Hamburg, Wilhelmsburg
Während die Immobilienpreise überall in Hamburg mächtig ansteigen, lässt es sich auf der Elbinsel Wilhelmsburg immer noch relativ günstig leben. Doch das wird sich bald ändern. Allerspätestens mit dem Ende der internationalen Bauausstellung (IBA) im Jahr 2013. Die IBA findet seit 2007 in Wilhelmsburg, Veddel sowie dem Binnenhafen Harburg statt. Unter dem Motto "Entwürfe für die Zukunft der Metropole" widmet sich das Großprojekt baulichen, sozialen und kulturellen Aspekten der Stadtentwicklung. Der Ansatz lautet dabei nach eigenen Angaben: "Wie die Metropole von morgen auf die Herausforderungen von Globalisierung, Polarisierung und Klimawandel reagieren kann". Dafür bieten die zentral gelegenen, aber lange vernachlässigten Stadtteile die perfekte Fläche.
Bild: IBA
Die IBA Hamburg ist eine enge Kooperation mit der Internationalen Gartenschau Hamburg (IGS 2013) eingegangen, die ebenfalls 2013 auf den Elbinseln stattfindet.
Vor allem die Bauausstellung ist jetzt schon omnipräsent. Auf der HVV-Linie der S3 in Richtung Neugraben/Stade fahren beispielsweise seit einiger Zeit blau-weiß-gestreifte S-Bahnen, die auf die Ausstellung hinweisen. Zudem sind in der gesamten Stadt IBA-Plakate zu sehen und alle Anwohner der angesprochenen Gebiete haben schon längst mit den umfangreichen Baumaßnahmen zu kämpfen, die den Autoverkehr maßgeblich behindern.
Bild: Am Müggenburger Zollhafen ist gegenüber dem Auswanderermuseum BallinStadt Deutschlands größtes schwimmendes Ausstellungs- und Bürogebäude entstanden. Das IBA DOCK ist seit Februar 2010 neue Heimat der IBA Hamburg GmbH.
Bild: Han Slawik
Die Planungen der vier verschiedenen Hybrid-Häuser ist schon relativ weit fortgeschritten. Eines der "Hybrid Houses" feierte Mittwoch (13.04.2011) Richtfest. Es steht an der Neuenfelder Straße, nicht weit vom Wilhelmsburg Bahnhof.
NAEGELIARCHITEKTEN
Der S-Bahnhof Wilhelmsburg soll unter laufendem Betrieb modernisiert werden. Ein Bestandteil des Bauprojektes ist der Neubau der Fußgängerbrücke. Die Brücke wird für Fahrradfahrer und Fußgänger gleichermaßen nutzbar sein. Sie überspannt die Bahntrasse zwischen dem neuen Berufsschulgebäude im Westen und dem Bahnhof im Osten. Parallel dazu wird im Rahmen der städtebaulichen Sanierung der Berta-Kröger-Platz und der Bahnhofsvorplatz deutlich aufgewertet.
Bild: Ein weiteres Hybrid House.
bieling-architekten
Ein weiterer Baustein ist der Neubau des Schwimmbads. Die Anlage wird mit zwei 25-Meter-Pools viel Platz zum sportlichen Schwimmen zur Verfügung stellen. Das Besondere am neuen Schwimmbad: Die Halle kann in Richtung Südwesten geöffnet werden, sodass die Besucher sich bei schönem Wetter fast wie im Freibad fühlen.
Bild: Vor allem im Westen Wilhelmsburgs entstehen die Hybrid Houses.
brandhubel + NiehüserS
Die sogenannten "Smart Material Houses" reagieren auf Veränderungen der Umweltbedingungen und passen sich diesen an. Sie sollen sich nachhaltig verhalten und so ihre ökologische Gesamtbilanz optimieren. Zentrales Element des Energieaustauschs zwischen Innen und Außen ist dabei die Gebäudehülle.
einszueins architekten
Ein weiteres Beispiel für ein Smart Material House.
Kennedy & Violich Architecture
So könnte ebenfalls eins der Smart Material Houses aussehen.
Werner Sobek
Mit den Smart Price Houses entwickelt die IBA eine Stadthaustypologie, die es auch mittleren oder unteren Einkommensschichten ermöglichen soll, sich innerstädtischen Wohnraum als Eigentum oder zur Miete zu leisten.
Kaden Klingbeil
Die Smart Price Houses sollen überall in Wilhelmsburg stehen.
Fusi & Ammann Architekten
Besonders spektakulär anzusehen sind die Water Houses. Sie sind Prototypen, die zeigen, wie man Wasserlagen als Wohnstandorte nutzen kann, ohne Umweltbelange oder das Sicherheitsbedürfnis der Menschen zu beeinträchtigen.
Schenk + Waiblinger
Dieses Water House soll im Reiherstiegviertel entstehen.
Schenk + Waiblinger
Der ehemalige Flakbunker in Wilhelmsburg soll ein Symbol des Klimaschutzkonzeptes Erneuerbares Wilhelmsburg werden.
Martin Kunze
Das seit Kriegsende ungenutzte Monument soll nun mit einem Biomasse-Blockheizkraftwerk, einem Wasserspeicher sowie einer Solarthermieanlage ausgestattet werden und Warmwasser und Heizwärme für die Wohnungen des Weltquartiers erzeugen.
Hegger Hegger Schleif Planer + Architekten AG
Jeder Autofahrer hat ihn von der Autobahn A 1 schon mal gesehen. Den allgemein als "Müllberg" bekannten Deponiehügel Georgswerder. Der Hügel wird im Rahmen der IBA zu einem regenerativen Energieberg. Durch Windkraft, Sonnenenergie, Deponiegase, Biomasse und Geothermie soll er künftig etwa 4.000 Haushalte der Elbinsel mit Strom versorgen. Außerdem soll der Energieberg als Aussichtspunkt öffentlich zugänglich gemacht werden.
HÄFNER/JIMENEZ Landschaftsarchitekten und Konermann Siegmund Architekten
An der Thielenstraße zwischen Bahntrasse und Korallusstraße entsteht ein neues Quartier mit Miet- und Eigentumswohnungen, das sowohl den Ansprüchen von Familien als auch von älteren Menschen gerecht werden soll. Die alten Betonklätze werden abgereist.
Architekten & Stadtplaner Agirbas/Wienstroer und Flum Design
Die Harburger Schlossinsel erhält im Rahmen der IBA ein neues, reizvolles Gesicht. Im Zentrum, der Schlossinsel soll ein sternförmiger Park entstehen, der Raum zur Erholung für die dort Berufstätigen, Besucher und Anwohner bietet und die Umgebung noch reizvoller machen soll.
Gärtner&Christ, Raumwerk Architekten & Club L94
In der Mitte Wilhelmsburgs entsteht das Bildungszentrum "Tor zur Welt" - eine lernende Stadt in der Stadt. Sie besteht aus fünf zentralen Grundbausteinen: dem School & Business Center, dem Umwelt & Science Center und einem Multifunktionsgebäude mit Veranstaltungssaal, Elterncafé, Elternschule und verschiedenen Beratungsstellen.
Büros bof-Architekten und Breimann & Bruun Landschaftsarchitekten
Wir stellen Ihnen in der Bilderserie einige der 50 Projekte vor. Hier finden Sie zudem eine Baustellenübersicht.