Datensicherheit und Kamera-Überwachung sind ein viel diskutiertes Thema der heutigen Zeit. Die Kritiker ließen also nicht lange auf sich warten, als Google nun auch die Veröffentlichung von "Street View" in Deutschland ankündigte. "Ich finde das nicht gut. Man weiß ja selbst überhaupt nicht mehr, was Google alles über einen weiß! Es geht mir bei der Sache um den Konzern an sich, der immer mehr Daten ansammelt und die keiner mehr wirklich kontrollieren kann. Google ist einfach überall!" meint Benjamin E. aus Freiburg.
Pauline und Katrin aus Bergedorf finden: "Für manche sind die Fotos sicherlich ein Eingriff in die Privatsphäre. Wir selbst finden es aber nicht schlimm und nutzen das Programm selbst." Google Street View hat inzwischen schon Straßenfotos von Städten in 19 Ländern veröffentlicht, darunter auch europäische Länder wie Frankreich, Italien und Spanien.
Andreas B. möchte eigentlich nur ungern fotografiert werden und seinen Namen veröffentlicht wissen. Dennoch sagt er: "Grundsätzlich ist dieses Google Street View eine gute Sache, zum Beispiel für die Vorbereitung auf eine Reise. Dabei geht es dann ja um die Gebäude und Sehenswürdigkeiten, nicht um die Menschen. Da die Gesichter unkenntlich gemacht werden, würde es mich auch nicht stören wenn ich auf einem der Bilder auftauchen sollte."
Lisa Meier (l.) und Marcel Curtaz (3.v.l.) aus Tangstedt sind unterschiedlicher Meinung über den virtuellen Stadtrundgang. "Ich finde die Fotos nicht gut, da sie die Privatsphäre verletzen. Auch wenn man die Gesichter nicht erkennt, in manchen Situationen möchte man einfach nicht fotografiert werden", denkt Marcel. Lisa hingegen findet: "Das ist auf jeden Fall gut für den Tourismus, so weiß man vorher schon wohin man genau fährt beziehungsweise wie es dort aussieht!"
Hamburg Innenstadt, Dienstag (02.03.2010), 12 Uhr
Der Internet-Konzern Google will seine Anwendung "Street View" nun auch für Deutschland veröffentlichen. Mit mehreren auf Autos angebrachten Kameras werden die deutschen Straßen abschnittsweise fotografiert und zu einer großen Karte zusammengefügt, durch die man dann einen virtuellen Rundgang machen kann. Dabei werden auch Passanten abgelichtet, deren Zustimmung vorher nicht eingeholt wird. Dennoch finden Bernhard und Hildegard Wöstmann aus Wahrendorf diesen Service gut: "Wir würden das Programm auch nutzen, damit kann man sich vor einer Reise super über fremde Orte erkundigen. Die wachsende Überwachung der Bevölkerung ist natürlich nicht gut, aber mit dieser Google-Karte haben wir kein Problem."
Zwar werden die Gesichter der fotografierten Passanten mit einer speziellen Technologie automatisch unkenntlich gemacht, dennoch können sie von Freunden oder Verwandten leicht erkannt werden. So zum Beispiel vor deren eigenem Haus oder ganz privat in ihrem Garten. "Ich finde das nicht so toll, weil viel zu viel von der Privatsphäre preisgegeben wird", findet deshalb Lukas Escher aus Groß Borstel. "Wenn man allerdings vorher weiß wo Fotos gemacht werden, kann man auch genauso gut absichtlich nackt über die Straße rennen", fällt Lukas schmunzelnd auf. Denn Google veröffentlicht alle Termine der Kamera-Autos auf ihrer Webseite, sodass die Bevölkerung sich über diese informieren kann.