Foto: RTL
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Zzervuzz und Zzalut zu Runde Nummer zwei beim RTL seiner ihrer Rosen-Schmonzette "Der Bachelor" am Mittwoch (03.02). Nachdem sich unser Lispel-Leo in der vergangenen Woche seine Top 17 der Beauty-Trümmerfrauen herausgepickt hat, wird in der zweiten Ausgabe der Show für Hobbybotaniker, angehende Schönheitschirurgen und Horrorfilm-Maskenbildner endlich wieder das gemacht, worum es in dieser vollkommen behämmerten Show am Ende doch geht - bei sinnbefreiten Dates so zu tun, als würde man die große Liebe suchen. Das funktioniert selbstverständlich alles hinten und vorne nicht, ist phasenweise so lächerlich wie Donald Trump, ergibt am Ende aber stets auf Neue den unverwechselbaren Bachelor-Gaga-Mix.
Es muss in irgendeinem Handbuch für Trash-TV-Macher wohl ein ganzes Kapitel darüber geben: "So rastet ein Haufen durchgeknallter Weiber beim Betreten eines normalen Gebäudes komplett aus". Anders kann man es sich fast nicht erklären, dass sich Frauen beim Anblick von Badewannen, Fünf- und Vierbettzimmer auf kleinstem Raum, Obstschalen und sonstigen IKEA-Einrichtungsgegenständen die Seele aus dem Leib kreischen, als habe man ihnen eine Mischung aus Säugling, Hundewelpen und Babydelfin als Beilage zur "BRAVO Girl" gepackt. "Das ist einfach der Hammer!", "Der erste Eindruck ist einfach nur WAAAHHHHHH!" oder "Richtig geil!" brabbeln die Bettschlär-Mäuschen ohne Sinn und Verstand daher, da die Damen in Deutschland zuvor entweder in einem Schlafsack unter der Brücke schlafen mussten oder bei Mutti unter der Treppe. Wer die Szenen verpasst haben sollte, kann sie übrigens genauso nochmal am Donnerstag (04.02) bei Germany's Next Topmodel sehen: Genauso hohle Weiber, gleiche gläserzerschellende Tonhöhe, ebenso sterile Airbnb-Hütte - allerdings ohne Rosen, dafür mit deutlich mehr Nahrungsmitteln.
Nur die übliche Ich-will-aber-mit-meiner-besten-Freundin-die-ich-seit-24-Stunden-kenne-Zimmerverteilungs-Tragödie oder das Niemand-will-mit-mir-auf-das-gleiche-Zimmer-Drama bleiben dem Zuschauer diese Woche vorenthalten. Das ist ganz schön schade, fliegen doch beim Kampf um das beste Bettchen immer die ersten Fetzen, verschmieren stets die ersten Tränchen den Mascara und wird sich direkt auf ein Opfer eingeschossen, das dann von allen ganz herrlich gehasst wird. Stattdessen gibt's dieses Mal nur einen ganz müden Kommentar von Irgendeiner, die schon "in weitaus schöneren Plätzen" gewesen sei. Naja, immerhin gibt's Amarula umsonst ...
Damit das große TV-Märchen zwischen dem Prinzen mit den 54 Dioptrien und seiner Wasser(stoff)-Nixe so richtig in Fahrt kommt, wird beim Bedschlor ja jedes Jahr gedatet, was das Zeug hält. Die nächsten fünf bis sechs Folgen quälen wir uns deshalb mit dem Leo-Lover durch die Realverfilmung eines Tinder-Beta-Tests, bei dem niemand sagt, was er wirklich denkt, das was gesagt wird, totaler Müll ist, unzählige Fettnäpfe breitgetreten werden, ein ganzer Sack von Nullen aussortiert werden muss und am Ende dessen mit großer Wahrscheinlichkeit doch nur der nächste One-Night-Stand wartet. Die Kandidatinnen finden das trotzdem alles ganz mega-krass-geil: "Als wir den Bachelor vor der Yacht gesehen haben, da hatte man so ein Bild vor Augen. Wie so ein Traumprinz, der da auf seinem Schimmel hergeritten kommt und nur noch auf dich wartet. Gut, ich war auch nicht alleine und es war auch kein Schimmel, sondern eine Yacht, aber das Bild war super!" - Joa, ist klar, nä.
