„Den Co-Trainer Oenning als Cheftrainer zu verpflichten und das gleich für zwei Jahre war definitiv die falsche Entscheidung“, meinen Markus und Freundin Eva aus Bayern. „Die hätten sich lieber mal nach einem passenden Trainer umschauen sollen. Auch die neuen jungen Spieler, die der Verein eingekauft hat, taugen nichts. Natürlich muss man die Jungen fördern, aber da hätten doch zwei gereicht.
Der FC St. Pauli macht dass richtig, in dem er Spieler aus der eigenen Jugend fördert und ihnen eine Chance gibt. Die wissen dann wenigstens schon, wie die Mannschaft funktioniert und welches Spielsystem sie verfolgt. Beim FC steckt auch mehr Herzblut dahinter, die Spieler fühlen sich sehr mit dem Verein verbunden und das wirkt sich aufs Spiel aus und macht den Verein einfach sympathisch.
Ein Abstieg für den HSV? Das glauben wir nicht. Es ist ein starker Verein, der dadurch zu viel verlieren würde. Die werden sich nochmal aufrappeln, das steht fest.“
Trainingsgelände FC St. Pauli, Montag (12.09.2011), 11 Uhr
Der HSV hat in dieser Saison keinen guten Start hingelegt. Mit nur einem Punkt aus fünf Spielen sind die Hamburger das Schlusslicht der Tabelle. Der FC St. Pauli hingegen schlägt sich in der zweiten Fußball-Bundesliga sehr gut und steht im Moment mit 16 Punkten auf Platz zwei der Tabelle. Doch auch die Fans der Kiezkicker kennen sich mit Krisen und den unteren Tabellenregionen aus. Deshalb haben wir uns beim Training des FC St. Pauli und am Millerntorstadion umgehört und die Fans des Erzgegners gefragt, was der HSV tun kann, um die Krise zu überwinden.
Hans-Jürgen Scholz aus Poppenbüttel bewundert die Einsatzbereitschaft und den Zusammenhalt vom FC, mit der die Mannschaft seit Jahrzehnten in jede Saison startet, auch wenn es in der Letzten nicht so gut lief. „Das fehlt beim HSV einfach. Außerdem hat Pauli derzeit den besseren Trainer, das sieht man auch heute wieder beim Training. Michael Oenning bringt bis jetzt nichts zu Stande. Es wird eine schwere Saison für den HSV und wenn Pauli so weiter macht, stehen die Chancen für den Aufstieg in die erste Liga sehr gut. Was mich auch wundert ist, das der HSV trotz Niederlage am Samstag das Training heute ausfallen lässt und der FC weiter am Ball bleibt und trainiert, obwohl sie Sonntag ein gutes Spiel abgeliefert haben. Das sagt doch schon alles.“
Erwin und Heidi Tommerdich aus Wedel sind eingefleischte St. Pauli Fans und fast immer beim Training dabei. Sie denken, dass beim HSV noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. „Trainer Oenning sollte man nicht so schnell absägen, so wie es die HSV-Fans fordern. Er hat noch eine Chance verdient. An den Weggang von Topspielern wie Ruud van Nistelrooy oder Frank Rost muss sich die Mannschaft erst mal gewöhnen. Das Team hat so viele Neuzugänge, die ihr Spiel erst einmal aufeinander abstimmen müssen, das dauert.
Pauli dagegen hat alles richtig gemacht. Das Training läuft super und alle Spieler sind topfit. Das beim HSV viele Spieler verletzt sind, hilft der Mannschaft auch nicht gerade weiter.
Trotzdem glauben wir nicht, dass der HSV absteigt. Im letzten Spiel gegen Bremen hat man gesehen, das es vorwärts geht und die Mannschaft langsam in Schwung kommt. Wenn sich die Spieler ranhalten und sich aufeinander abstimmen können, wird das schon werden. Gefährlich ist der Platz am anderen Ende der Tabelle natürlich allemal.“
Millerntorstadion, Montag (12.09.2011), 13 Uhr
„Am 34. Spieltag wollen wir die HSV-Fans weinen sehen“, scherzen Jeanette Ankert und Danny Wedekind aus Senftenberg (Brandenburg), St. Pauli-Fans von ganzem Herzen. „Tipps für den HSV haben wir nicht. Das müssen die schon selber schaffen. Und wenn nicht, umso besser. Wir wünschen uns das der HSV absteigt.“