Foto: Witters
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Das war knapp und dazu unglaublich spannend. Der letzte Bundesligaspieltag hätte für den HSV und seine Fans im Abstiegskampf kaum nervenaufreibender sein können. Am Ende wahrt der HSV allerdings seine Chance auf den Verbleib in der ersten Bundesliga, dank der Patzer des 1. FC Nürnberg und Eintracht Braunschweig, die nun beide direkt in die zweite Liga absteigen. In der 12. Minute trafen Lasogga und Ivo Ilicevic (84.) für die keineswegs enttäuschenden Hamburger. Elkin Soto (7.), Yunus Malli (65.) und Shinji Okazaki (82.) erzielten die Tore für die Mainzer, die nach 2005 und 2011 zum dritten Mal in einen internationalen Wettbewerb einzogen.
Trotz Niederlage gegen den 1. FSV Mainz vor 34.000 Zuschauern darf der HSV weiter vom Klassenerhalt träumen. Die Hanseaten beenden ihre Saison damit mit 27 Punkten auf dem 16. Tabellenplatz und können nun in der Relegation gegen den Zweitliga-Dritten doch noch den ersten Abstieg in der Vereinsgeschichte verhindern. "Wir werden alles geben, um in Liga eins zu bleiben", sagte Torschütze Pierre-Michel Lasogga dem TV-Sender "Sky". Die Mannschaft müsse im ersten Spiel am 15. Mai zu Hause versuchen, "das Ding zu machen", meinte er.
Lange Zeit war das Spiel in der Mainzer Arena durchaus ausgeglichen und der HSV sogar die stärkere Mannschaft. Von Beginn entwickelte sich eine rasante Partie, in der beide Mannschaften die letzten Reserven mobilisierten. Der HSV erwischte den besseren Start, bremste sich jedoch wie so oft in dieser Saison selbst aus. Nach einer weiten Flanke in den Strafraum wollte Heiko Westermann den Ball mit der Brust auf René Adler zurücklegen, doch Soto spreizte dazwischen und traf aus Nahdistanz den Hamburger Kasten. Die Hamburger zeigten sich nicht geschockt und blieben am Drücker. Die Bemühungen wurden schnell belohnt, als Mainz-Keeper Loris Karius einen Schuss von Rafael van der Vaart nur nach vorne abwehren konnte
und Lasogga den Abpraller aus kurzer Entfernung per Kopf ins Netz beförderte. Für den HSV-Stürmer, der nach einem Muskelfaserriss erstmals seit sechs Wochen wieder spielte, war es bereits der 13. Saisontreffer. Der Ausgleich beflügelte den HSV noch mehr. Mainz kam nicht einmal im Ansatz dazu, sein Spiel aufzuziehen. Gegen das aggressive Pressing fanden die Rheinhessen kein Mittel und blieben bis zur Pause ohne Torchance.
Ganz anders die Gäste, die eine bundesligareife Leistung ablieferten. Bei einem Freistoß von van der Vaart (27.) hatten die rund 5000 mitgereisten Fans erneut den Torschrei auf den Lippen, doch Karius fischte den Ball mit einer Glanzparade aus dem unteren Eck. Nach Wiederbeginn nahmen dann auch die Mainzer Bemühungen Fahrt auf. Zdenek Pospech, der in seine tschechische Heimat zurückkehrt, verzog knapp. Johannes Geis scheiterte an Adler. Der HSV antwortete durch Lasogga, dessen Schuss Karius parierte. Auch bei einem Kopfball von Jungstar Hakan Calhanoglu war die HSV-Führung möglich. Die fiel dann aber auf der anderen Seite. Südkoreas WM-Fahrer Ja-Cheol Koo setzte sich auf der linken Seite durch, seine Hereingabe hämmerte Malli aus 16 Metern ins Netz. Die Laune der HSV-Fans, die schon nach einer Stunde «Niemals 2. Liga» skandierten, blieb angesichts der klaren Rückstände der Rivalen aus Nürnberg und Braunschweig jedoch bestens. Mit der 3:1-Führung durch Okazaki und den Anschlusstreffer von Ilicevic kurz vor Schluss, ging einer nervenaufreibendes Match zu Ende.
Für den HSV ist die zurückliegende Bundesligasaison, die der Bundesliga-Dino jemals gespielt hat. Zuletzt gab es fünf Niederlagen in Serie - alles andere als einen Mutmacher für die Relegation. "Wir haben noch nichts erreicht", betonte Innenverteidiger Heiko Westermann deshalb. Nach der Partie gestand Sportchef Oliver Kreuzer: "Ich bin sehr erleichtert. Wir wollen es aus eigener Kraft schaffen." Auch Kapitän van der Vaart versprach einen leidenschaftlichen Kampf für die Relegation und betonte: "Wir müssen das Positive von heute mit in die Relegation nehmen." Auch Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz äußerte sich nach dem Spiel gegenüber dem NDR positiv: "Der HSV hat ganz toll gekämpft. Das ist eine Mannschaft, die verdient den Klassenerhalt"
(dpa/san)