Alles also wie im echten Leben, könnte man meinen. Mitnichten! Da man sich beim RTL natürlich nicht mit Alltäglichem und schon gar nicht gewöhnlichen Dingen begnügt, stilisiert man die Dates durch einen Haufen Schmalzmusik, einer Anzahl von Kerzen, bei denen das Phantom der Oper neidisch würden werden, und scheinbar ganz traumhafte Plätzchen, zu romantischen Stell-Dich-Ein, die sich die 12-jährige Rosamunde Pilcher nicht kitschiger hätte ausdenken können. Was dabei rauskommt, sind diese Dates, bei denen es einem vor Grusel, Fremdscham und Lächerlichkeit ganz kalt den Rücken herunterläuft.
Beispiel gefällig? Bädschlör Leo dampf mit irgendwelchen Weibern mit 'nem Kahn auf den Atlantik, wobei allerdings leider weder das Bermudadreieck erreicht wird, noch der Bay-Harbour-Metzger der Gesellschaft einen Besuch abstattet. Stattdessen gibt's bei ziemlich beschissenem Wetter (Zum Glück, war's nicht windig!) eine Art Strip-Selfie-Show (ein gaanz schwieriges Wort für unseren Leonardo da Zzzinzzi), eine "Turn up zzeee muzzik pleazzz"-Tanzeinlage, bei der man sich wieder in die Zeit zurückwünscht, als Jungs und Mädels bei der Schuldisco noch in unterschiedlichen Ecken des Raums saßen, und selbstverständlich die grandiosen Sinnlos-Dialoge im Drehtürverfahren, die man sich halt so an den Kopf wirft, wenn man sich angeblich "so viel zu erzählen hat, aber gar nicht weiß, wo man anfangen soll", am Ende aber eigentlich so gar nix zu sagen hat:
"Also, wenn ich Mal mein Schokoladensoufflé mache, dann kannst du nicht Nein sagen." - "Ehrlich?" - "Ja, da bin ich mir ganz sicher! Das ist mit so nem schönen flüssigen Kern innen drin. Wenn du das heiß isst, mit ner Kugel Vanilleeis dazu, dann kannst du nicht Nein sagen." - "Bei der Schokolade glaub ich dir vielleicht noch, aber mit Eis hab ich's überhaupt nicht." oder "Was ich dich fragen wollte, hast du ein Tick?" - "Ein Tick?!" - "Ja, ich finde Ticks so cool immer." - "Was für nen Tick?" - "Na, wenn jemand nen Tick hat!" - "Hast du denn nen Tick?" - "Das verrate ich dir nicht!" - oder "Willst du noch was von mir erfahren?" - "... Nö!" Wie immer echt gute Talks, ey! Mit einer Raufasertapete könnte man sich kaum besser unterhalten.
Überhaupt scheint den meisten Mädels in der Ladiesvilla, ein Wort, das dank RTL wahrscheinlich noch irgendwann in den Duden findet, der Charakter des möglichen Mr. Right so ziemlich egal zu sein. Solange die Fassade halbwegs in Ordnung ist, wechseln die meisten Kandidatinnen, bei denen die Lämpchen im Oberstübchen sowieso nur ganz leise glimmen, vollends in den Energiespar-Nimm-Mich-Doch-Sofort-Modus. Das Innenleben interessiert dagegen kaum, schließlich "hat der so schöne Wimpern", "hat er mir die Tür aufgehalten", "ist es voll gut, dass er so sportlich ist", "guckt er einen auch so intensiv an", "kommt da was rüber, man spürt seine Aura" und "steht da dann so ne Bombe vor einem". Während die Mädels in dieser Staffel also noch oberflächlicher zu sein scheinen, als früher, bleibt der Bitchlor aber ganz standhaft: "Die Hozze behalte ich noch an." Parsel wird also vorerst nur obenrum gesprochen. *hust* Wie angriffslustig und offensiv einige Kandidatinnen allerdings bereits jetzt an den Bäddschlär herantreten, verspricht jedenfalls großes Trash-Unterhaltungskino.
