Die schlimmsten Naturkatastrophen der letzten zehn Jahre
Mit dem nicht endenden Ausbruch des Vulkans auf Island beweist die Natur einmal mehr, wie hilflos die Menschheit gegen deren Launen ist. Millionenverluste für Fluggesellschaften, Chaos im Flug- und Bahnverkehr, Verzögerungen bei wichtigen Lieferungen und gestrandete Urlauber: die Aschwolke hat schon jetzt einiges in Europa angerichtet - und ein Ende ist noch nicht in Sicht.
In den letzten zehn Jahren haben aber noch viel schlimmere Naturkatastrophen für Leid und schwere Schäden auf der ganzen Welt gesorgt. Erdbeben, Tsunami und Hurrikans - das sind die schlimmsten Katastrophen der letzten zehn Jahre.
2001: Erdbeben in Indien
Am 26. Januar 2001 erschüttert ein Erdbeben mit der Stärke 7,7 die Region Gujarat in Indien. Etwa 20.000 Menschen sterben, 200.000 werden verletzt. Die wirtschaftliche Entwicklung des Gebietes wird um ein Jahrzehnt zurückgeworfen.
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2003: Hitzewelle in Europa
Jahrhundertsommer in Europa: Wegen der Dauer und Intensität mit neuen Temperaturrekorden in zahlreichen europäischen Städten geht dieser Sommer als Jahrhundertsommer in die Geschichte ein. Mit geschätzten 13 Milliarden Dollar volkswirtschaftlichem Schaden und zehntausenden Todesopfern gehört Hoch Michaela zu den opferreichsten Katastrophen der letzten 40 Jahre weltweit und ist eine der schwersten Naturkatastrophen Europas der letzten 100 Jahre. Etwa 70.000 Tote fordert der Jahrhundertsommer.
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2003: Erdbeben in Indien
Am 26. Dezember 2003 wird ein Großteil der Stadt Bam durch ein Erdbeben verwüstet. Seine Stärke beträgt 6,6. 70 Prozent der modernen Stadt wird zerstört. Offiziell sterben 30.000 Menschen durch das Erdbeben, nach Angaben der Einwohner Bams sterben durch das Beben und dessen Folgen sogar 60.000 Menschen.
2004: Seebeben im Indischen Ozean
Das Seebeben am 26. Dezember 2004 hat eine Stärke von 9,1 mit Epizentrum 85 km vor der Küste Nordwest-Sumatras. Der ausgelöste Tsunami verursacht durch mehrere Flutwellen verheerende Schäden in Küstenregionen am Golf von Bengalen, der Andamanensee und Südasien. Auch in Ostafrika kommen Menschen ums Leben. Insgesamt sind durch das Beben und seine Folgen etwa 230.000 Menschen gestorben. Allein in Indonesien sind nach offiziellen Schätzungen rund 165.000 Todesopfer zu beklagen. Über 110.000 Menschen werden verletzt, über 1,7 Millionen Einheimische rund um den Indischen Ozean obdachlos.
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2005: Hurrikan Katrina
Hurrikan Katrina gilt als eine der verheerendsten Naturkatastrophen in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Der Hurrikan richtet Ende August 2005 in den südöstlichen Teilen der USA enorme Schäden an und erreicht zeitweise die Stufe 5. Zu den betroffenen Bundesstaaten gehören Florida, Louisiana (besonders der Großraum New Orleans), Mississippi, Alabama und Georgia. Durch den Sturm und seine Folgen kommen etwa 1.800 Menschen ums Leben. Der Sachschaden beläuft sich auf etwa 81 Milliarden Dollar. Insbesondere die Stadt New Orleans ist sehr stark betroffen: Durch ihre geographische Lage führen zwei Brüche im Deichsystem dazu, dass zeitweise bis zu 80 Prozent des Stadtgebietes bis zu 7,60 Meter tief unter Wasser stehen.
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2005: Erdbeben in Indien und Pakistan
Am 8. Oktober 2005 wütet ein Erdbeben in Indien und Pakistan und fordert schätzungsweise 86.000 Tote. Das Beben verursacht Zerstörungen in Nordpakistan, Afghanistan und Nordindien und gilt als das Schwerste in der südasiatischen Region seit 100 Jahren.
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2006: Erdbeben vor der Insel Java
Das schwere Beben mit der Stärke 6,3 ereignet sich am 27. Mai 2006. Das Hauptbeben, gefolgt von mehr als 1000 Nachbeben bis zu einer Stärke von 5,2, kostet nach Angaben der UNO annähernd 5.800 Menschen das Leben, bis zu 57.800 werden verletzt, mehr als 130.000 Häuser zerstört oder schwer beschädigt und bis zu 650.000 Menschen obdachlos.
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2008: Zyklon Nargis in Myanmar (Südostasien)
Der Zyklon (auch tropischer Wirbelsturm oder Hurrikan genannt) bildet sich am 27. April im Golf von Bengalen und zerstört tausende Häuser. Die Anzahl der Opfer wird mit mindestens 84.500 angegeben, von einigen Stellen sogar auf mehr als 100.000 geschätzt. Nargis wird als einer der folgenschwersten tropischen Wirbelstürme in der Geschichte der Wetteraufzeichnungen bezeichnet.
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2008: Erdbeben in Sichuan
Am am 12. Mai 2008 ereignet sich das schwere Beben etwa 1550 Kilometer südwestlich von Peking in der chinesischen Provinz Sichuan. Die Auswirkungen des Erdbebens sind selbst in Peking, Shanghai, Hanoi und Bangkok zu spüren. Das Beben beschädigt in Sichuan und den anliegenden Provinzen mehr als fünf Millionen Gebäude und fordert mindestens 69.000 Todesopfer - 5,8 Millionen Menschen werden obdachlos.
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2010: Erdbeben in Haiti
Gemessen an den Opferzahlen handelt es sich bei dem Erdbeben um das schwerste in der Geschichte Nord- und Südamerikas sowie um das weltweit verheerendste Beben des 21. Jahrhunderts. Bis zu 300.000 Menschen kommen ums Leben, etwa 300.000 weitere Personen werden verletzt und 1,2 Millionen obdachlos. Die Katholische Kirche in Haiti geht hingegen von 500.000 Toten aus und beruft sich dabei auf die Berichte verschiedener Hilfsorganisationen. Insgesamt sind 3 Millionen Menschen von der Naturkatastrophe betroffen.
2010: Yushu-Erdbeben
Das jüngste Erdbeben ereignet sich am 14. April 2010 in China, im Autonomen Bezirk Yushu der Tibeter in der Provinz Qinghai. Die Zahl der Opfer steht noch nicht fest - letzte Berichte vermeldeten 1.706 Tote, 256 Vermisste und mehr als 12.000 Verletzte.