Conchita Wurst bekommt die Gewinner-Trophäe.
Foto: Andres Putting (EBU), Thomas Hanses (EBU)
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Armenien: Aram Mp3 mit "Not Alone" auf Platz 4 (174 Punkte).
Foto: Getty Images
Ukraine: Marija Jaremtschuk mit "Tick-Tock" auf Platz 6 (113 Punkte).
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Russland: Die Tolmatschowa-Sisters mit "Shine" auf Platz 7 (89 Punkte).
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Deutschland: Elaiza mit "Is it right" auf Platz 18 (39 Punkte).
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Frankreich: Twin Twin mit "Moustache" auf Platz 26 (5 Punkte).
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Schweiz: Sebalter mit "Hunter of Stars" auf Platz 13 (64 Punkte).
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Schweden: Sanna Nielsen mit "Undo" auf Platz 3 (218 Punkte).
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Finnland: Softengine mit "Something Better" auf Platz 11 (72 Punkte).
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Großbritannien: Molly mit "Children of the Universe" auf Platz 17 (40 Punkte).
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Polen: Donatan & Cleo mit "My Slowianie" auf Platz 14 (62 Punkte).
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Dänemark: Basim mit "Cliché Love Song" auf Platz 9 (74 Punkte).
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Italien: Emma Marrone mit "La mia città" auf Platz 21 (33 Punkte).
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Spanien: Ruth Lorenzo mit "Dancing in the Rain" auf Platz 10 (74 Punkte).
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Niederlande: The Commen Linnets mit "Calm After the Storm" auf Platz 2 (238 Punkte).
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Die Moderatoren der Show: Pilou Asbæk, Lise Rønne und Nikolaj Koppel,
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Norwegen: Carl Espen mit "Silent Storm" auf Platz 8 (88 Punkte).
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Österreich: Conchita Wurst mit "Rise Like a Phoenix" auf Platz 1 (290 Punkte).
Foto: Andres Putting (EBU), Thomas Hanses (EBU)
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Am Ende traf der Spruch "Ist doch Wurst, wer gewinnt!", der im Vorfeld des ESC-Finals 2014 durch die sozialen Netzwerke geisterte und auf die österreichische Kandidatin Conchita Wurst anspielen sollte, tatsächlich zu. Mit der viertbesten Punktzahl in der Geschichte des Song Contests konnte sich der Travestiekünstler Tom Neuwirth als bärtige Alpen-Diva den Sieg des ESC 2014 in Kopenhagen sichern. Auf den Plätzen zwei und drei landeten die Niederlande und Schweden. Insgesamt hatten 26 Ländern an dem Finale teilgenommen.
Mit Radio Hamburg zum ESC 2014: Katharina und Alina haben gewonnen.
Insgeheim war Conchita Wurst vor dem Finale am Samstagabend (10.05) als Favoritin für die Krone der europäischen Musik gehandelt wurden. So recht wollte allerdings aufgrund ihres ungewöhnlichen Aussehens und der heftigen Anfeindungen im Vorfeld der Show niemand an den Sieg der Alpenrepublik glauben. Dank eines stimmgewaltigen Auftritts mit der stimmigen und pompösen Popballade "Rise Like A Phoenix" konnte sich Wurst am Ende mit 290 Punkten deutlich von den ebenfalls hoch gehandelten Niederländern mit 238 Punkten absetzen. Damit geht der ESC nach 1966 zum zweiten Mal nach Österreich. Damals hatte Udo Jürgens mit "Merci Chérie" den Titel in Deutschlands Nachbarland geholt. Sichtlich berührt schluchzte die Sängern nach ihrem Sieg: "Diese Nacht widme ich allen, die an Frieden und Freiheit glauben. Wir sind eine Einheit. Ich habe hier soviel mehr bekommen als nur eine Trophäe."
