21. April 2022 – Sebastian Tegtmeyer

Netflix-Aktie stürzt um über 20 Prozent ab

Unser Serien- und Kino-Insider zum Abonnenten-Schwund bei Netflix

Der Streaming-Marktführer Netflix hat erstmals seit mehr als zehn Jahren ein Quartal mit Kundenschwund verkraften müssen, was die Aktie um über 20 Prozent abstürzen ließ. Wieso so viele Abonnenten gehen, weiß unser Serien- und Film-Insider Christian Aust.

Netflix, Christian Aust
Foto: Pexels, Radio Hamburg

In den drei Monaten bis Ende März wurden rund 200.000 Abonnenten abgemeldet, wie Netflix am Dienstag (19.04.) nach US-Börsenschluss mitteilte. Die Anzahl der weltweiten Bezahlabos lag zum Quartalsende bei 221,6 Millionen. Eigentlich hatte das Unternehmen laut eigener Prognose mit einem Zuwachs von 2,5 Millionen Kunden gerechnet.

Anleger reagierten massiv enttäuscht auf den Quartalsbericht - die Aktie geriet nachbörslich zunächst mit über 20 Prozent ins Minus. Seit Jahresbeginn ist der Kurs bereits um über 40 Prozent gefallen.

Christian Aust über den Aktieneinbruch von Netflix
21.04.2022
Christian Aust über den Aktieneinbruch von Netflix
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Für die schwachen Zahlen machte Netflix unter anderem den Rückzug aus Russland verantwortlich, wo sämtliche Kundenkonten wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine deaktiviert wurden. Auch der Umsatz verfehlte mit 7,9 Milliarden Dollar die Erwartungen - trotz eines Anstiegs um rund zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Der Gewinn sank um etwa sechs Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar (1,5 Mrd Euro).

Christian Aust über das Contentproblem von Netflix
21.04.2022
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Besonders schlecht kam an der Börse an, dass Netflix angesichts der stärker werdenden Streaming-Konkurrenz davon ausgeht, auch im laufenden Vierteljahr Abonnenten zu verlieren. Und diesmal dürfte das Minus mit rund zwei Millionen Kundenkonten noch stärker ausfallen. Dabei hat der Streaming-Dienst mit neuen Staffeln von Hit-Serien wie "Stranger Things" und hochkarätig besetzten Filmen wie "The Gray Man" mit Hollywood-Star Ryan Gosling eigentlich starke Produktionen am Start.

Netflix will Passwort-Weitergabe unterbinden

Vor allem sind Netflix aber die Kunden ein Dorn im Auge, die ihre Login-Daten mit anderen teilen. Der Dienst schätzt, dass mehr als 100 Millionen Haushalte so als Trittbrettfahrer unterwegs seien. Als das Wachstum noch hoch war, habe man ein Auge zugedrückt, sagte Hastings. Doch nun will Netflix nicht mehr tatenlos zusehen.

Christian Aust über das Problem der der Passwortweitergabe
21.04.2022
Christian Aust über das Problem der der Passwortweitergabe
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"Wenn sie etwa eine Schwester haben, die in einer anderen Stadt lebt und ihr Netflix-Abo mit ihr teilen wollen, ist das super. Wir versuchen nicht, das zu unterbinden", sagte Produktchef Greg Peters. "Aber wir werden sie bitten, dafür etwas mehr zu bezahlen." Netflix kann zum Beispiel anhand der IP-Adressen feststellen, von wo Nutzer auf den Dienst zugreifen. Bis das System eingefahren sei und weltweit eingesetzt werde, könne es aber noch ein Jahr dauern, sagte Peters.

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(Quelle: dpa)

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