In Leipzig kam es am Rande einer Neonazi-Demonstration zu Ausschreitungen mit mehreren Verletzten.
Foto: Picture Alliance
Auf einer Neonazi-Demonstration in Leipzig kam es zu Ausschreitungen. 69 Beamte wurden verletzt, 23 Menschen in Gewahrsam genommen.
Brennende Müllcontainer, Wasserwerfer, eingeschlagene Scheiben: Am Rande einer Neonazi-Demonstration in Leipzig ist es zu schweren Ausschreitungen zwischen linken Gegendemonstranten und der Polizei gekommen. Vermummte warfen am Samstag (12.12.) Steine, Flaschen und Feuerwerkskörper, die Beamten gingen mit Wasserwerfern und Reizgas gegen die schwarz gekleideten Krawallmacher vor.
Nach Angaben einer Polizeisprecherin wurden Polizisten aus einer Menge von etwa 1000 Menschen heraus «massiv» angegriffen. 69 Beamte seien verletzt worden, zwei von ihnen werden mindestens vier Wochen dienstunfähig sein. 50 Dienstfahrzeuge wurden beschädigt, vier sind nicht mehr fahrbereit. Die Polizei nahm 23 Menschen in Gewahrsam.
Anlass der Krawalle war eine Demonstration von Rechtsextremisten im Stadtteil Südvorstadt. Dazu seien weit weniger Teilnehmer gekommen als die angemeldeten 600, so die Polizei. Zuvor war nur von 200 angemeldeten Teilnehmern die Rede gewesen.
Die Demo war am Abend beendet. Ursprünglich wollten die Neonazis durch den eher links-alternativ geprägten Stadtteil Connewitz marschieren. Das wurde vom Ordnungsamt verweigert, weil dort ein Weihnachtskonzert und ein alternativer Weihnachtsmarkt stattfanden.
Bei den Ausschreitungen ging eine Bushaltestelle zu Bruch, Müllcontainer brannten, an S-Bahnstationen in den Stadtteilen Connewitz und Plagwitz wurden Kabelschächte in Brand gesetzt, um die Anreise der Neonazis zu erschweren. Selbst die Feuerwehr sei angegriffen worden, twitterte die Polizei.
Es habe am Nachmittag eine bedrohliche Stimmung und hohes Gewaltpotenzial in der Leipziger Südvorstadt gegeben. Am Abend habe sich die Lage jedoch weitgehend beruhigt.
Die Polizei war mit einem Großaufgebot und Verstärkung aus anderen Bundesländern vor Ort. Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) nannte die Ausschreitungen "schockierend". "Das ist offener Straßenterror", teilte er mit. Kriminelle diskreditierten den so wichtigen, friedlichen Protest gegen Neonazis.
(dpa/asc)
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