Bauer: Protein Drink Vanille
Bauer vermarktet seine Protein-Milch als sportliches Getränk für eine „fitnessorientierte und alltagsaktive Zielgruppe“ – und zieht Verbraucherinnen und Verbrauchern damit das Geld aus der Tasche: Das Produkt kostet etwa 50 Prozent mehr als andere Vanillemilch, dabei ist das zugesetzte Protein völlig überflüssig und nur ein profitabler Marketing-Trend. Selbst wer viermal die Woche joggen geht, braucht laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) keinen Protein-Zusatz. Im Gegenteil: Männer und Frauen in Deutschland nehmen im Durchschnitt mehr Protein auf, als die DGE empfiehlt.
Foto: Presse Foodwatch
Continental Foods: Lacroix Gebundene Ochsenschwanz Suppe
Seine Dosensuppe bezeichnet Hersteller Continental Foods als „kleinen kulinarischen Höhepunkt des Tages“ und hebt seine „Lacroix-Qualitätsphilosophie" hervor. Doch eines sucht man in der Ochsenschwanzsuppe vergeblich: Ochsenschwanz. Warum man in der Ochsenschwanzsuppe auf Ochsenschwanz verzichtet, begründet das Unternehmen in einer bemerkenswerten Stellungnahme an foodwatch: „aus Qualitätsgründen“.
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Kellogg‘s: Urlegenden Müsli Quinoa, Apfel, Cranberries & Chia-Samen
Das mit großem Werbe-Tamtam auf den Markt gebrachte Müsli kommt urtümlich daher, wirbt mit „Urkorn“ – es ist aber nur 2,5 Prozent „Urkorn“ enthalten (Quinoa). Im Kleingedruckten versteckt: Das „Frühstück für Legenden“ enthält neben 20 Prozent Zucker auch Palmöl, Aroma und Zusatzstoffe – alles andere als ursprünglich.
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Unilever: Becel Omega-3 Pflanzenöl
Das Becel Omega-3-Öl rühmt sich auf dem Etikett damit, „3x mehr Omega-3 als Olivenöl“ zu enthalten – „für ein gesundes Herz-Kreislaufsystem“. Was Hersteller Unilever unerwähnt lässt: Der Vergleich mit Olivenöl ist irreführend, dieses enthält naturgemäß nicht besonders viel Omega-3. Herkömmliches Rapsöl hingegen enthält ein Drittel mehr der wichtigen Fettsäure – und kostet deutlich weniger als das vermeintlich hochwertige Gesundheitsprodukt des Lebensmittel-Riesens Unilever.
Foto: Presse Foodwatch
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Alete: Kinderkeks
Der Babynahrungshersteller Alete verspricht Eltern direkt auf der Packungsvorderseite, seine Kinderkekse seien „babygerecht“ und schon ab dem achten Monat „zum Knabbernlernen“ geeignet. Doch mit 25 Prozent Zuckeranteil sind die Kinderkekse zuckriger als beispielsweise Leibniz Butterkekse. Sie sind damit alles andere als babygerecht, sondern fördern Karies. Experten wie die Weltgesundheitsorganisation, die Bundeszahnärztekammer oder das von der Bundesregierung ins Leben gerufene Netzwerk „Gesund ins Leben“ empfehlen für Babys explizit Produkte ohne zugesetzten Zucker.
Foto: Presse Foodwatch
Welches Produkt im Supermarkt ist die dreisteste Werbelüge des Jahres? Darüber können Verbraucherinnen und Verbraucher ab jetzt bei der Wahl zum „Goldenen Windbeutel 2017“ auf www.goldener-windbeutel.de abstimmen. Fünf Kandidaten aus der Lebensmittelbranche hat die Verbraucherorganisation foodwatch nominiert. Der Gewinner bekommt Ende November den Anti-Award überreicht.
Hier seht und lest ihr die "Nominierten" und die Foodwatch-Begründungen für den Negativpreis. Bis zum 24. November kann noch abgestimmt werden.
(aba)