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BIIINNNNGOOOO! Ich habe: "Sie spielt nur ein Spiel", "Jetzt werden die Krallen ausgefahren", "Schau hinter die Fassade", "Ich will dich wirklich!! kennen lernen" und "Sie hat zwei Gesichter" - ein astreines Bachelor-Bullshit-Bingo also, das "Leonardo da Windschiefer-Blick" und seine Musen ohne Moos ganz pünktlich zur Halbzeit der sechsten Bädschlär-Staffel am Mittwochabend (17.02) aus den eigentlich besser zugetackerten Mündern vom Stapel lassen. Und tatsächlich gibt's mit der vierten Folge der bisher ziemlich drögen Rosenkranz-Abfeierei beim RTL die unterhaltsamste Ausgabe der großen Ed von Schleckermäulchenen-Fahrt von unserem zzenzziblen, zzexzzy und zzüzzen Leo!
So, jetzt da sich eigentlich alle auf Bikinizone komm raus schon mal fast nackig gesehen haben und den Körper des jeweils anderen dabei für halbwegs besteigbar befunden haben, heißt es für die meisten Mädels ganz psychoanalytisch den Leo "tiefer kennenlernen", "intime Gespräche führen" und "sich dem anderen öffnen" - also, ab auf die Couch, bzw. die Picknickdecke, den Liebestest aus der "BRAVO" ausgeschnitten und mal wieder dähten bis man Rosen kotzt. Dass man dabei am Ende genauso schlau wie vorher ist - na gut, sagen wir nach dem TV-Konsum des Bachelors vielleicht auch ein paar Gehirnzellen ärmer - ist natürlich so klar wie das Oberstübchen der Kandidatinnen.
Ich-finde-die-Sendung-hier-total-doof-und-bin-sowas-von-intelligenter-und-besser-als-der-ganze-Rest-der-Welt Jasmin von Sonstwoher darf dann auch gleich ran und mit dem Batschlär auf große Walross-Robben-Jagd. Am Ende finden die Meeresbiologen mit Schwimmnudeln aber nur ne Seekuh, die sich nach dem Kontakt mit den beiden sicherlich ernsthaft gefragt haben dürfte, warum der Rest der Säugetiere, angesichts dieser Pracht-Gaga-Exemplare von Homo sapiens, nicht auch schon längst die Flucht unter Wasser angetreten hat. Da Jasmin während des Dähtes zum 2348975 Mal betonen muss, dass bei ihr anscheinend alle Länder, Ethnien, Haut-, Haar- und Lippenstiftfarben in einen Mixer geworfen, im Anschluss daran so lange durch den Fleischwolf gedreht wurden und am Ende sie als Phö-Nix aus der Naturaschecreme auferstanden sei, würde man sich als Zuschauer gerne wünschen die Ohren ganz Seekuh-like voller Wasser zu haben, um die ganze Selbstbeweihräucherung nicht weiter ertragen zu müssen.
"Geflowt" hat's am Ende aber doch, denn Multivitaminsaft-Jasmin bekommt als erste Kandidatin der diesjährigen Staffel vom Betdschlär höchstpersönlich die Zunge in den Rachen gerammt. Zugegeben, die Zunge von unserem Lispel-Leo hatten die Dame eigentlich schon beim ersten "Hallo" und "Züüüzzzz" an den Mandeln kleben, doch dieses Mal präsentiert der Batschlär seiner Auserwählten ganz romantisch in irgendeinem Vorgarten herumfläzend unter einer IKEA-Hundedecke seine ausgeprägten Zugenakrobatik der Sorte "Da bleibt dir, aber sicherlich nicht mir, die Spucke weg". Muss wohl so umwerfend gewesen sein, dass Jasmin das Auslecken ihrer Backenzähne, beim alltäglichen Hexentribunal der Art "Jede werfe den ersten Stein" in der Ladiesvilla schon wieder vergessen hatte. War wahrscheinlich auch besser so, da sie von den restlichen Hexen sonst sicherlich im Pool der Wasserprobe unterzogen worden wäre.
Doch der Badtschlör wäre nicht der Bettschlär, wenn es nicht oberstes Ziel wäre, in möglichst kurzer Zeit so viele Damen wie möglich zu beglücken. Wie tauglich ein Bettschlär-Kandidat letztlich ist, messen Experten wie Inka Bause, Dr. Sommer und Erika Berger deshalb gerne am Schlabber-Quotienten, also der Anzahl aller Küsse pro Staffel, geteilt durch die Anzahl der geknutschten Weiber. Auch hier gilt die alte Faustregel aus dem Chemieunterricht: Viel hilft viel! Je mehr Weibern ein Badschlär einen Einblick in seine Mundflora verschafft, desto unterhaltsamer wird's. Und unser Leo ist da bisher tatsächlich auf einem ganz guten Weg, denn in der vierten Folge wird wirklich gebusselt bis die Zunge schmerzt.
