18. August 2020 – Stefan Angele

Hitzewelle und Trockenheit

Hamburger sollen verantwortungsbewusst mit Wasser umgehen

Wassersprenkler in einem Garten in Aktion
Foto: Shutterstock

Hamburg erlebt schon wieder ein Jahr der Wetterextreme: Gerade erst hat die stadt die längste Aneinanderreihung von Tagen über 30 Grad erlebt. Zudem herrscht die zweitlängste Hitzewelle aller Zeiten. Der August ist bis jetzt der wärmste Monat und 2020 das bisher wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 84 Jahren. Die Niederschlagsmenge in diesem Frühjahr war mit 79 Litern je Quadratmeter die geringste in den vergangenen zehn Jahren. 79 Liter entsprechen nur etwa der Hälfte des sonst üblichen Durchschnittswertes. Angesichts dessen appeliert der Hamburger Umweltsenator Jens Kerstan jetzt: "Verantwortungsbewusst mit Trinkwasser umgehen"!

Auswirkungen des Klimawandels

Der Umweltsenator erklärt: "Das sind weitere Auswirkungen des Klimawandels. Die Zahl der Hitzetage ist genauso gestiegen wie die Durchschnittstemperatur. Hinzu kommt die Trockenheit, die besonders im Frühjahr extrem war. Unser Trinkwasser kommt zwar aus tiefen Schichten, dennoch müssen wir sparsam und verantwortungsvoll damit umgehen." Demnach muss sich jeder gut überlegen, ob der Rasen tatsächlich täglich gewässert werden oder der Pool neu befüllt werden muss.

Hoher Wasserverbrauch in der Hansestadt

Der Trinkwasserverbrauch ist aktuell hoch: Die Anzahl von Tagen mit Spitzenabgabemengen von mehr als 400.000 Kubikmetern (m³) am Tag (normal sind etwa 300.000 bis 320.000 m3/Tag) steigt. In diesem August wurden an zwölf aufeinanderfolgenden Tagen mehr als 400.000 m³ Trinkwasser verbraucht. Damit ist fast die Menge des extrem trockenen Sommers 2018 erreicht. Im Mai 2018 waren es 445.000 m³/Tag. Im August lag die Höchstabgabe-Menge bei 442.000m³. Das sind nur 3.000 m³ weniger - einen derart hohen Wasserverbrauch an zwölf aufeinanderfolgenden Tagen gab es bisher nicht.

Wasserversorgung ist sicher - noch

Dennoch versichert die Stadt: "Die Trinkwasserversorgung sicher. Mit Engpässen muss nicht gerechnet werden. "Die aktuelle Situation zeigt aber laut der Stadt auch, dass nicht viel Handlungsspielraum besteht. Die Umweltbehörde rät deshalb zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Trinkwasser. Um den hohen Trinkwasserbedarf decken zu können, laufen gegenwärtig alle Brunnen und Aufbereitungsanlagen von Hamburg Wasser mit einem hohen Auslastungsgrad.

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