Streetart entdecken

Streetart entdecken

Streetart findet immer mehr Freunde, die nicht zuletzt durch bekannte Namen wie Banksy auf diese Art der Kunst aufmerksam geworden sind. Im Gegensatz zu Graffiti steht hier das Bild im Vordergrund, nicht selten erzählt Streetart seine ganz eigenen Geschichten.

Streetart, Kunst an Hauswand
Streetart an einer Hauswand I Foto: Daniel Frank, Pexels

Mal verborgen, mal riesig und präsent - in Großstädten ist sie immer zu finden, auch wenn man manchmal etwas suchen muss. Auch dies trägt zu ihrem Charme bei.

Vorreiter Banksy

Wer sich genau hinter dem Pseudonym Banksy verbirgt, ist unbekannt, doch von seinen Werken hat fast jeder bereits gehört. Zunächst beschränkten sie sich auf Bristol und London, heute findet man sie in vielen Metropolen weltweit. Seine Schablonen-Graffiti haben nicht selten politische oder wirtschaftliche Themen als Grundlage und betrachten diese meistens aus einem ganz eigenen Blickwinkel. Seine Kunstwerke, wie auch seine individuelle, extravagante Art hat ihm dabei unzählige Fans eingebracht, sodass er mittlerweile zu den weltweit bekanntesten Künstlern zählt. Dies hat auch eine Lanze für die Kunstform Streetart gebrochen.

Auf Entdeckungstour

Streetart ist in der Regel frei zugänglich auf Gebäudewänden oder anderen öffentlichen Orten angebracht, es gibt jedoch auch Ausstellungen. Wer diese Kunstform in ihrer natürlichen Umgebung, also integriert im Stadtbild, genießen möchte, muss manchmal etwas Zeit mitbringen, da die Kunstwerke weit im Stadtgebiet verteilt zu finden sind. Es lohnt sich jedoch, denn häufig kommt sie in ihrem natürlichen Kontext erst so richtig zur Geltung. Auch das Wo kann Teil des gesamten Kunstwerks sein. Für Großstädte wie Berlin gibt es sogar Streetart Maps, die dabei helfen, die Entdeckungstour zu planen.

Geschichte auf Streetart

Im irischen Drogheda ist von 2021 bis 2022 ein ganz besonderes Streetart-Projekt ins Leben gerufen worden. An derzeit sechs Orten befinden sich besonders kunstvolle Gemälde, die von unterschiedlichen Streetart-Künstlern aus Irland, Frankreich, den Niederlanden und Spanien kreiert wurden. Sie alle zeigen Szenen aus der reichen Mythologie Irlands, die ganz besonders mit dem Boyne Valley in Verbindung steht, wo sich Drogheda befindet. So werden Touristen wie auch Einheimische auf ganz besonders eindrucksvolle Weise an Irlands mythische Ursprünge erinnert.

Kunst als Kunst

Nicht nur Streetart an sich begeistert. Es gibt auch einige sehenswerte Filme, die diese Kunstrichtung thematisieren und in einem ganz besonderen Licht darstellen. Einer der bekanntesten, wenn vielleicht auch nicht qualitativ hochwertigsten, ist sicherlich "Exit Through the Gift Shop" über den bereits erwähnten Banksy. Ganz anders kommt die Dokumentation "Women are Heroes - die Streetart des JR" daher. Der Künstler selbst verbindet hier Aktion und Kunst, indem er Frauen aus Elendsvierteln in aller Welt in den Blickpunkt rückt. Auf einfühlsame Weise gelingt ihm ein Film, der sowohl die Realität zeigt und gleichzeitig Hoffnung gibt. "The Radiant Child" ist ebenfalls ein Film, der das Herz berührt, jedoch auf eine sehr dramatische Art und Weise. Er zeigt das Leben und Wirken des hochgelobten Graffiti-Sprayers Jean-Michel Basquiat. Der New Yorker galt als eines der größten Talente seiner Sparte. Er war eng mit Andy Warhol befreundet, dessen Tod ihn in ein tiefes Drogen-Loch stürzte. Aus diesem versuchte er hinauszukommen, doch stirbt er tragischerweise kurz vor der Entziehungskur an einer Überdosis. Auch die übermächtigen dunklen Schatten der menschlichen Seele sind ein steter Begleiter der Streetart.

undefined
Radio Hamburg Live
Audiothek