29. Oktober 2024 – Isabell Wüppenhorst
Am 5. November findet die Präsidentschaftswahl in den USA statt - aufgestellt sind Donald Trump für die Republikaner und Kamala Harris für die Demokraten. Wir haben die wichtigsten Infos zum Werdegang und dem Wahlprogramm des Präsidentschaftskandidaten zusammengefasst.
Die Endphase der US-Wahlen ist eingeläutet. Am Dienstag, den 5. November wählen die Amerikanerinnen und Amerikaner einen neuen Präsidenten oder eine neue Präsidentin. Einen Überblick über Kamala Harris gibt es hier. Der folgende Artikel fasst die wichtigsten biografischen Eckdaten und Fakten zum Kandidaten Donald Trump zusammen.
Eine Kurzbiografie zu Donald Trump
- 1946 wurde Donald Trump in Queens, New York, geboren. Sein Vater war amerikanischer Bauunternehmer und Immobilienhändler. Trump sollte später die gleiche Berufswahl treffen wie sein Vater. Auch er wurde Immobilienhändler.
- 1971 hat Trump die Geschäfte seines Vaters übernommen und das Unternehmen in "Trump Organization" umbenannt und den Firmensitz nach Manhattan verlegt. Hier konnte er schon in kurzer Zeit ein komplexes Wirtschaftsnetzwerk aufbauen.
- 2005 folgt die Hochzeit mit seiner jetzigen Frau Melania Knauss. Er hat fünf Kinder aus drei Ehen.
- 2012 kommt bei Trump öffentlichkeitswirksam das Interesse für Politik auf und er spielt mit dem Gedanken gegen Barack Obama bei den Wahlen 2012 anzutreten.
- 2015 gibt Trump bekannt, tatsächlich als Präsidentschaftskandidat für die Republikanische Partei anzutreten. Das Motto seines Wahlkampfes lautete: "Make America Great Again".
- 2016 setzt er sich mit 304 Wahlleutenstimmen gegen Hillary Clinton durch und entscheidet die Wahl für sich.
- 2017 bis 2020 ist Donald Trump Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.
"Make America Great Again" - Again? - Trumps Ambitionen 2024
Trumps Amtszeit hat ein gespaltenes Amerika hinterlassen. Diese Spaltung hat sich nicht nur im politischen System niedergeschlagen, sondern auch einen Riss in der Gesellschaft hinterlassen. 2015 war Donald Trump für viele Amerikanerinnen und Amerikaner eine Symbolfigur mit Ansichten, von denen sich viele Amerikanerinnen und Amerikaner verstanden fühlten. Seine Politik sprach damals vor allem Wirtschaftsliberale und Wutbürger an. Sein Hauptthema im Wahlkampf 2015 war die Einwanderung. Vor allem gegen die Mexikaner wetterte er immer wieder: "Ich werde eine große, große Mauer an unserer Südgrenze bauen. Und ich werde Mexiko für diese Mauer bezahlen lassen."
Im Präsidentschaftswahlkampf hat er sich mit seinem Wirtschaftshintergrund als der Geschäftsmann inszeniert, der die US-Wirtschaft zu neuen Höhen führen kann. Und als Präsident sollte er bald behaupten, die beste wirtschaftliche Entwicklung in der Geschichte der USA erreicht zu haben. Doch die Realität sah anders aus. Im Vergleich zu Barack Obama konnte er die Zahlen nicht wesentlich steigern und am Ende seiner Amtszeit waren die von ihm versprochenen Ziele nicht einmal annähernd erreicht. Die Arbeitslosigkeit lag bei 6,7 Prozent und die Wirtschaft war um 3,5 Prozent geschrumpft.
