Foto: Dreisicht
Foto: Dreisicht
Foto: Dreisicht
Foto: Dreisicht
Foto: Dreisicht
Foto: Dreisicht
Foto: Dreisicht
Foto: Dreisicht
Foto: Dreisicht
Foto: Dreisicht
Foto: Dreisicht
Foto: Dreisicht
Foto: Dreisicht
Foto: Dreisicht
Düstere Wolken kreisen momentan über dem HSV Handball. Nach dem überraschenden Rücktritt von Präsident Andreas Rudolph am Donnerstag (08.05) droht dem Verein nun das wirtschaftliche Aus. Davon wollte sich das Team von Trainer Martin Schwalb am Samstag (10.05) im Spiel gegen Hannover-Burgdorf nichts anmerken lassen - das gelang allerdings nicht ganz.
Obwohl die Vorzeichen alles andere als gut waren, zeigte sich die Mannschaft gegen Hannover vor knapp 9000 Zuschauern doch in kämpferischer Form. Nichtsdestotrotz konnte man den HSVlern die Unsicherheit im Gesicht ablesen, sodass es nach einer dünnen Führung zur Halbzeit (14:13) am Ende nur zu einem Gleichstand von 15:25 gegen die Gäste aus Niedersachsen reichte. Phasenweise waren die Hannoveraner auch die klar bessere Mannschaft. Während die HSV-Profis träge und beinahe orientierungslos über den Platz liefen, zeigten die Gäste gerade in der zweiten Hälfte das deutlich bessere Spiel.
Am Rande des Spiels ging es natürlich viel um die Zukunft des wirtschaftlich angeschlagenen Vereins. Der amtierende HSV-Chef Frank Spillner bezifferte die Überlebenschancen des Vereins auf "50 Prozent plus x". Man arbeite derzeit hart an einer Lösung für das Problem, so Spillner weiter. Entweder müssten Gläubiger auf ihr Geld verzichten oder schnellsten neue Geldgeber ins Boot geholt werden. Aktuell fehlen dem HSV nach Auskunft des amtierenden Präsidenten Spillner bis zum 30. Juni zwischen 1,5 und 2,7 Millionen Euro. So sind auch die April-Gehälter für die Spieler noch nicht überwiesen. Holger Kaiser, zuständig für die Lizenzen im Handballligaverband HBL erklärte während des Spiels die Bedeutung des HSVs für die Liga: "Das ist einer unserer wichtigsten Standorte mit Strahlkraft in Deutschland und Europa. Ein Aus des HSV würde die Liga nachhaltig beeinträchtigen." Allerdings würden auch für den HSV die gleichen Regeln wie für alle anderen gelten.
Die Fans stehen weiterhin hinter dem Verein. Beim Spiel gegen Hannover drückten sie ihre Unterstützung auf Transparenten aus: "789 Millionen für die Elbphi! Dagegen sind wir ein Schnäppchen!", hieß es in Hinblick auf die Baukosten des Hamburger Konzerthauses. HSV-Trainer Martin Schwalb war tief beeindruckt: Das Verhalten der Anhängerschaft "treibt einem schon die Tränen in die Augen", sagte der 51-Jährige. "Wir hoffen, dass wir diesen Jungs und Mädels auch im nächsten Jahr guten Handball bieten können." Rechtsaußen Stefan Schröder klagte: "Für jeden Sportler auf der Welt ist es nicht die einfachste Situation, wenn es im Verein nicht läuft. Wir haben versucht, uns auf das Sportliche zu konzentrieren, aber das ist uns nur phasenweise gelungen."
(dpa/san)