Foto: MG RTL D
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Und da kreuchen und fleuchen sie wieder! Kaum hatte man gedacht, nachdem man auch noch die letzte Notpulle Amarula und Reinigungsspiritus hinter der Heizung ausgesoffen hatte, während man dem letzten Bätschlär (wie hieß er noch?) noch Anfang des Jahres dabei zuschaute, wie es sich durch den halbe Ostblock leckte, die ewige Rosenvergabe überstanden zu haben, da hat dat RTL sich flux was Neues ausgedacht und noch ein paar Rosen aus dem Restmüll geholt. Das Ganze schimpft sich "Bachelor in Paradise" und ist in etwa ein Worst-Of der bisherigen Staffel mit den nervigsten Bratzen aller Staffeln, die man schon für immer in den ewigen Instagram-Jaggründen sehnte und die sich nach Willem vom RTL möglichst kameratauglich paaren sollen. Klingt furchtbar? Ist es auch, aber unfassbar unterhaltsam! Also: Schnell die Schnapsvorräte wieder aufgestockt, den Schädel dreimal gegen die Wand gedonnert, um Sätze wie „Now we talking“ oder „Du bist so schön durchblutet“ überstehen zu können, und noch einmal fleißig im großen Bachelor-Bachloretten-Almanach geschmöckert und dann heißt es Vorhang auf für "Bachelor in Paradise"
Dabei trifft "Paradise" vielleicht von der traumhaften Insel-Location in Thailand her ganz gut, im Grund aber würden Komposthaufen, Wühltisch mit Grabbelgarantie oder Plastik-Wiederverwertung das neuste Format aus dem Bachelor und Bachelorette-Universum doch wesentlich besser beschreiben. Denn all diejenigen, deren Trash-Potenzial bisher nicht über das Verkaufen von Sextoys, das Rumstänkern bei Instagram oder Glücksfee bei einer Einkaufscenter-Eröffnung hinausreichte und für die das "Dschungelcamp", ja sogar das "Sommerhaus der Stars" bisher in weiter, weiter Ferne schien, die bekommen jetzt vom heiligen RTL eine neue Chance ihre Trashwürdigkeit zu beweisen. Dat RTL nennt das dann zweite Chance für die Liebe, zweite Chance endlich auch mal Schmuck oder Parfüm entwerfen zu dürfen, trifft es wohl eher.
Und so wähnt man sich in den ersten Minuten von Bettschlär in Paradise dann irgendwo zwischen Klassentreffen und Betriebsweihnachtsfeier. Irgendwie kennt man alle Hohlbirnen ziemlich gut, alle erzählen leicht angedüdelt, wie ach so toll sie doch sind (und das sie am Ende eigentlich gar nichts geschissen bekommen haben), sodass man letztlich aber eigentlich gar keinen kennen und nur möglichst schnell das Weite suchen will.
Das ist aber alles gar nicht weiter schnell, denn da man all die Restposten aus Bädtschlör in Paradise ja schon kennt (da kann man auch noch so viel Arte schauen und Mimimimi machen) und auch deren Liebeleien, Streiterein und peinlichen Versuche ins Rampenlicht zu stolpern, ist die Show ganz schnell mittendrin im Geschehen. Während man sich beim Bätschtdler oder der Bettschlöreätte noch drölf Stunden lang damit aufhalten muss, jemand kreischend aus einem Auto zu werfen, wirft man sich im Proll-Pradies von der ersten Minute an Beleidigungen, böse Blicke und Lästereien an die hohlen Birnen. Man kann sagen: Endlich haben sich die unzähligen Stunden Augenrollen während dieser miefigen Rosenshow gelohnt - endlich bekommt man mal Kasalla!
Dat RTL nennt es "Zweite Chance für die Liebe", normale Menschen nennen es Restverwertung: Beim RTL tre ...
