24. Juli 2025 – Mira Oetinger
KW 30
Neu im Kino: Das sind die Neuheiten der Woche
Superhelden Fans kommen in diesem Monat besonders auf ihre Kosten. In diesem Fall versuchen die "Fantastic Four" in der neuen Kinowoche die Welt vor dem Untergang zu retten. Außerdem kommt mit "The Life Of Chuck" eine etwas andere Seite von Stephen King auf die Leinwand.
Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Marvel Studios, Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS
Mit den "Fantastic Four" versuchen in der neuen Kinowoche vier Superhelden (um den Zuschauerliebling Pedro Pascal "The Last of Us") die Welt vor dem Schurken und seiner Vorbotin "Silver Surfer" zu retten. Außerdem kommt mit "The Life Of Chuck" eine etwas andere Seite des Schriftstellers Stephen King auf die Leinwand. Der eigentlich für seine Horrorgeschichten bekannt ist, schafft hier eine Hommage an das Leben. Für Kinder gibt es in dieser Woche aber auch eine Auswahl - genau so wie Fans von putinkritischen Biopics.
The Fantastic Four: First Steps
24.07.2025
Jetzt anhören: Christian Aust präsentiert die Neuheit der Woche
Manche Geschichten brauchen mehrere Anläufe. Die Fantastic Four gehören dazu. Denn die bisherigen Verfilmungen rund um die berühmte Superhelden-Familie von Marvel sind bei vielen Comic-Fans nicht sonderlich beliebt. Nun also kommt mit "The Fantastic Four: First Steps" eine neue Version in die Kinos. Und die soll überzeugen. Klappt das?
Zunächst einmal hat sich Marvel für den Film im Retro-Charme Starpower an die Seite geholt. Allen voran der aktuelle Zuschauerliebling Pedro Pascal - bekannt aus "Game of Thrones" und "The Last of Us" - als "Mister Fantastic". Daneben spielen Vanessa Kirby ("Eden"), Joseph Quinn ("Stranger Things") und "The Bear"-Star Ebon Moss-Bachrach die Hauptrollen.
Superelastisch, unsichtbar, feurig und stark
Der Hintergrund der zu Superhelden mutierten Charaktere ist schnell erzählt und wird im Film lediglich in einer Rückblende erwähnt: Die Forscher Reed Richards (Pascal), Susan Storm (Kirby), ihr Bruder Johnny Storm (Quinn) und Ben Grimm (Moss-Bachrach) erlangen ihre wundersamen Fähigkeiten durch kosmische Strahlung, als sie mit einem Raumschiff ins All fliegen.
Aus Reed wird der superelastische "Mister Fantastic", Susan kann sich unsichtbar machen ("The Invisible Woman"), ihr Bruder Johnny wird zum Feuermenschen ("The Human Torch") und Ben verändert sich äußerlich zu einem Steinbrocken-Wesen ("The Thing") mit extrem viel Kraft. Auf der Erde werden sie wie Superstars gefeiert.
Ihre Rolle als Helden wird in "The Fantastic Four: First Steps" aber nun auf die Probe gestellt. Denn der Planetenfresser Galactus (Ralph Ineson), ein gigantisches gottähnliches Wesen, will die Erde mitsamt aller Bewohner verschlingen.
Ein Baby als Herzstück der Geschichte
Die Fantastic Four müssen die Menschen vor dem Schurken und seiner Vorbotin Silver Surfer (stark: Julia Garner) retten. Noch dramatischer wird die Situation dadurch, dass Susan ein Kind erwartet. "Es war definitiv surreal, eine schwangere Superheldin zu spielen", sagte Schauspielerin Kirby, die selbst schwanger ist.
Das Baby wird gewissermaßen das Herzstück der gesamten Geschichte. Daher ist "The Fantastic Four: First Steps" mehr als ein actionlastiger Superhelden-Film, sondern rückt die Frage nach dem Wert von Familie und Zusammenhalt in den Vordergrund. Das Alltagsleben der Heldengruppe ist immer mal wieder Thema - etwa in Form von gemeinsamen Abendessen.