Das diesjährige Finale fand in einer ausgedienten Werft-Halle am Stadtrand von Kopenhagen statt. In monatelanger Arbeit hatte der ausführende Sender "Danmarks Radio" (DR) die Halle mit 10.000 Zuschauern mit einer beeindruckenden High-Tech-Bühne ausgestattet samt berührungsempfindlichen Leucht-Boden, gigantischen Video-Wänden sowie einer atemberaubenden Feuer- und Lichtshow. Moderierte wurde die Show, die von 120 bis 180 Millionen Menschen auf der ganzen Welt gesehen wurde, von den drei Moderatoren Lise Rønne, Nikolaj Koppel und Pilou Asbæk. Auch das musikalische Niveau konnte sich bei der 59. Ausgabe des Song Contests durchaus sehen lassen und war bunt gemischt. Von der Country-Ballade "Calm After the Storm" von den "The Commen Linnets" aus den Niederlanden über die Dubstep-Nummer "Not Alone" von "Aram Mp3" aus Armenien bis hin zu dem Hip-Hop-Song "Rise Up" des griechischen Duos "Freaky Fortune feat. Risky Kidd" oder der emotionalen norwegischen Ballade "Silent Storm" von Carl Espen, wurde eine breite musikalische Auswahl auf die Bühne gebracht. Allerdings erinnerte die Bühne-Performancen vieler Musik-Acts eher an ein europäisches Gymnastikfest als an einen Sangeswettbewerb. So gab es Trampolinspringen, Rollschuhlauf, Hamsterrad-Rennläufe und Trapazartistik zu sehen, die meist so überhaupt nicht zu den dargebotenen Liedern passen wollten.
Deutschland brachte auch der 59. Grand Prix in Kopenhagen kein Voting-Glück. Das europäische Publikum speiste das deutsche Pop-Polka-Trio "Elaiza" und ihren Song "Is it right" mit lediglich 39 Punkten auf Platz 18 ab. Immerhin drei Plätze als 2013 in Malmö, wo Cascada für Deutschland an den Start ging. Punkte für Deutschland gab es unter anderem aus Polen, den Niederlanden und der Schweiz. Ebenfalls auf den hinteren Rängen landete Ralph Siegel mit seinem Song für den Zwergenstaat San Marino. Klägliche 14 Punkte und Platz 24 gab es für Valentina Monetta und "Maybe". Noch schlechter waren nur noch Slowenien und Frankreich.
Obwohl der Song Contest stets betont nicht politisch zu sein, wurde der diesjährige Wettbewerb deutlich von den Spannungen zwischen der Ukraine und Russland überschattet. Bereits im Halbfinale hatte es für das Weiterkommen des russischen Zwillingsduos "The Tolmatschowa-Twins" und ihren Song "Shine" heftige Buhrufe aus dem Publikum gegeben. Bei der traditionellen Punktevergabe im Finale wurden die meisten Punkte für Russland wieder mit lauten Buhrufen aus dem Publikum quittiert. Am Ende landeten die Schwestern mit 89 Punkten auf Platz 7.
Während mit dem 16. Mai 2015 der Termin für das Finale des ESC 2015 bereits feststeht, will sich der nun für die Austragung zuständige Fernsehsender in Österreich ORF, noch nicht über den Austragungsort des 60. Song Contests äußern. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz bestätigte auf der Pressekonferenz nach dem Finale allerdings, dass Österreich den Song Contest definitiv ausrichten würde und man sich in den nächsten Monaten auf die Suche nach einer geeigneten Stätte für das Musikfest machen werde.
Beim ESC-Public-Viewing auf dem Spielbudenplatz waren am Samstagabend (10.05) trotz Wind und Regen bis zu 5000 Fans dabei. Auf der Bühne an der Reeperbahn standen unter anderem Helene Fischer, Adel Tawil, Jan Delay, Sido und Revolverheld auf der Bühne. Die deutschen Punkte wurden in diesem Jahr live von der Reeperbahn von Schlagersängerin Helene Fischer verlesen. Auch an den Fernsehschirmen konnte der ESC 2014 für hervorragende Einschaltquoten sorgen. Knapp 9 Millionen Zuschauer waren den Abend über dabei, fast 750.000 mehr als im vergangenen Jahr. In der Spitze schalteten sogar fast 11 Millionen Menschen ein. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurde ein grandioser Marktanteil von 41,9 Prozent erreicht.
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(dpa/san)