Leer gehen allerdings vier weitere Mädels, wie sich die Bätschlör-Babes in Selbstversicherung ihrer nicht mehr vorhanden Jugendlichkeit immer gegenseitig selbst anschreien, aus, für die es zum obligatorischen Jetski-Verleih geht. Der darf natürlich in keine Bettschlör-Staffel ebenso wenig fehlen darf wie der 40-Tonner voller Amarula-Schlamm-Schnaps. Wie spannend und vorhersehbar das inzwischen ist, klingt dann etwa so: "Leonie-Rosella ist ja immer für Action. Ja, da dachte ich, gehen wir doch mal ne Runde schwimmen" - aber bitte Badekappe und Badekleid nicht vergessen! Als Leonard dann auch noch eine Rose vom Klo mitbringt, sollte auch dem letzten Zuschauer klar geworden sein, dass dieses Däht voll für den A**** war - aber das ist ja im Bedschler-Land nix Neues ...
Das "tiefer Kennenlernen" hat sich dagegen 10.000-Teile-Puzzle-Jigsaw Daniela nicht zweimal sagen lassen und preist sich beim gemeinsamen Eis essen (nee, bei diesem äußerst kreativen Däht, rappelt nix im Karton ton ton ton...) als wäre sie nach Mineralwasser, Klopapier und Äpfeln der heißeste Verkaufsschlager auf einem marokanischen Basar. Das geht vom ekstatisch Anbiederungs-Urschrei "Ich liebe Eis", als habe man ihr den Blondinen-Nobelpreis für unterirdische Gehirnleistungen verliehen, über Stundenplanabgleichung bis zum Erbrechen, bis hin zur "Ich-schmiere-dir-für den Rest-des-Lebens-dein-Pausenbrot"-Versklavung. Bei der EMMA schreibt man sicherlich schon ein Anti-Stullen-Manifest ...
Ja, und da sich irgendeine Kandidatin weigert für Klein-Leo das Mittagessen in Brotdosen mit Bauarbeiten, Cowboys und dem Rest der Village People zu verpacken, und die dann auch noch brünett!!! ist, darf jene direkt in den ewigen Jagdgründen des Trash-TVs wandern und Baggermaschine Daniela den Leo zum Puzzeln entführen. "Tut mir voll leid, sie hat gerade angefangen sich Leo zu öffnen. Aber ich muss da jetzt auch an mich denken und das Beste draus machen", so Daniela gaaaanz betroffen und öffnet dem Leo deshalb im Anschluss direkt ihre Unterbüxe von Pandora.
Vorher hocken die beiden noch im Gestrüpp zwischen Pool und dem Umzug eines kubanischen Karnevalsvereins, quetschen sich mit zwei!! Amarulaflaschen auf eine deutlich zu kleine Poolliege und brabbeln wieder dummes Zeug, als hätte man ihnen die Gehirne amputiert und durch Wasserballons ersetzt. Während man da als Zuschauer bei Gesprächen über Fußböden und Schnapsvorlieben schon ungeduldig mit den Fingern auf den Fernsehsessel klopft und mit hochrotem Kopf in den Fernsehbildschirm brüllt: "Jetzt kommt halt mal zum (Höhe)punkt!!!", entführt der Bedschlär die kleine Puzzlefee dann doch endlich in ein Hotelzimmer, dass für Romantikhasser in etwas so schlimm sein dürfte wie für Tanorexiebetroffene ein Sommerurlaub am finnischen Polarkreis.
Aber gewiefte Bettschlär-Kenner wissen: Zu sehen gibt's am Ende außer Mondschein, Bussi hier, Bussi da und einem Hauch von mechanisch-züngelnder Zahnsteinentfernung nix, was man so nicht auch in einem Aufklärungsbuch für Zweitklässler finden würde. Das obligatorische "Wir haben die ganze Nacht nur geredet"-Märchen, das auf der Wahrheitsgehaltstufe gleich nach Angela Merkels "XY hat mein vollstes Vertrauen" und "Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten" kommt, darf selbstverständlich nicht fehlen - sonst wäre man als Batschlär-Zuschauer aber auch enttäuscht und könnte nicht ein weiteres Feld beim Bullshit-Bingo abkreuzen.