Toller Retro-Charme und Zeitsprünge
Die Geschichte spielt dabei in einem futuristischen New York der 1960er Jahre mit fliegenden Autos, Plattenspielern und Retro-Möbeln. Das alles hat seinen Charme. Gleichzeitig legt Regisseur Matt Shakman leider ein teils unausgewogenes Erzähltempo mit recht großen Zeitsprüngen an den Tag.
Verhältnismäßig wenig Zeit wird sich etwa genommen, um das Quartett als Familie einzuführen oder zu zeigen, wie sich die Schwangerschaft von Susan entwickelt. Dafür nehmen bildgewaltige Kampfszenen mit Silver Surfer und Galactus viel Raum ein.
Insofern schlägt sich "The Fantastic Four: First Steps" mit knapp zwei Stunden Filmlänge solide, hätte aber durchaus ausgeruhter erzählt werden können. Schließlich sind die Comic-Figuren, die von Stan Lee und Jack Kirby im Jahr 1961 geschaffen worden waren, eine feste Größe bei Marvel.
Fantastic Four nun Teil des Marvel Cinematic Universe
Bewusst statteten die Schöpfer die Charaktere damals mit menschlichen Schwächen und Problemen aus, damit sich die Leser besser mit ihnen identifizieren konnten. Die Reihe setzte Maßstäbe für viele weitere Helden-Geschichten. Bereits 2005, 2007 und zuletzt 2015 hatte es Kinofilme über das Quartett gegeben.
Die Neuauflage soll die Familie - im Gegensatz zu den Vorgängerfilmen - nun in das stets wachsende Marvel Cinematic Universe (MCU) einführen. Ein nächster Auftritt ist bereits 2026 in "Avengers: Doomsday" geplant.
The Life Of Chuck
Swing, Salsa, Cha-Cha-Cha, Polka und sogar der Moonwalk: Innerhalb von sechs Wochen wurde Tom Hiddleston für "The Life of Chuck" praktisch zum Tänzer ausgebildet, wie der "Marvel"-Star kürzlich in einem Interview verriet. Das hat sich gelohnt.
Herausgekommen ist eine jetzt schon ikonische, rund siebenminütige Tanzszene in dem bewegenden Drama "The Life of Chuck" - eine Adaption der gleichnamigen Kurzgeschichte von Stephen King. Beim Filmfestival in Toronto gewann der Episodenfilm 2024 den Hauptpreis, nun kommt er in die deutschen Kinos.
Film startet mit dem Ende: der Apokalypse
Darum geht's: Der Anfang des Dramas von Regisseur Mike Flanagan, der zuvor schon Kings Horrorromane "Doctor Sleep" und "Das Spiel" verfilmt hat, ist hier zugleich das Ende. Und kein Horror. Denn erzählt wird die Lebensgeschichte des liebenswerten und an einem Hirntumor erkrankten Buchhalters Charles "Chuck" Krantz (Hiddleston) in umgekehrter chronologischer Reihenfolge vom Tod bis zur Kindheit.
"The Life of Chuck" ist eine Mischung aus Coming-of-Age-Film, fiktivem Biopic und apokalyptischer Wohlfühlgeschichte. Der Film stellt universelle Fragen: Wie will man bis zum eigenen - unausweichlichen - Ende leben? Kann das Schicksal eines einzelnen Menschen die Welt beeinflussen? Was bedeutet es, zu leben?
In drei Kapiteln erzählt
Auch die Welt befindet sich zu Beginn des Films am Rand des Untergangs. Während sich katastrophale Phänomene wie riesige Erdlöcher und flächendeckende Stromausfälle häufen, erscheinen plötzlich überall rätselhafte Werbeanzeigen, in denen Chuck für "39 großartige Jahre" gedankt wird. Die Kampagne stellt die Bewohner einer amerikanischen Kleinstadt vor ein Rätsel – denn niemand weiß, wer Chuck ist.
Wie ein Puzzle setzt Regisseur Flanagan Stück und Stück die Geschichte von Chuck in drei Kapiteln zu einem Gesamtbild zusammen. Langsam entblättert der Film das Leben eines Mannes, der inmitten einer Tragödie geboren wurde und bei seinen Großeltern ("Star Wars"-Schauspieler Mark Hamill als Großvater) in einem vermeintlichen Spukhaus aufwächst.
