Foto: RTL/Tom Clark/Gerard Santiago/Stefan Gregorowius
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Wenn sich der Rosenverkäufer an der Ecke, der Silikonspritzenverkäufer im Baumarkt und der Trash-TV-Fan vor Freude in den Armen liegen, dann kann das nur eines bedeuten - der Bachelor vom RTL ist wieder da!! Das heißt: Fällt die Amarula-Bäume, klebt Euch die Sophia-Wollersheimer-Gedächtnis-Glitter-Krallen an und breitet kollektiv die Picknickdecken irgendwo zwischen dem Plastik-Sondermüll und der Schminkabteilung von DM aus, denn jetzt wird mittwochs wieder einem schleimigen Schönling beim Balzen, Unsinn brabbeln und Körperflüssigkeiten austauschen in den zu tiefen V-Auschnitt geglotzt.
Seit Mittwoch (27.01) sucht beim Kölner Qualitätsfernsehen wieder für acht Wochen der Blumenfritze mit Hang zu Frauen mit Plastiküberschuss nach der angeblichen Liebe seines Lebens. Die Erfolgsaussichten dafür sind - vorsichtig ausgedrückt - so rosig wie der Friedensnobelpreis für Dschungelteilnehmerin Helena Fürst. Das ist aber sowas von egal, denn Spaß macht der Auftakt zur mittlerweile sechsten Staffel dank einer Menge hanebüchenen Unsinns allemal.
Nach dem Kennt-eh-niemand-mehr-Bachelor aus der ersten Staffel, dem Janke-Bachelor Paul, dem Oma-Unterwäsche-Katalog-Bachelor Jan Kralitschka, dem Glatzen-Bachelor Christian Tews und dem ehemals dicken Bitchelor Oliver Sanne, hat sich das RTL auch 2016 nicht lumpen lassen, den aalglattesten, nichtssagendsten und durchgebrutzelsten Typen aus irgendeinem "Abercrombie & Fitch"-Laden zu casten und dankenswerterweise außer Landes zu karren. Dieses Jahr der Romeo für zukünftige Dschungelcampkandidatinnen, Promi-Dinner-Teilnehmerinnen und Promi-Shopping-Queens: Leonard Ronald Werner Paul Freier, der so viele Vornamen wie Gesichtsausdrücke hat. Wer jetzt aber auf die abartige Idee kommt, irgendwelche Witze zu machen, die im Zusammenhang mit dem Nachnamen des werten Herren und dem Umstand, dass sich dieser mit 22 prallgepolsterten Damen auf großer Love-Tour hat wegschließen lassen, stehen, der kann sich direkt in die Scham-Ecke stellen. Pfui!
Außer des denkbar ungünstigsten Nachnamens ever für einen Bettschler, bringt Leonard aber alles mit, was ein Bätschlär halt so haben muss: Er sieht ein bisschen aus wie ein Mischung aus Barbies Ken und einer Schaufensterpuppe, die zu lange in Selbstbräuner gebadet hat, ist angeblich tooooootal erfolgreich, macht natüüüüüürlich den ganzen Tag nur Sport, hat 'ne ehrenamtliche Ader und hat auch sonst so ein supi-dubi tolles Leben mit hübschem Häuschen, schnellen Autos und netter Familie. Wenn da halt nicht sein verstörendes Matsch-Glasauge wäre, dass irgendwie immer auf halb Acht hängt und seine doch sehr sssssssssssssss-lastige Ausdrucksweise, die garantiert kein Gesicht in der Umgebung trocken lässt. "Ich hab 'nen leichten ZZilberblick und lizzple ein wenig, aber die Mädelzz fanden ezz bizzher immer ganz zzüzz", so der Bätzzler 2016.
Als die angefeuchteten Kandidatinnen bei der ersten Nacht der Rosen dann aber auch noch hören mussten: "Ich hab 'ne einjährige, ganzzz zzüzze Tochter", war für die meisten Bätschlor-Bräute das Gratis-Büffet samt Schampus wahrscheinlich schon wieder interessanter als der Typ mit Logopädiebedarf und stacheligem Grünzeugs.
