Die Außenstelle des Archäologische Museums im Bischofsturm präsentiert sich mit einer modernen Ausstellung über die Ursprünge der Stadt Hamburg.
Sogar das Hamburger Domgeläut aus dem 11. Jahrhundert kann man erleben. Bei archäologischen Ausgrabungen auf dem Domplatz wurden die Reste einer Glockengussgrube geborgen und der Fund war so gut erhalten, dass zwei Glocken originalgetreu nachgegossen werden konnten.
Messer aus der Mittelalter-Neuzeit zeigen, dass sich Form und Funktion über Jahrtausende hinweg nicht verändert haben, egal aus welchem Material sie hergestellt waren. Schon immer dienen Messer zum Zerteilen der Nahrung, Gabeln wurden jedoch erst im 18. Jahrhundert zum Essen benutzt.
Ein Mahlsteinfragment aus Mayener Basalt (rechts) und verkohltes Getreide (links) ermöglichen einen Einblick in den Speisezettel der städtischen Bevölkerung im Mittelalter, denn Getreide galt als Hauptnahrungsmittel.
Seit dem Mittelalter wurden zum Kochen sogenannte Kugeltöpfe aus Ton verwendet. Holzlöffel und Holzschalen zählten zum Alltagsgeschirr.
Tafeln erklären beispielsweise die Entdeckung des Bischofsturmes oder seine historische Deutung. In Vitrinen sind Siedlungsfunde ausgestellt, die bei archäologischen Grabungen an dieser Stelle entdeckt wurden.
Nachahmungen von historischem Schmuck können die Besucher im angeschlossenen Museumsshop erwerben.
Zu den archäologischen Funden zählen auch Scherben von Fayence- und Majolika-Geschirr aus den Niederlanden. Sie stammen von Tellern und Schalen aus dem 17. Jahrhundert, denn importiertes Geschirr aus den Niederlanden war bei der Hamburger Oberschicht sehr beliebt.
Eine Pantoffel aus Leder (hinten links), geschmückt mit durchbrochenem Dekor, zählt zu den ganz besonderen Funden.
Auch über den Domplatz und über die Anfänge Hamburgs können sich die Besucher umfangreich informieren.
Auf einem Bildschirm zeigen Fotos die Restaurierung des Bischofsturmes.
Archäologen entdeckten bei Ausgrabungen auf dem Domplatz einen großen ringförmigen Graben aus dem Mittelalter. Durch ein sogenanntes Lackprofil, eine Art "Abziehbild", des Grabenbefundes, sieht der Besucher einen Querschnitt durch diesen Graben aus dem 8. Jahrhundert mit seinen unterschiedlichen Schichten.
Das historische, ringförmige Turmfundament ist tief unter dem heutigen Straßenniveau gelegen und misst 19 Meter Durchmesser.
Das Modell des ist ein Rekonstruktionsversuch des Bischofsturms, wie er möglicherweise im 12. Jahrhundert ausgesehen hat.
Heute steht ein modernes Gebäude über dem ringförmigen Turmfundament am Speersort, gegenüber der St. Petri Kirche. Nach der Fertigstellung des St. Petri-Hofes wurde das begehbare Denkmal neu gestaltet und bietet den Besuchern durch die Eröffnung einer Bäckerei zusätzlich ein Gastronomieangebot.
Hamburg, Mittwoch (15.02.2012), 12 Uhr
Das bedeutendste Baudenkmal Hamburgs, der Bischofsturm, hat am Domplatz im Untergeschoss des St. Petri-Hofes neu eröffnet und ist damit nach längeren Baumaßnahmen wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Er gehört zu den historisch bedeutendsten Plätzen Hamburgs und ist nun die wohl spektakulärste Außenstelle des Archäologischen Museums. Durch die darüber liegende Bäckerei lassen sich Genuss und Geschichte verbinden, denn eine offene Fläche mit Tischen und Stühlen lädt zum Verweilen ein.