Jede Sportart braucht ne Halbzeitpause (oder so was Ähnliches halt), was selbstverständlich auch für den hohen Sport des Dähtens gilt. In der hat man noch einmal die Zeit, zurückzublicken und vielleicht ein erstes, vorsichtiges Resümee zu ziehen. Nach mittlerweile vier Folgen, in denen wir sooooooooo viel über Leo und seine Douglas-Regaleinräumerinnen erfahren durften, kristallisiert sich so langsam eine bittere Weisheit heraus: Außer dackelig und schief aus der Wäsche zu glotzen, tut der Leo nicht sonderlich viel.
Der wohl teilnahmsloseste und wortkargste Versicherungsfritze der Welt, steht bisher häufig wie bestellt und nicht abgeholt in der Pampa herum, legt den Kopf schief in den Nacken, zischt vor sich hin und lässt sich die Mädels dann an ihm abackern. Da die Damen leider keinen Übersetzer im Ohr haben, eigentlich ebenfalls total planlos sind und auch sonst die Intelligenz nicht mit Teelöffeln gefressen haben, hat man seit einiger Zeit das Gefühl, dass man auch in einer Bar, in der man das eigene Wort kaum versteht und mit zwei, drei wahllos in den Raum gebrüllten Wörtern, besser jemand kennenlernen könnte, als bei dieser Parship-Trauerveranstaltung. Zu träge, zu emotionslos und zu gleichgültig schlängelt sich Leo bisher durch die Veranstaltung, als das man auch nur im Entferntesten erahnen könnte, was für ein Typ das ist.
Gerettet wird die Staffel bisher nur von den Wasserstoff-Ölsardinen in der Ladiesvilla, die glücklicherweise höchst unterhaltsam an der Schaufensterpuppe herumbaggern als gäbe es tatsächlich eine glorreiche Zukunft, Geld und eine Familie obendrein. Dass dabei herrlich die Gift-Gel-Nägel ausgefahren werden, gepetzt, gestänkert und geheult wird, tut sein Übriges, um wenigstens einen Part der sonst recht drögen Veranstaltung halbwegs sehenswert zu machen.
Nach sechs Staffeln mit kaum Neuerungen, dem immer gleichen Ablauf und meist nicht sonderlich guten Castingentscheidungen, wird allerdings deutlich, dass beim Format Bachelor der Lack ziemlich ab ist. Dem geben auch die desaströsen Zuschauerzahlen für die aktuelle Staffel recht.(Hallo, noch jemand da?!) Wurde der Ableger "Die Bachelorette" im Sommer bereits aufgrund von Zuschauerdesinteresse eingestampft, gibt sich Leonard Freiherr zu Oberarm momentan alle Mühe auch das Mutterformat zu Grabe zu tragen. Wie man ein Format dagegen mit leichten Neuerungen und Neuausrichtungen 20 Staffeln lang am Leben erhalten kann, beweisen die Amerikaner dagegen nur allzu gut.
Davon können wir in Deutschland allerdings nur träumen. Unterhaltungshöhepunkt bei der vierten Nacht der Rosen ist stattdessen ein Ausdrucks-Namenstanz irgendwelcher Kandidatinnen, bei dessen Anblick man sich lieber eine dreistündige Tanzshow der Jacob Sisters anschauen würde. Eines sei aber gesagt: Während ein Großteil der Bettschlär-Kandidatinnen wahrscheinlich arge Probleme haben dürfte, Vor- und Zuname fehlerfrei auf ein Stück Papier zu bringen, konnte mit dem Waldorf-Tanz wenigstens zu einem gewissen Grad der Glaube in das deutsche Schulsystem wieder hergestellt werden.
Was sonst noch passiert? Irgendwer glaubt, dass wenn ein Bädtschlär mit einem Cabrio vorfährt, es dann eigentlich nur auf 40-stündigen Roadtrip nach Los Angeles gehen kann. Irgendeine heißt immer noch!! Leonie-Rosella. Irgendeine geht freiwillig und trifft damit wahrscheinlich die schlauste Entscheidung ihres bisher vermutlich recht unschlauen Lebens. Und irgendwann wird der Badtschlor mit jeder Folge ein kleines Stückchen durchgekokelter, sodass er nach den Dreharbeiten dringend einen Dermatologen aufsuchen sollte.
Wer am Ende gehen muss? Als ob Euch das noch wirklich interessieren würde ... BIIIINGOOOOOO!
Es könnte auch in der dritten Bachelor-Folge beim RTL wieder alles so schön sein - wenn die Weiber nicht ihre Mün ...