In Harburg stach ein 44-Jähriger auf seine Ehefrau ein. Er wurde von der Polizei niedergeschossen.
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Nach tödlichen Messerstichen auf seine Frau wird ein Mann von Beamten niedergeschossen. Die Polizei hält den Einsatz für eine "klassische Notwehrsituation".
Bei den Polizeischüssen auf einen Messer-Angreifer in Hamburg-Harburg haben die Beamten nach Ansicht der Polizei in Notwehr gehandelt. "So wie es aussieht, war es eine ganz klassische Notwehrsituation", sagte Sprecher Holger Vehren am Donnerstag (6.03.). Das ergebe sich aus ersten Aussagen der beiden Polizisten sowie aus den Spuren am Tatort. Die Mordkommission wollte die Beamten am Donnerstag formal befragen.
Bei einem tödlichen Ehedrama hatte ein 44-Jähriger am Mittwochmorgen seine junge Ehefrau erstochen. Nach einem lautstarken Streit stach er mit einem Messer so heftig auf die 28-Jährige ein, dass sie später trotz einer Notoperation starb. Mit dem Messer in der Hand habe der Mann dann auch die Beamten angegriffen, sagte Vehren. Daraufhin hätten die Polizisten ihn niedergeschossen.
Der 44-Jährige schwebte zunächst in Lebensgefahr. Sein Zustand sei stabil, erklärte Vehren. Die Ermittler könnten ihn aber zunächst nicht befragen: "Er ist noch nicht vernehmungsfähig." Warum sich das Paar so heftig gestritten hatte, blieb auch am Donnerstag unklar. Zu Spekulationen, dass möglicherweise eine Trennung im Raum stand, konnten die Ermittler nichts sagen.
Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat Vorermittlungen eingeleitet, um die Umstände des Polizeieinsatzes zu klären. "Das ist das Standardverfahren bei polizeilichem Schusswaffengebrauch", sagte Behördensprecher Carsten Rinio. Nach Auffassung der Polizei gibt es bisher aber "überhaupt keine Hinweise", dass der Einsatz nicht professionell gelaufen sei. Wie viele Schüsse fielen, will die Polizei nicht sagen - klar ist nur, dass mehrmals geschossen wurde.
Die drei Kinder des Paares - ein zehnjähriger Junge und seine beiden zwei und neun Jahre alten Schwestern - waren bei der tödlichen Messer-Attacke vermutlich in einem anderen Zimmer. Sie blieben unverletzt, Notfallseelsorger kümmerten sich zunächst um sie.
(dpa/mgä)