Arki kam als Fundhund ins Tierheim Süderstraße. Was er in seinem Leben bisher erlebt hat, wissen die Tierpfleger nicht. Wenn Sie ein ausgesetztes Tier entdecken und den Verdacht hegen, ein „Urlaubsopfer“ vor sich zu haben, sehen Sie sich das Tier genau an.
Dr. Martina Stephany von der Tierschutzorganisation "VIER PFOTEN": "Wenn der Hund einen verunsicherten, geschwächten oder orientierungslosen Eindruck macht, verstört herumläuft oder sich verängstigt verkriecht, kontaktieren Sie bitte die nächste Polizeidienststelle oder das zuständige Tierheim. Bleiben Sie so lange bei dem Tier, bis es von offizieller Stelle in Obhut genommen wurde." Aufgefundene Tiere dürfen außerdem nicht einfach mit nach Hause genommen werden.
Foto: Radio Hamburg
Diese beiden Kaninchen wurden am 8. Juli in einer Box in Hasselbrook gefunden und sind vermutlich ebenfalls Opfer der Ferienzeit geworden. Sie sind nur zwei von insgesamt 400 Kaninchen und anderen Kleintieren, die aktuelle im Tierheim auf ein neues Zuhause warten. Falls Sie Interesse haben, ein Tier aus dem Tierheim Süderstraße aufzunehmen, finden Sie die wartenden Tiere in der Tiervermittlung.
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Zehn Meerschweinchen wurden am 24. Juni in Bramfeld freilaufend auf einer Rasenfläche gefunden, vermutlich wurden sie ausgesetzt. Wenn Sie Ihren Urlaub planen, denken Sie auch immer an Ihr Haustier. Hunde begleiten Sie gerne an den Urlaubsort, Katzen spannen lieber zu Hause aus, meint der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V.
Hunde sind anpassungsfähiger als andere Tiere und bleiben gern beim Rudel, also der Familie. Viele Reiseanbieter bieten hundefreundliche Unterkünfte an. Wichtig bei der Anreise mit dem Auto oder dem Zug sind regelmäßige Bewegungspausen mit Trinkwasserangebot. Für Flugreisen sollten sich Urlauber rechtzeitig bei der Fluggesellschaft über die Richtlinien und Kosten erkundigen. Katzenhalter sollten sich rechtzeitig um eine Urlaubs-Betreuung kümmern, die das Tier täglich füttert und mit Streicheleinheiten versorgt.
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Diese Gelbwangenschildkröte wurde am 2. Juli vorm Eingang des Tierheims in einer Box ausgesetzt. Seitdem lebt sie zusammen mit anderen Tieren im Tierheim Süderstraße. Schildkröten, Vögel und Nager sollten in der Regel, ebenso wie Katzen, besser zu Hause bleiben, da für diese Tiere lange Autofahrten und fremde Umgebung Stress bedeuten. Viele Zoofachgeschäfte nehmen Vögel und Kleintiere zur vorübergehenden Pflege auf. Einige bieten den Service, Aquarien und Terrarien in der Wohnung ihrer Kunden zu versorgen und zusätzlich Briefkästen zu leeren und Blumen zu gießen.
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Mit der Urlaubszeit beginnt auch die Sorgenzeit der Tierheime. Wie in jedem Jahr setzen rücksichtslose Tierhalter ihre Schützlinge einfach aus, weil sie nicht mit in den Urlaubsort dürfen oder sollen. Sie werden im Wald angebunden, auf Parkplätzen zurückgelassen, einfach aus dem Auto geworfen oder vor Tierheimen ausgesetzt. Auch in Hamburg passiert das jedes Jahr wieder und so leben nach Informationen des Hamburger Tierschutzvereins von 1841 e. V. fast 1.200 Tiere im Tierheim an der Süderstraße. Mit zurzeit 121 Hunden und 360 Katzen sind diese Zahlen im Vergleich zum Vorjahr aber noch gering, wie Anne-Kathrin Neubau vom Tierschutzverein sagt.
Damit es Ihrem Haustier nicht so ergeht wie den zwei jungen Kätzchen auf diesem Bild, geben wir Ihnen Tipps, wie Sie Ihren Urlaub mit Tier richtig planen. Außerdem erfahren Sie, wie Sie helfen können und was zu tun ist, wenn Sie ein ausgesetztes Tier finden.
(pov/dpa)
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