Rückblick auf das Leben von Chuck mit vielen Tanzszenen
Zeit nimmt sich "The Life of Chuck" etwa für Szenen, in denen der junge Chuck (Benjamin Pajak) von seiner Großmutter in der Küche die ersten Tanzschritte lernt und damit später in der Schule glänzt.
Der Rückblick auf das Leben des fröhlichen Buchhalters wird mit Ausbrüchen von makaberem und surrealem Humor und einem Erzähler aus dem Off gewürzt – inklusive der beeindruckenden Tanzsequenz von Hiddleston. Als eine Straßenmusikerin auf ihrem Schlagzeug spielt, entscheidet sich der erwachsene Chuck kurzerhand, dazu zu tanzen. Ein Gefühlsausbruch.
Hiddleston: "Habe noch nie auf diesem Niveau getanzt"
"Stephen King beschreibt es so, dass er sich so frei, fließend, elegant und präzise wie nie zuvor bewegt hat. Er tanzt einfach mit Freiheit und Präzision, und das kristallisiert sich in einem perfekten Moment von Form und Ausdruck heraus», sagte Hiddleston dem Magazin "Vanity Fair" über die Szene.
Er könne sich gar nicht erinnern, welche Tänze er dafür alles gelernt habe. Doch er habe es geliebt, sagte der Golden-Globe-Gewinner. "Ich tanze sowieso gerne. Ich habe noch nie auf diesem Niveau getanzt."
Grand Prix of Europe
Ein Medienunternehmen, das auch Freizeitparks betreibt - das erinnert an die Walt Disney Company. Auch der Europa-Park Rust hat es sich zum Ziel gemacht, beide Bereiche zu verbinden. Zum 50-jährigen Jubiläum bringt der Freizeitpark nun sogar einen Kinofilm heraus.
Er heißt "Grand Prix of Europe" - ein Animationsfilm, dessen Hauptfiguren die beiden Maskottchen des Parks sind.
An wen richtet sich der Film und worum geht es?
Der Film lohnt sich vor allem für ältere Kinder, ist rasant und unterhaltsam. Es geht um Familie, Freundschaft, Teamfähigkeit und den Umgang mit Konkurrenz. All diese Themen greift er auf, ohne den Zeigefinger zu erheben.
Die toughe und leicht tollpatschige Maus Edda liebt Autorennen. Am liebsten wäre sie eine genauso erfolgreiche Rennfahrerin wie ihr Idol Ed. Doch die Maus muss im Freizeitpark ihres Vaters mithelfen, dem es wegen Schulden nicht gut geht. Als fiese Geldleiher ihren Vater auch noch drohen, fasst Edda einen Plan. Doch der bringt sie plötzlich mitten in den Rennzirkus und auf einmal muss Edda aufregende Rennabenteuer bestehen.
Von der Optik her erinnert der 98-Minüter an das Kult-Videospiel "Mario Kart". Allerdings hätte es auch ein Rennen weniger getan. Gerade für kleinere Kinder könnte der Film ohne Altersbeschränkung hier und da zu schnell und zu actionlastig sein. Für die älteren aber ist die Mischung durchaus ausgewogen.
Für den Film sind der Hamburger Musiker Jan Delay und der Schweizer DJ Bobo ins Studio gegangen. Delay leiht dem Papagei Enzo, der die aufregenden Rennen kommentiert, seine Stimme. DJ Bobo spricht den freundlichen und hilfsbereiten Ziegenbock Böckli.
Mack: "Wir haben mit das beste Animationsstudio in Deutschland"
Spannend wird zu sehen, wie es im Filmbusiness für den Europa-Park weitergeht. Der Geschäftsführer jedenfalls hat große Pläne. «Wir sind wohl das einzige Studio in Deutschland, das Inhalte sowohl für die Freizeitindustrie als auch für den Kinomarkt produziert», sagte Michael Mack in einem Interview des Magazins "Blickpunkt: Film".
"Ich behaupte mal ganz frech: Wir haben mit das beste Animationsstudio in Deutschland", führte er aus. "Mein Vater hat bewiesen, dass man in Deutschland Weltklasse-Freizeitparks bauen kann. Das will ich im Filmbereich schaffen."
Memoiren einer Schnecke
Vermiglio
Oxana - Mein Leben für Freiheit
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(Quelle: dpa)