Das Interview zum Nachhören
Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard beantwortet eure Fragen zu Impfungen, Kitas und Corona
Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard hat sich am Donnerstagmorgen (25.02.) live on Air erneut den Fragen der Radio Hamburg Hörer gestellt. Das gesamte Interview findet ihr hier auch noch einmal zum Nachhören.
Hamburg befindet sich seit Mitte Dezember im Lockdown. Hoffnung spenden die Impfungen, die seit Ende und Beginn des letzten Jahres langsam verabreicht werden. Viele Hamburger teilen sich dabei ihre Sorgen: Wie sieht es eigentlich mit der Kitabetreuung aus? Wann bin ich endlich dran mit der Corona-Schutzimpfung? Aus diesem Grund hat sich Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard am Donnerstag (25.02.) ab 07:30 Uhr für eine Stunde euren Fragen live in der Radio Hamburg Morningshow gestellt.
Eure Fragen stehen im Interview im Fokus
Gemeinsam mit der MoShow hat Nachrichtenchef Rainer Hirsch durch das Interview geführt und eure Fragen gestellt. Doofe Fragen gab es dabei nicht. Im Fokus standen zum Beispiel Fragen wie:
- Kann ich den umstrittenen Astrazeneca-Impfstoff ablehnen und einen anderen bekommen?
- Wann gibt es die Impfung endlich in den Arztpraxen?
- Wann dürfen unsere Kinder endlich wieder in die Kita gehen?
- Wo und wie oft kann ich ab März einen Corona-Schnelltest machen lassen?
Das gesamte Interview zum Nachhören
Das komplette Interview mit Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard findet ihr nach der Livesendung auch noch einmal hier zum Nachhören:
25.02.2021
Melanie Leonhard bei Radio Hamburg Teil 1
25.02.2021
Melanie Leonhard bei Radio Hamburg Teil 2
Die wichtigsten Aussagen aus dem Interview
Im Interview machte die Familien- und Gesundheitssenatorin sehr deutlich, warum ab kommenden Samstag (27.02.) eine generelle Maskenpflicht für Erwachsene beim Besuch von Spielplätzen gelte. Die Senatorin: "Es gilt eine Maskenpflicht auf dem Spielplatz. Deshalb muss man sie auch tragen, wenn man da alleine ist. Wir haben sie ja leider einführen müssen, weil die letzten Wochenenden davon geprägt waren, dass die Menschen nicht alleine auf dem Spielplatz waren, insbesondere nicht die Erwachsenen. Die Alternative ist immer das Spielplatz-Betretungsverbot und da muss ich ganz deutlich sagen aus den Erfahrungen im letzten Frühjahr, das möchte ich nie nie wieder einführen müssen. Das war wirklich schlecht. Deshalb ist das dieser Kompromiss – Maskenpflicht für die Erwachsenen, Abstand halten und dann können die Kinder unbefangen spielen."
Hoffnung für den Sommerurlaub 2021
Einen Hoffnungsschimmer verbreitete die Senatorin hinsichtlich des Sommerurlaubes 2021. „Die Sommerferien werden großartig!“, rief Leonhard den Hamburgerinnen und Hamburgern zu. Sie zeigte sich zuversichtlich, dass die Corona-Lage auf jeden Fall besser werde, aber nicht sofort. Eventuell könne man auch schon im Mai ein paar Tage wegfahren. Man müsse aber in jedem Fall bedenken, dass die Lage in vielen anderen Ländern deutlich schlechter sei als in Deutschland und es sich daher lohnen würde, über Urlaub im eigenen Land nachzudenken.
Senatorin zufrieden mit der Hamburger Akzeptanz von Astra-Zeneca
„Wir haben Glück, dass die Hamburgerinnen und Hamburger da so zugewandt sind.“ Melanie Leonhard zeigt sich erfreut darüber, dass es in Hamburg nur ganz vereinzelt eine Ablehnung des Astra-Zeneca-Impfstoffes gebe. „Wir haben in Hamburg kein Problem damit. Das ist wichtig, weil wir jetzt zunehmend Gruppen haben, die mit diesem Impfstoff geimpft werden können“, so die Senatorin. Auf die Frage nach Nebenwirkungen durch den Impfstoff dieses Anbieters sagte Leonhard: „Auch wenn es sich anfühlt wie eine Nebenwirkung, also zum Beispiel Fieber oder Erkältungssymptome, ist es in Wahrheit eine Impfreaktion und damit eigentlich eine Wirksamkeitsbestätigung. Wenn man bedenkt, welche Erfolge zum Beispiel Großbritannien mit diesem Impfstoff erzielt hat, ist das schon beeindruckend!“ Die Senatorin erläuterte, dass auch bei Astra-Zeneca eine zweite Impfung vorgesehen sei, allerdings erst nach 12 Wochen. Nur bei dem Impfstoff von Biontech / Pfizer müsse die Zweitimpfung innerhalb von drei Wochen nach der ersten Gabe passieren. „Wenn Sie zu der Gruppe gehören, die jetzt zum Impfen aufgerufen wird, denken Sie über Astra-Zeneca nach! Der Stoff hat eine gute Wirksamkeit!“, appellierte die Gesundheitssenatorin. Sie zeigte sich zuversichtlich, dass die Nachschublieferungen jetzt immer mehr werden, so dass man immer mehr Menschen ein Impfangebot machen könne: „Wir hoffen, dass es im März / April so sein wird, dass wir nicht wissen, wohin mit dem Stoff.“
Impfungen für Lehrkräfte erst später
Die Idee, dass zum Beispiel Grundschulbeschäftigte in den Hamburger Frühjahrsferien durchgeimpft werden sollen, damit anschließend der Schulbetrieb unbelastet losgehen könne, fand die Senatorin grundsätzlich gut. Sie erteilte dem Vorhaben dennoch eine Absage, weil derzeit nicht genug Impfstoff zur Verfügung stehe. „Wir müssten sonst jetzt aufhören, das medizinische Personal zu impfen“, so Leonhard.
Enttäuschung über unsolidarisches Verhalten der Bundesländer
Die Senatorin zeigte sich enttäuscht darüber, dass einzelne Bundesländer aus den im Bund-Länder-Gipfel beschlossenen Corona-Vereinbarungen ausscherten und sich unsolidarisch verhielten. „„Es liegen eine ganze Menge Patienten aus Schleswig-Holstein in Hamburger Krankenhäusern. (…) Es ist das Gefühl verloren gegangen, dass wir alle miteinander füreinander verantwortlich sind. Es ist nun mal so, dass wir in Hamburg eine Metropole sind, und davon abhängig, wenn im Umland die Inzidenzen steigen oder sich Hotspots wie zum Beispiel in Pinneberg oder im Kreis Storman entwickeln“, so die Senatorin.
Breitensport soll zu nächsten Profiteuren gehören
„Das Problem ist das Davor – Danach – Drumrum.“ Melanie Leonhard ist sich der Tatsache bewusst, dass viele Kinder massiv unter der Corona-Situation leiden, weil sie insbesondere nicht ihren Sportangeboten nachgehen können. Allerdings müsse der Breitensport erst alle Dinge beantworten, die mit dem Trainingsgeschehen einhergehen, bevor man in diesem Bereich lockern könne. Die Senatorin zeigte sich aber angesichts der guten Wetterlage hoffnungsvoll, dass der Sport „zu den nächsten Profiteuren“ gehöre.