Doch Leonard wünscht sich nach Aussage durch die Sendung tatsächlich "eine Partnerin, die mich und meine Tochter akzzzeptiert, wie wir zzind, mit der ich auch gemeinzzam nochmal Kinder zzzeugen kann, mit der ich eine Familie gründen kann und ein gemeinzzamezz Leben aufbauen kann." Fast möchte man dem armen, weltfremden Leonard da in die Backe kneifen und sagen: "Da hast du wahrscheinlich beim Müll rausbringen auf einer durch einen Atomkrieg verwaisten Erde größere Chancen. Aber hey, Kompliment für deinen Optimismus und deine blühende Fantasie!" Auch sonst wird Leonard in feinstem Parsel (wer die Anspielung versteht, ist richtig gut ;)) nicht müde zu betonen, wie ach so wichtig ihm Familie und die kleine Tochter doch sind - wohl so wichtig, erst mal für ein paar Wochen abzudampfen, um sich im TV aus aufgedonnerten Hohlbratzen eine neue Mami auszusuchen...
Dieses Jahr geht es für den selbst ernannten Unternehmensberater Leonard, der eigentlich Versicherungen von dem Unternehmen verscherbelt, das 2012 schon einmal mit Mitarbeitern, die in Budapest auf einen Haufen Frauen losgelassen wurden, ganz üble Erfahrungen machen durfte, nach Miami, das laut RTL ja bekanntlich "am Golf von Mexiko" liegt. Aber wer nimmt es beim Bätschlär schon mit Jobbeschreibungen und Geografie so genau, wenn es auch in diesem Jahr wieder 22 herrlich durchgeknallte Weiber gibt, die sich auf Teufel komm raus dem Junggesellen an den Hals werfen, sich dabei in die hässlichsten Fetzen Stoff werfen, die jemals eine Nähstube verlassen durften, sich um Kopf und Kragen schreien, reden und lästern und am Ende größtenteils doch von Leonard in die Wüste geschickt werden. Nicht viel Neues im Datingsumpf, das Zuschauen macht aber trotzdem jedes Jahr einen manischen Spaß.
Dem Batschlor karrt man nämlich auch 2016 wieder die Crème de la Crème der deutschen Silikonbrüste-Emanzipationsbewegung vor die floridianische Villa, die doch eher an BER-Baustelle oder verwaiste Turnhalle erinnert als an ein Traumhaus. Da ist eine Burlesque-Tänzerin in einem roten, explodierten Duschschwamm dabei, eine Elvira ohne Hobbys, die von Kindern gehasst wird, ein "bunter Salat" aus England, der "mega viel studiert hat", eine Nagellackfetischistin, die nach einer Mischung aus "Arschloch und Hündchen" sucht oder eine Denise, die beim Tätowierer ihren Jahresurlaub verbracht zu haben scheint. Selbstverständlich darf auch das eine oder andere Model nicht fehlen, das aber natürlich "nur für sich selbst modelt - und die Nichte" - soweit so klar und behämmert. Schmuckdesignerinnen, Messehostessen und all die anderen K-Promi-Ausbildungsberufe sucht man allerdings in der sechsten Staffel erstaunlicherweise vergebens. Unbedingt aufgeräumter sind die Oberstübchen der Damen dadurch selbstverständlicherweise nicht. Es gilt deshalb wie immer die Devise: "Was du nicht im Hirn hast, hast du in den Brüste - oder dir in die Lippen gespritzt".
Unter gefühlten 6723498 "Oh nein" und "Oh mein Gott"-Schreien, sodass man sich zwischendurch wirklich wünscht, der liebe Herrgott habe ein Einsehen mit dem TV-Zuschauer, quälen sich die Damen wie eh und je in ihren zu kurzen Röckchen, Zoo-Muster-Kleidchen oder wallenden Lampenschirm-Klogardinen-Variationen aus dem Auto, um dann dem Mann der feuchten Aussprache auf stelzenartigen Highheels vor die Füße zu schwanken, zu torkeln und zu stolpern, um kurzum die dümmsten Gespräche zu führen, die das deutsche Fernsehen kennt. Hinlänglich bekannt ist ja, dass die gemeine Bädschlärkandidatin im Anschluss daran mit handelsüblichen Türen im Speziellen und gewöhnlichen Treppenstufen im Allgemeinen trotz monatelangem "ganz viel Treppenlaufen üben" komplett überfordert ist und nach dem Betreten der Villa erst einmal vor Östrogen-Ekstase laut "Ist der heiß!!!" brüllen muss. Da hat man glatt das Gefühl, als hätte ein Großteil der Kandidatinnen noch nie ein männliches Wesen gesehen. Aber das mit den Türen und Treppen machen die vom RTL auch jedes Jahr mit Absicht ... Dass sich bei den ganzen bösen Stufen übrigens keine das Alter der möglicherweise Zukünftigen merken kann, ist ja selbstredend.