So ein Bädschlär hat aber auch jedes Jahr sein Päckchen zu tragen. Der eine hat keine Haare, der andere war mal dick und jetzt hat der nächste auch noch eine Tochter! Ihr habt richtig gehört, der hat tatsächlich eine Tochter. Ja, eine Tochter! Wirklich! Ging, aber auch fast unter und wurde von Katja Burkards bisher versteckt gehaltenem Sohn auch wirklich nur mindestens 5.698 Mal ganz dezent angedeutet. Leider heißt die werte "Nicht geplante, aber trotzdem ein Wunschkind"-Tochter nicht Susi-Cynthia-Susanna, sondern Aurora, weshalb sich darüber ganz schlecht lästern lässt, was man sowieso bei unbeteiligten Kindern nicht tut. Der Kleinen wünscht man allerdings bereits jetzt eine anständige Sprachförderung und einen Logopäden als Nachbarn.
Klar, für unseren liebestollen Lispel-Leo ist seine 1-jährige Tochter das Ein und Alles. Das ist auch vollkommen verständlich und nachvollziehbar und natürlich eine Info, die aufmerksamkeitsgeilen Weibern und potenziell wirklich Liebesuchenden nicht vorenthalten werden sollte, um sich dafür zu entscheiden die Dreharbeiten lästernd mit der Pulle Schampus am Pool zu verbringen oder sich ernsthaft mit dem Rosenfritzen auseinanderzusetzen. Dafür, dass sich der Bättschlär allerdings ganz großspurig in der ersten Folge dazu entschieden hat, seiner Tochter in der Fernsehsendung keine bedeutende Rolle zukommen zu lassen, hat man in der nun das Gefühl, als würde sie ihm wie ein Papagei auf der Schulter hocken und alle zwei Sekunden die Wörter "Tochter", "Kind", "Aurora" oder "Vater" dazwischen plärren. Mit der Zeit wird das dann doch etwas zu viel des Guten. Aber dringende Notiz an mich: "Wäre für die nächste Sendung sicherlich wieder ein tolles Trinkspiel!"
Bei den Bachelor-Bitches reichen die Reaktionen auf das Töchterchen von "Ich hasse Kinder" (Heißt auf Normal-Deutsch: Uff, also ein paar Wochen Urlaub mit Gratis-Alkohol in Miami.) über "Wirklich kein Problem" (Heißt auf Normal-Deutsch: Richtig nervig, aber ich will ja berühmt werden und mache gute Miene.) bis zu "Ich liebe Kinder" (Dein Gör finde ich aber jetzt schon doof.) und "Ich will die zweite Mama werden" (Ich bin 'ne richtig creepy Alte. Willst du mir vielleicht sofort drei Kinder machen, sodass du mir nie wieder wegläufst?!). Bleibt zu hoffen, dass das Kinderthema damit ad acta gelegt wird.
Was sonst noch passiert? Irgendeine heißt immer noch Leonie-Rosella. Irgendeine vermisst ihren Köter, da sie wohl vergessen hat, dem Hundi zu sagen, dass sie irgendwann wiederkommt und heult dann ganz viele Chihuahua-Tränchen. Aber das kann man halt nicht nachvollziehen, wenn man "gar keinen Hund hat", wie eine andere, die irgendwie alle gleich aussehen, so eloquent anmerkt. Irgendeine verteilt Müsliriegel und Bilder von wildfremden Kindern. Irgendeine petzt sich mit ihrem Arschwasser in die nächste Runde. Und zum krönenden Abschluss legen irgendwelche Weiber bei der Nacht der stets hässlichen Kleider den denkwürdigsten Fremdschäm-Auftritt des jungen Fernsehjahres hin und nehmen dem Song "Don't Cha" die ohnehin kaum mehr vorhandene letzte Würde. Der Track von den Pussycat Dolls dürfte nach dieser Folge auf jeden Fall für immer aus Millionen von Playlist fliegen, aus abertausenden CD-Regalen aussortiert werden und am Ende direkt in den Giftschrank wandern.
Wer am Ende gehen muss? Mir doch egal, der Bachelor ist leider noch dabei. Und wie froh kann Leonard eigentlich sein, dass er nur Rozzzen verteilen muss und keine Strauchpfingstrosen oder Sommerazaleen?!
Er ist wieder da! Also, nicht der Mann mit dem Schnauzer, sondern der Mann mit BAAAAART. Seit Mittwoch (27.01) is ...