Hollywood, Los Angeles
Viele deutschsprachige Stars zogen schon aus, um in Hollywood ihr Glück zu finden. Manchen ist es gelungen - zum Beispiel dem Österreicher Christoph Waltz, der soeben einen Oscar als bester Nebendarsteller kassiert hat. Aber längst nicht alle konnten sich durchsetzen. Wer hat's geschafft und wer ist gescheitert?
Der Regisseur und Produzent Roland Emmerich gilt spätestens seit "Independence Day" 1996 in Hollywood als deutsche Fachkraft für gigantische Action. Der gebürtige Stuttgarter hat es in der Traumfabrik zu etwas gebracht - auch, wenn sein letzter Film "2012" eher maue Kritiken bekommen hat.
Diane Kruger , die eigentlich Diane Heidkrüger heißt und aus der Umgebung von Hildesheim kommt, hat sich mit ihrer Rolle als schöne Helena in "Troja" 2004 auch in Hollywood einen Namen gemacht. Zuletzt war sie in Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds" an der Seite von Brad Pitt und Christoph Waltz zu sehen.
Wer hätte das mal gedacht? Vom Bodybuilder zum Gouverneur: Der Österreicher Arnold Schwarzenegger ist inzwischen in Kalifornien daheim und fest verwurzelt. Seit "Conan, der Barbar" und den "Terminator"-Filmen ist ja auch schon viel Zeit vergangen...
Armin Müller-Stahl gelang 1992 der Sprung nach Hollywood, fünf Jahre später wurde er für seine Rolle in "Shine - Der Weg ins Licht" sogar für einen Oscar nominiert. Zuletzt war der gebürtige Ostpreuße in dem Film "Illuminati" neben Tom Hanks zu sehen.
Für seinen Film "Das Leben der Anderen" wurde Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck 2007 mit einem Oscar für den besten ausländischen Film geehrt. Er zog nach Hollywood, putzte fleißig Klinken - und dreht derzeit mit Weltstar Angelina Jolie den Thriller "The Tourist". Sein Erfolgsrezept? Gnadenloses Selbstvertrauen: "Man muss von Haus aus größenwahnsinnig sein, wenn man beim Film arbeitet", so Florian Henckel von Donnersmarck.
Götz Otto wird in amerikanischen Produktionen gern als Bösewicht oder Nazi besetzt. Sein erster richtiger Erfolg war 1993 die Rolle als SS-Mann in "Schindlers Liste"; weltberühmt wurde Götz Otto mit seiner Rolle des Bond-Gegenspielers in "Der Morgen Stirbt Nie". Seither sieht es mit Hollywood-Angeboten allerdings nicht so richtig gut aus...
Während andere Weltruhm vor der Kamera suchen, hat Michael Ballhaus großen Erfolg dahinter: Der Kameramann ist seit Jahrzehnten gut in Hollywood im Geschäft. 1987 wurde er für seine Arbeit an "Nachrichtenfieber" erstmals für einen Oscar nominiert. Zwei Jahre später folgte für "Die fabelhaften Baker Boys" die zweite Nominierung. Außerdem erhielt Michael Ballhaus 2007 als erster Deutscher den begehrten Preis für sein Lebenswerk von der "American Society of Cinematographers" (amerikanischer Verband der Kameraleute).
Der Vorzeige-Export-Deutsche in Hollywood: Wolfgang Petersen . Der Regisseur hat sich im Film-Mekka längst etabliert und lebt sit 1986 in Los Angeles. Zu seinen Werken gehören "Das Boot", "Die Unendliche Geschichte", "Outbreak", "Air Force One", "Troja"...
Der gebürtige Kölner Udo Kier hat in über 160 Kinofilmen wie "Blade" und "Armageddon" mitgewirkt und zum Beispiel mit von John Malkovich, Keanu Reeves, Nicole Kidman und Arnold Schwarzenegger vor der Kamera gestanden. Seinen Hollywood-Durchbruch hatte er 1991 in "My Private Idaho".
Franka Potente stand in "Die Bourne-Identität" zwar mit Matt Damon vor der Kamera, durfte in "Blow" sogar mal Johnny Depp küssen und war privat mal mit Elijah Wood liiert - so richtig Fuß fassen konnte sie in Hollywood aber nie. "Ich bin überhaupt kein Fan von L.A. und auch gar nicht von dem wahnsinnig gelangweilten Dasein dort", sagte sie mal in einem Interview.
Eigentlich ist Michael Fassbender nur dem Namen und der Geburt nach Deutscher - er wuchs in Irland auf. Fassbender spielte 2006 der in der Comic-Verfilmung "300" mit, aber auf einen richtigen Hollywood-Durchbruch wartet er noch. Immerhin ist er in "Inglourious Basterds" mit von der Partie.
In Deutschland ist Til Schweiger ein Superstar - in Hollywood noch nicht. 2001 spielte er neben Neve Campbell und Nick Nolte in "Investigating Sex". Weitere internationale Rollen waren in "Lara Croft Tomb Raider: The Cradle of Life", "King Arthur" und zuletzt in "Inglourious Basterds". Doch es tut sich was: Til hat offenbar "Keinohrhasen" nach Hollywood verkauft.
Thomas Kretschmann spielte unter anderem in "Blade II" mit Wesley Snipes und in "Der Pianist" von Roman Polanski mit. Darauf folgten Parts in "Resident Evil: Apocalypse" und in "Der Untergang". 2005 ergatterte Kretschmann eine Nebenrolle Peter Jacksons "King Kong". So schlecht sieht es mit der Hollywood-Karriere nicht aus: In "The Young Victoria" spielt er einen belgischen König. Immerhin.
Er hat seine Nische gefunden... Ralf Möller ist zwar kein zweiter Arnold Schwarzenegger geworden, aber irgendwie gehört er doch nach Hollywood. Spätestens, seit er in "Gladiator" seine geölten Muskeln an der Seite von Russell Crowe themengerecht zum Einsatz bringen konnte.
Wer? Xenia Seeberg wollte in Hollywood als Schauspielerin groß rauskommen. Doch außer einer spärlich bekleideten Hauptrolle in der Sci-Fi-Serie "Lexx" hat sich nicht viel entwickelt.
Die Rolle als Kapitän in "Das Boot" war sein Ticket nach Hollywood: Jürgen Prochnow konnte sich durchsetzen, spielte in "Beverly Hills Cop II", "Hurricane Smith", "Body of Evidence", "Der Englische Patient" und "Air Force One". In den letzten Jahren lässt er es etwas ruhiger angehen.
Ja, auch Thomas Gottschalk versuchte sich in Hollywood - er spielte in "Sister Act II" mit und hat seit Anfang der 1990er Jahre seinen Hauptwohnsitz in Malibu. Aber so bekannt wie in Deutschland wird Gottschalk in Hollywood wohl nicht mehr werden.
Susan Stahnke goes to Hollywood, hieß es 1998 - aber die ehemalige ARD-Sprecherin kam ganz schnell wieder zurück. Sie wollte die Rolle der Karin Göring in dem Film "The Populist". Als daraus nichts wurde, warb Stahnke einige Zeit später für ein Frauen-Urinal. Heute hat sie bei den Regionalsendern "HH1" und "TV Berlin" eine Talkshow und moderiert Firmengalas.