Im Prozess gegen Yagmurs Eltern haben am Donnerstag (14.08.) die Notfallsanitäter ausgesagt, die als Erstes am Tatort waren.
Foto: Pixelio
Im Prozess gegen die Eltern der getöteten dreijährigen Yagmur haben zwei Notfallsanitäter, die zuerst am Tatort waren, ausgesagt.
Die angeklagte Mutter der kleinen Yagmur soll der Pflegefamilie eine Misshandlung des Kindes vorgeworfen haben - noch während Helfer vergeblich versuchten, das Leben der Dreijährigen zu retten. So äußerten sich eine Notärztin und zwei Rettungsassistenten am Donnerstag (14.08.) als Zeugen vor dem Hamburger Landgericht.
Das Mädchen war am frühen Morgen des 18. Dezember 2013 in der Obhut seiner leiblichen Eltern an inneren Blutungen gestorben. Die drei Zeugen waren als Erste am Tatort in Hamburg-Billstedt. Sie hatten vergeblich versucht, Yagmur wiederzubeleben. Das Kind habe "übermäßig viele" Verletzungen gehabt, erklärte ein 36 Jahre alter Rettungsassistent. Es habe viele Blutergüsse und Narben gehabt, sagte auch sein 54 Jahre alter Kollege: "Der Körper sah eigenartig aus."
Die Mutter habe daraufhin gesagt, Yagmur sei von der Pflegemutter misshandelt worden. Die Pflegemutter, bei der Yagmur lange lebte, hatte sich tatsächlich in einer E-Mail an Polizei und Jugendamt selbst bezichtigt, sie sei möglicherweise schuld an Verletzungen des Kindes. Rechtsmediziner konnten dies jedoch später ausschließen.
Yagmur war seit ihrer Geburt von den Behörden betreut worden, die wegen Versäumnissen in der Kritik stehen. Die Kleine hatte vor ihrer Rückkehr zu den leiblichen Eltern lange bei einer Pflegemutter gewohnt. Nachdem sie Anfang 2013 mit gravierenden Verletzungen im Krankenhaus behandelt werden musste, war sie mehrere Monate in einem Kinderschutzhaus untergebracht.
Nach Informationen des "Hamburger Abendblatt" wurden Anfang August die Bezirksämter Mitte und Eimsbüttel durchsucht. Es sollen Ermittlungen gegen Jugendamtsmitarbeiter laufen. Die Polizei soll die Personalakte einer Mitarbeiterin beschlagnahmt haben, die dafür zuständig gewesen sein soll, dass Yagmur im Mai 2013 zu ihrer Familie zurückgebracht wurde.
Eine Mitarbeiterin des Kinder- und Jugendnotdienstes hatte am letzten Verhandlungstag am Montag (11.08.) erklärt, die Mutter des Kindes habe sich vom Jugendamt belästigt und "gestalkt" gefühlt.
Nach vier Wochen Sommerpause ist der Yagmur-Prozess am Montag (11.08) mit den Aussagen einer Mitarbeiterin des Ki ...
Das kleine Mädchen war kurz vor Weihnachten 2013 in der Obhut seiner Eltern an inneren Blutungen gestorben. Die 27 Jahre alte Mutter steht wegen Mordes vor Gericht, sie soll ihre Tochter aus Hass zu Tode misshandelt haben. Der ein Jahr jüngere Vater muss sich verantworten, weil er das Mädchen nicht geschützt haben soll. Beide sitzen in Untersuchungshaft.
(dpa/mgä)
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