28. Dezember 2022 – Stefan Angele

Krieger des damaligen Kaiserreichs Japan

Faszination Samurai

Samurai mit Schwert in Japan
Foto: siriwat sriphojaroen/Shutterstock

Die Samurai – ehrenhafte Kämpfer aus Japan, deren Geschichte bis vor das 10. Jahrhundert zurückreicht. Jeder kennt die Krieger des damaligen Kaiserreichs Japan. Signifikant sind ihre unverwechselbare Rüstung und das Samuraischwert. Internationale Bekanntheit erlangten die Samurai durch zahlreiche Hollywood-Filme und in Japan werden sie noch heute aufgrund ihres Pflichtbewusstseins und ihrer Treue verehrt.

Wer sind die Samurai und was ist ihre Geschichte?

Die Aufgabe der Samurai bestand anfangs darin, Ihren Auftraggeber oder Kriegsherren im damals unsicheren Japan zu verteidigen. Daher ist es naheliegend, dass die Bezeichnung “Samurai” so viel wie “Diener” oder “Beschützer” bedeutet. Das edle Erscheinungsbild mit den mächtigen Schwertern und den signifikanten Rüstungen trügt nicht, denn die Samurai waren Elitekämpfer aus einem kleinen Adel. Was viele aber nicht wissen: In Japan werden die Samurai kaum so genannt. Dort ist die Bezeichnung “Bushi” gängig, was so viel wie “Krieger” oder “Kämpfer” bedeutet. Eine Bezeichnung, die ihrer Rolle und Aufgaben gerecht wird.

Die Samurai blicken auf eine 1000-jährige Geschichte zurück. Über die Entwicklung der Elitekämpfer ist weniger bekannt, aber fundamental für die Entstehung war die Abschaffung der Wehrpflicht im Jahr 792. Viele Bauern traten freiwillig der Armee bei, um das Territorium ihrer Herren zu schützen. Die Freiwilligenarmee war für die Verteidigung zu schwach, doch manche Kämpfer bewiesen ihr Geschick und erhielten Aufträge aus dem Kaiserhaus. Der Schwertadel “Buke” wurde geboren.

In den darauffolgenden Jahrhunderten festigten die Samurai ihre Stellung als Elitekrieger, denn es herrschten immer wieder Kriege und Klassenkämpfe. Mit der Öffnung Japans im Jahr 1867 strebte das Land grundlegende Reformen an, sowohl politisch als auch wirtschaftlich. Das führte dazu, dass die Samurai an Bedeutung verloren haben und stattdessen hohe Positionen in Ämtern oder als Gelehrte einnahmen.

Der gesellschaftliche Einfluss der Samurai sank, weshalb der Stamm zwangsweise aufgelöst wurde. Das lag schlussendlich auch daran, dass Schwertkämpfer durch die Industrialisierung kaum noch Bedeutung für Kriege hatten.

Das Herzstück der Samurai: Ihre Schwerter

Die Samurai hatten das Privileg, als einzige Bevölkerungsgruppe zwei Schwerter tragen zu dürfen. Eines davon war ein kurzes Schwert. Das andere war das berühmte Samurai-Schwert Katana. Es handelt sich um ein gekrümmtes, einseitig scharf geschliffenes 2-Hände-Langschwert. Es ist ungefähr 100 cm lang, wird am Gürtel getragen und besitzt einen geraden Griff. Darüber hinaus gibt es nämlich noch andere Schwerter.

Tachi

Charakteristisch für das Tachi sind die große Krümmung der Klinge sowie der gekrümmte Griff. Es ist ein massives Schwert mit einer Länge von mehr als 120 cm. Tachi gehört sogar zur zeremoniellen Kleidung am kaiserlichen Hofe und gilt als nobelste Gestaltung der Samurai-Schwerter.

Wakizashi

Es ist das etwas kürzere Schwert der Samurai und umfasst eine Länge von ungefähr 70 cm. Das Wakizashi war die Sekundärwaffe der Samurai und wurde zusammen mit dem Katana getragen.

Uchigatana

Das Uchigatana ist im Vergleich zum Tachi kleiner und etablierte sich um das 14. Jahrhundert. Es konnte wesentlich schneller gezogen werden und wurde mit der Schneide am Gürtel nach oben getragen.

Gibt es in der heutigen Zeit noch Samurai?

Seit der Auflösung der Samurai gibt es den Stamm der Elitekämpfer offiziell nicht mehr, doch ihre ethischen und moralischen Prinzipien werden weiterhin praktiziert. Ein Beispiel aus dem Alltag die die Beziehung zwischen Angestellten und ihrem Unternehmen, denen sie treu dienen. Die Samurai lebten nach der Bushidô-Lehre – einem Kodex, der ein tugendhaftes und ehrenhaftes Leben vorsieht. Viele Menschen, vor allem aus Japan, orientieren sich an diesen Grundsätzen und leben sie weiterhin aus.

Japanische Kampfkunst heute

Viele Kampfkünste haben ihren Ursprung in Japan, darunter Budo, Karate, Kenjutsu und Bujutsu. Jede Kampfkunst basiert auf unterschiedlichen Techniken. Hierbei steht aber nicht der Angriff oder gar die rohe Gewalt im Vordergrund, sondern die Selbstverteidigung und vor allem die Stärkung des Geistes.

Katanas als Deko-Objekte für Japanliebhaber

Vom Schwert bis hin zur Tatami-Matte erstreckt sich die japanische Kultur im zeitlosen Stil. Sie stehen für Tradition, Kunst und symbolisieren die Gewissenhaftigkeit, wofür Japan und sein Volk stehen.

Tatami-Matten sorgen für eine authentische und gemütliche Atmosphäre. Die Matten bestehen aus Reisstroh, der nicht so kalt wie klassische Fließen oder ein Parkett wirkt. Um der traditionellen Atmosphäre einen exotischen Anklang zu verleihen, gibt es japanische Papierlampen, die für ein angenehmes Licht sorgen.

Am begehrtesten sind wohl die Schwerter. Als Deko-Variante sind sie stumpf und ungefährlich, optisch aber ein richtiger Hingucker. Sie vervollständigen eine ansprechende Einrichtung und verleihen der Wohnung schöne Akzente.

Filme über Samurai und ihre Schwerter

International bekannt wurden die Samurai vor allem durch Hollywood-Filme wie Kill Bill, Highlander und The Last Samurai. In diesen actionreichen Blockbustern sind Schwertkämpfe kaum wegzudenken, denn sie fesseln die Zuschauer.

Hier sind fünf Beispiele von Samurai-Schwertern in Filmen und Serien:

  • Das Katana aus “Kill Bill”
  • Michonnes Katana aus “The Walking Dead”
  • Oishis Schwert in “Ronin 47”
  • Das Katana Zatoichi aus “Zatoichi – Der blinde Samurai”
  • Das Ninjato aus “G.I. Joe”

Samuraikodex damals und heute

Die Samurai stehen für Tugend, Ehre und Treue. Aus dem Ehrenkodex haben zwei wichtige Bestandteile überlebt, nämlich der “Bushido” und der “Harakiri”.

Bushido umfasst die sieben Tugenden: Aufrichtigkeit, Mut, Menschlichkeit, Treue, Ehre, Wahrhaftigkeit und Höflichkeit. Der Harakiri, auch in der westlichen Welt bekannt, bezeichnet den rituellen Selbstmord. Ist ein Samurai in Ungnade gefallen, durfte er den Harakiri als Ausweg wählen, um seine Ehre und die seiner Familie zu bewahren.

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