Am Mittwoch (27.01) geht's los: "Der Bachelor" startet beim RTL. Vorab gibt's die Kandidatinnen zum Abc ...
Auch die Small-Talk-Dialoge aus der Hölle sind jedem Bettschlär-Zuschauer bestens bekannt. Neben den üblichen Wat-Bist-Du-Denn-Für-Eine-Fragen "Wie geht's dir?", "Wie heißt du?", "Wo kommst du her?" und "Was machst du?" gibt es auch in diesem Jahr echte Perlen aus dem Ratgeber "Speed-Dating: So vergraulen sie ihr Gegenüber in 10 Sekunden". Klingt dann in etwa so: "Also, ich bin so ein bisschen weich an den Beinen." - "Soll ich dir helfen? Willst du dich bei mir abstützen?" - "Ja, so ein bisschen." - "Ja, wenn dir das hilft. Also ich bin nicht weich in den Beinen, aber auch aufgeregt." - "Schön!" oder "Wo kommst du her?" - "Ich komm aus Berlin." - "Nein, wirklich?!" - "Du auch?" - "Ich komm auch aus Berlin!" - "Noch nie gesehen." - "Noch nie gesehen. Aber ist ja auch ne große Stadt." - "Das stimmt, mit ner Menge Menschen." - "Ne schöne große Stadt. Ja super." - glücklicherweise so groß, dass man mit den beiden hoffentlich nie aus Versehen in ein Gespräch verwickelt wird ...
Für 0815-Bürger wie unsereins, ein Grund zum Davonrennen - beim Bädschlor aber "echt gute Talks". Der bleibt nämlich bei Sturm und Dummheit steif (*hüstel*) vor seiner Hütte stehen, erträgt seelenruhig eine Plastik-Make-Up-Bratze nach der nächsten, um am Ende mit billigen Geschenken abgespeist zu werden. Da gibt's 'ne billo Touri-Tasse von William und Kate, eine Statue des "Herkulezz auzz Kazzzel" und 'nen Schlüsselanhänger - wofür sich heutzutage manche Menschen vor eine Kamera stellen, ist wirklich unglaublich.
Was neben dem ganzen Rumgegurke um den Rosenmann sonst noch so passiert? Irgendeine Kandidatin verliert ihr Unterwäscheköfferchen auf dem Flug. Aber welche prüde Alte braucht bitte beim Bachelor schon Unterwäsche?! Irgendeine Kandidatin spielt voll die Schicksals-Krebskarte aus. Irgendeine Kandidatin heißt tatsächlich Leonie-Rosella. Irgendwelche Weiber üben schon mal für die berufliche Zukunft und stellen sich möglichst auffällig in die Fenster der Villa, um dem draußen stehenden Mann zu imponieren. Bert Wollersheim hat da sicherlich ganz genau hingeschaut ...
Um das Buhlen um den Bedschlär etwas aufzupeppen, gibt es in der sechsten Runde der Datingshow neben den üblichen roten Rosen die weiße Rose. Wer jetzt glaubt, dass hier der Bogen zum Symbol des Widerstands der Geschwister Scholl geschlagen wird, der hat sich leider ganz gewaltig im Sender geirrt. Die meisten Kandidatinnen dürften den Namen Scholl ohnehin lediglich mit Fußpflegeprodukten verbinden können. Beim Bachelor ist die weiße Rose dagegen Mittel zum Zweck, um für ordentlich Zoff im Zickenpool des Junggesellen zu sorgen. Diejenige mit dem weißen Gestrüpp soll sich in Zukunft in die Einzel- und Gruppendates von Leonard zecken können. Das verspricht ein dramaturgisch recht wirkungsvolles Mittel zu sein, wenn die RTL-Hohlnüsse dieses auch richtig einzusetzen wissen. Das darf nach der Staffelpremiere natürlich mehr als bezweifelt werden. Ansonsten setzt der Bachelor auch in Staffel 6 auf das gewohnte Konzept aus Bitches, Beef und bullenartigem Junggesellen. Das hat in der Vergangenheit funktioniert und wird auch dieses Jahr für hervorragende Unterhaltung sorgen.
Wer am Ende gehen muss? Keine Ahnung. Habe bei jedem "Oh Gott" einen Kurzen von diesem Marulabaum-Sahne-Gesöff getrunken und komme jetzt die Treppen nicht mehr hoch.
Bachelorette Alisa hat alle Chipstüten geleert, alle TV-Zuschauer in den Schlaf gequatscht und am Mittwoch (12.08 ...