Foto: CityNewsTV
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Bei dem Unglück wurden drei Männer im Alter von 32, 56 und 72 Jahren getötet und 14 weitere Menschen verletzt, fünf von ihnen schwer. Zudem wurden zwei Mehrfamilienhäuser evakuiert. Wie es den Verletzten geht und wann die Bewohner in ihre Häuser zurückkehren können, war am frühen Mittwochmorgen noch unklar.
Ein defekter Schornstein ist offenbar nicht die Ursache für das Gas-Drama. Die Ermittler haben ihn bereits in der Nacht überprüft - dabei hat sich der Verdacht zunächst nicht bestätigt. Der Abzug funktioniert demnach völlig normal. Um sicher zu gehen, wollen die Ermittler den Schornstein zusammen mit einem Sachverständigen noch einmal genau in Augenschein nehmen. Auch die Heizungsanlagen sollen untersucht werden.
Bereits in der Nacht vor dem Einsatz, der bis dahin kältesten dieses Winters, seien dreimal Rettungswagen zu dem Haus gerufen worden, berichtete Feuerwehrsprecher Steven Eckardt: "Drei Menschen aus verschiedenen Wohnungen sind mit verschiedenen Symptomen in die Klinik gekommen."
Am Dienstagmittag rief dann die Polizei die Feuerwehr zu einem vermuteten Notfall in einer verschlossenen Wohnung. Messungen ergaben einen hohen Gehalt an Kohlenmonoxid in der Luft. Die Tür wurde aufgebrochen, die Einsatzkräfte gingen mit Atemschutz in die Wohnung. Die Toten wurden in zwei verschiedenen Wohnungen eines der Häuser gefunden. Beide Gebäude wurden evakuiert. Die Menschen konnten in der Nacht zum Mittwoch nicht in ihre Wohnungen zurück.
Kohlenmonoxid entsteht, wenn etwas verbrennt und wird dann gefährlich, wenn es in einem geschlossenen Raum entsteht und nicht abziehen kann. Gründe für die Entstehung von Kohlenmonoxid in Wohnräumen sind oft defekte Heizungsanlagen, Schornsteine und Öfen. Ist zum Beispiel der Abzug von einem Kamin verstopft, wie auch im März 2014 bei einer Familie in Ahlen, können die Gase nicht entweichen und breiten sich in der Wohnung aus. Eine vierköpfige Familie ist dort wegen einer Verstopfung durch ein Dohlennest an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben.
Kohlenmonoxid ist so gefährlich, weil man es nicht riechen, schmecken oder sehen kann. Kohlenmonoxid blockiert schon nach wenigen Minuten den roten Blutfarbstoff, der dann keinen Sauerstoff mehr aufnimmt. Schon nach kurzer Zeit wird der Betroffene bewusstlos und stirbt an inneren Erstickungen. Wer das tödliche Gas einatmet, leidet zu Beginn an Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel. Hinzu kommt nach kurzer Zeit Atemnot und Bewusstlosigkeit. Im fortgeschrittenen Stadium färben sich die Lippen kirschrot und die Haut sieht gerötet aus.
Da man das Gas ohne spezielle Geräte nicht bemerkt, sollte man vor allem bei Kaminen oder Öfen im Haus sehr vorsichtig sein. Eine regelmäßige Wartung durch Fachleute ist hierbei sehr wichtig. Auch die Heizanlage sollte regelmäßig gewartet werden. Um einen Kohlenmonoxidaustritt auf jeden Fall zu bemerken, gibt es spezielle Geräte, die das Gas erkennen können. Diese gibt es ab 15 Euro online zu kaufen.
(dpa/mgä/asc/ste)