Und was bietet dat RTL da im Ringelpietz-Paradies bitte alles auf? Da ist zum Beispiel die stumm-nölige Yeliz mit den Ohrfeigen-Händen, der Bitchlor Oliver Sanne, der ja mal ach so dick war und weiterhin alles besteigt, was nicht bei drei besoffen auf Italo-Hengstchen Domenico landet, der verzweifelt nach der deutschen Sprache sucht, Mega-Geil-Krass-Wahnsinn Johannes, der immer noch aussieht wie ein gerupftes Tauboss, Partyboot-Kapitänin und Don't-Talk-Just-Fuck-Sextoyvertreterin Saskia, die das Lebensgefühl der Null-Bock-Generation voll verinnerlicht hat oder die von Iliver Sanne abservierte Caro, die darüber immer noch nicht hinweg zu sein scheint.
Ausschussware gibt es selbst am billigsten All-You-Can-Eat-Büffet, sodass natürlich auch Bettschlär in Paradise nicht ohne den einen oder anderen Totalausfall und Wer-Bist-Du-Menschen auskommt, von dem nicht einmal die anderen Kandidaten wissen, wer das ist. Also, wer nicht einmal von Bachelor-und Bachelorette-Kandidaten erkannt und als seinesgleiches gesehen wird, sollte sich vielleicht lieber bei VOX oder RTL 2 umsehen...
Absolutes Highlight ist aber bereits nach wenigen Minuten Sendezeit Kandidatin Evelyn, die sich vollkommen hirn- und schambefreit durch die Gegend palabert, als habe sie bei der Einreise auch den letzten Funken Intellekt am Zoll abgegeben. Starrt man das drall-doofe Wesen in den ersten Sekunden noch fassungslos an, kommt man dann irgendwann doch ins Schmunzeln mit welcher Naivität sich Evelyn durch die Sendung bewegt und damit ganz unbewusst den verkrampften Selbstdarstellerinnen und verkrampften Kameraaffen damit den Spiegel vorhält. So erzählt Evelyn ihrem Datepartner (ja, Dates gibt's leider auch hier...) er sei ja so schön durch durchblutet, von seinem Gesicht habe sie wegen der Schatten allerdings noch nicht viel gesehen. Ganz große Trash-Unterhaltung, von der man in den kommenden Wochen hoffentlich noch sehr viel mehr sehen darf.
Doch auch der Rest vom (lange nicht mehr abgedrückt) Schützenfest macht seinen Job ausgesprochen gut. Während Queen of Hit-Me-Baby-One-More-Time Yeliz die Unnahbare Teflon-Merkel gibt, die ganz wunderbar den Zauber von Verwesung, Langeweile und komplettem Angewidertsein vom Rest der Kandidatenschaft verbreitet, Domenico an Evelyn herumgräbt als würde er einen 50-Tonner-Schaufelradbagger fahren und damit so vorhersehbar auf Grundeis laufen wird, dass es einfach nur ein Fest ist dabei zuzusehen, entfaltet sich zwischen Ex-Bitchelor Oliver und seiner Final-Abservierten Caro doch tatsächlich so etwas wie eine gewisse Tragik.
Es tut schon fast weh (naja ein bisschen, naja eigentlich gar nicht, eigentlich ist es sehr unterhaltsam) Caro dabei zu beobachten, wie sie erkennbar noch an ihrem Rosen-Babo von damals zu hängen scheint, der sie im Finale links hat liegen lassen. Auch bei Bätschlär in Paradise ist ihm Caro zwischendurch herzlich egal. Stattdessen gibt sich der ehemals dicke Bachelor, alle Mühe auch wirklich allen Frauen die gleiche schleimige Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, während Caro dumm-dröppelig in ihrer Missmut daneben hockt und sich das Maul zereißt.
Es sind diese kleinen, zwischenmenschlich vorbelasteten Momente, die Bädtschlör in Paradise zu einem wirklich sehenswerten Trash-Highlight machen. Wer nämlich den ganzen Subtext zwischen den Hohlbirnen kennt, wird bestens unterhalten werden. Erfreulich auch, dass man sich (bisher) mit der ganzen nervigen Daterei aus dem Mutterformat zurückhält und stattdessen voll auf Konfro und Stress setzen. Doch auch, wer - und das werden ja die Alllllllerwenigsten sein - nicht das gesamte Trash-Besteck kennen sollte, kommt dank dummer Sprüche, schmieriger Schleimlappen und krawallgeilen Nudeln im Paradies des fauligen Silikon-Äpfel voll auf seine Kosten.
Und wer am Ende musste? Keine Ahnung! Es war aber leider nicht der Moderator...