Die Außenpolitik hat während seiner Präsidentschaft besonders gelitten: Während er im Wahlkampf immer wieder versprochen hatte, die Rolle der USA in der Welt zu stärken, trat er am Ende aus globalen Verpflichtungen wie dem Pariser Klimaabkommen oder der Weltgesundheitsorganisation aus und zerstörte jahrzehntelange Partnerschaften. In den Augen seiner Anhänger war Trump ein erfolgreicher Präsident. Misst man seine Amtszeit jedoch an seinem Ziel "Make America Great Again", fällt das Ergebnis ernüchternd aus. Er hinterlässt ein gespaltenes Amerika, das mit dem Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 seinen traurigen Höhepunkt erreicht hat.
"2025 Presidential Transition Project"
Knapp fünf Jahre später haben sich Trumps Ansichten und Ambitionen für die USA nicht wirklich geändert. Noch immer lautet sein Motto: "Make America Great Again". Und im Mittelpunkt seines Wahlprogramms 2025 steht, die Wirtschaft des Landes zu stärken und die Stellung der USA als Supermacht wiederherzustellen. Um seine Ziele zu erreichen, setzt er unter anderem auf Strafzölle für Importprodukte aus dem Ausland wie der EU oder China. Mit Strafzöllen von bis zu 20 Prozent soll die heimische Industrie angekurbelt und geschützt werden. Trump spricht auch davon, einen "Feuerring um die USA zu legen". Das würde auch die Außen- und Klimapolitik betreffen. Nach seiner "America first"-Energiepolitik sollen fossile Energieträger weiter gefördert werden und auch aus dem Pariser Klimaabkommen will er aussteigen. Die Militärhilfe für die Ukraine soll eingestellt werden.
Ein weiteres Thema, das seinen Wahlkampf auch 2025 beherrschen wird, ist die Migrationsdebatte. Donald Trump macht die Migration für die hohen Wohnkosten und die Probleme im Bildungs- und Gesundheitswesen verantwortlich. Er plant einen Einwanderungsstopp durch Razzien, Massenabschiebungen und den Ausbau der Mauer an der US-mexikanischen Grenze. Außerdem will er das Staatsbürgerschaftsrecht ändern, so dass in den USA geborene Kinder künftig nicht mehr automatisch die Staatsbürgerschaft erhalten. Um den nach seinen Worten "linken Gender-Wahnsinn" zu stoppen, sollen die Fördermittel für geschlechtsumwandelnde Operationen gestrichen werden.
Auf der offiziellen Website von Donald Trump sind seine Wahlversprechen 2025 teilweise so zusammengefasst:
- "Grenzen abriegeln und die Migranteninvasion stoppen."
- "Die größte Abschiebeoperation in der Geschichte Amerikas durchführen."
- "Die Inflation beenden und Amerika wieder finanziell erschwinglich machen."
- "Amerika zum dominierenden Energieproduzenten der Welt machen, mit Abstand!"
- "Große Steuersenkungen für Arbeitnehmer und keine Steuer auf Trinkgelder!"
- "Verteidigung unserer Verfassung, unseres Grundgesetzes und unserer Grundfreiheiten, einschließlich der Redefreiheit, der Religionsfreiheit und des Rechts, Waffen zu besitzen und zu tragen."
- "Den Dritten Weltkrieg verhindern, den Frieden in Europa und im Nahen Osten wiederherstellen und ein großes Raketenabwehrsystem mit einer Eisenkuppel über unserem gesamten Land errichten - alles made in america."
- "Wiederaufbau unserer Städte, einschließlich Washington D.C., um sie wieder sicher, sauber und schön zu machen."
- "Stärkung und Modernisierung unseres Militärs, so dass es ohne Frage das stärkste und mächtigste der Welt ist."
- "Das Mandat für Elektrofahrzeuge aufheben und kostspielige und belastende Vorschriften abbauen."
- "Streichung der Bundesmittel für alle Schulen, die unseren Kindern kritische Ethnien, radikale Gender-Ideologie und andere unangemessene rassistische, sexuelle oder politische Inhalte vermitteln."
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Foto: Bloomicon / Shutterstock.com
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