Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Foto: Radio Hamburg
Mit einem emotionalen Konzert in Hamburg haben internationale Stars wie Coldplay, Shakira und Ellie Goulding Armut und Ungleichheit in der Welt den Kampf angesagt. Alle Künstler traten am Donnerstagabend (06.07.) ohne Gage in der Hamburger Barclaycard Arena auf, um das gemeinnützige Projekt Global Citizen zu unterstützen. Die «Weltbürger» wurden von Regierungschefs und Ministern gestärkt, die zum zweitägigen G20-Gipfel in die Hansestadt gekommen sind. Als Moderatorin führte Entertainerin Barbara Schöneberger durch das Konzert.
Der Abend begann mit einem großen Knall, nämlich mit der Show von Coldplay. Chris Martin, Will Champion und Co. betraten die Bühne und vor allem der Global Citizen Botschafter Chris Martin selbst trotzte nur so vor Energie. Besonders einzigartig war dann der Moment, in dem Shakira auf die Bühne kam um im Duett „Yellow“ zu singen. Und als sie dann „Kurdo“ spielten sang selbst der britische Frontmann auf spanisch.
Als nächster musikalischer Act hatte sich Andreas Bourani angekündigt. Dieser lieferte eine solide Show ab und wurde später im Set noch von Sido unterstützt, um gemeinsam den Song „Astronaut“ zu performen.
Wenn Ellie Goulding auf der Bühne steht merkt man schnell, dass bei dieser Frau ein Liveset nur aus Hits besteht. Sie weiß einfach ganz genau, wie man sich als Popstar auf einer Bühne zu bewegen hat. Und richtig gut singen kann sie dabei auch - Wahnsinn!
Abwechslungsreich wurde es dann mit dem Auftritt der Pianistin Khatia Buniatishvili, die eigens für diesen Abend die Mondscheinsonate von Beethoven sowie den Soundtrack von „Schindlers Liste“ von John Williams zu einem Stück geformt hat. Gänsehaut und eine wohltuende klassische Erfrischung!
Durch den doch entspannteren und kürzeren Auftritt konnte das Publikum genug Kraft sammeln, um im Anschluss den US-Megastar Pharrell Williams abzufeiern. Lässig und fotogen zeigt auch er sich von seiner besten Seite. Er spielte unter anderem „Happy“, „Blurred Lines“ und „Get Lucky“ und auch da fällt schnell auf, dass die Leute gar nicht anders konnten als abzutanzen. Das Highlight war dann als Pharrell zum letzten Song das Publikum auf die Bühne rief. Ein richtig tolles Bild! Charmant war dann der Moment, als ein Fan sich gemeinsam mit Pharrell filmen wollte und der Star seine Hand vors Smartphone hielt und den jungen Mann dazu aufrief, den Moment zu genießen. Richtig so!
Ob die Zeit nicht mehr gereicht hatte oder es von vornherein so geplant war ist nicht klar, ESC-Gewinnerin Lena kam in jedem Fall für nur einen Song auf die Bühne. Gesungen hat sie nur den Song „Wild and Free“ und man hat sichtlich gemerkt, dass sich viele Fans noch „Satellite“ gewünscht hätten.
Der krönende Abschluss war einem der größten Liederschreiber den Deutschland zu bieten hat zugeschrieben - Herbert Grönemeyer. Leider fing das Publikum bereits an die Halle zu verlassen, die zugegebenermaßen nach sechs Stunden Konzerten und Vorträgen erschöpft gewesen sind. Ganz anders aber als der 61-Jährige, der ähnlich wie Chris Martin nur so über die Bühne gerannt ist. Genau den hat er sich zum Abschluss auch nochmal auf die Bühne geholt, um „Mensch“ mit ihm zu singen. Danach gab es einen fliegenden Wechsel mit Andreas Bourani und der letzte Song des Abends „Zeit dass sich was dreht“ wurde eingeleitet. Was ein magischer Moment und toller Abschluss für das Global Citizen Festival!
Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) appellierte an die internationale Gemeinschaft, das Thema Abrüstung wieder auf die Agenda zu setzen. «Wir brauchen jeden im Saal dafür», sagte Gabriel, der sich - standesgemäß - seine Krawatte abgelegt hatte und unter dem Jacket ein T-Shirt trug. Er sei in großer Sorge, «dass wir in eine Zeit mit einer gigantischen Aufrüstungsspirale hineinwachsen». Der Minister verwies in diesem Zusammenhang auf Länder wie Nordkorea, China und Russland, aber auch auf Europa.
Den USA warf Gabriel vor, die internationale Zusammenarbeit als «Kampfarena» zu verstehen. «Die Amerikaner haben eine schwierige Vorstellung, finde ich, von der Welt», sagte der Vizekanzler. «Die Vorstellung, die sie haben, ist, dass die internationale Zusammenarbeit nicht auf der Basis sozusagen gemeinsam verabredeten Rechts entsteht, sondern das sozusagen eine Kampfarena ist, wo der Stärkere sich Verbündete sucht, um gegen andere zu kämpfen.»
Für mehr Gleichberechtigung unter den Geschlechtern machten sich der kanadische Ministerpräsident Justin Trudeau und seine Ehefrau Sophie Grégoire stark. Der Kampf für Gleichheit beginne, wenn Mädchen und Frauen mehr Verantwortung und Selbstbestimmung erhielten, sagte das Paar. «Gleiche Chancen für Frauen und Mädchen können die Welt verändern.»
Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) verlangte mehr Solidarität in der Welt. «Wir werden es nicht schaffen, wenn wir es nicht gemeinsam tun», appellierte er an die versammelten «Weltbürger». Global Citizen, eine soziale Aktionsplattform, setzt sich neben Armutsbekämpfung für den Zugang zu besserer Bildung, Gesundheitsversorgung und Ernährung ein.
Der Präsident der Weltbank, Jim Yong Kim, zeigte sich überzeugt, dass es derzeit die erste Generation gebe, die extreme Armut ausmerzen könne - unter anderem durch Geld, Wissen und Ernährung. Sänger Andreas Bourani (33, «Auf uns») mahnte das Publikum: «Danke, dass Ihr das seid und die Stimme erhebt. Macht weiter!».
Die Tickets für die Show gab es - bis auf einen geringen Teil an Kaufkarten - gratis. Zugesprochen bekamen sie diejenigen, die sich an den diversen Aktionen der Bewegung beteiligten, von Aufrufen via Twitter an Politiker bis hin zu Anruf-Aktionen in Botschaften.