26. September 2021 –
Die erste Hochrechnung zeigt, dass es für die SPD nicht schlecht aussieht. Wie die ersten Reaktionen der Politiker von CDU, SPD, FDP, Linke, Grüne und AfD aussehen, erfahrt ihr hier.
Die erste Hochrechnung des ZDF zeigt, dass der Deutsche Bundestag auf 756 Sitze kommen könnte. Damit würde die SPD 215 Politiker stellen, die Union 198, die Grünen 120, die FDP 99, die AfD 83 und die Linke 41. Vor allem für die SPD wäre dieses Ergebnis ein sichtlicher Erfolg.
SPD-Generalsekretär sieht einen deutlichen Regierungsauftrag
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil freut sich über den deutlichen Regierungsauftrag. Bei dem Privatsender RTL liegt die SPD mit 26 Prozent deutlich vorn - ein wenig anders als bei der ARD. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil: „Die SPD ist wieder da. Die SPD hat den Regierungsauftrag. Wir wollen, dass Olaf Scholz Kanzler wird.“
Michael Kellner, Bundesgeschäftsführer der Grünen, ist enttäuscht
Der Bundesgeschäftsführer der Grünen, Michael Kellner, sagt im ZDF: „Wir haben deutlich zugelegt, aber es fällt mir schwer, mich über dieses Ergebnis zu freien.“ Die Erwartungen sind dann doch durchaus höher gewesen. Für die SPD hat er jedoch ein lobendes Wort übrig: „Man muss der SPD gratulieren zu einem großen Wahlerfolg.“
Bundessprecher Tino Chrupalla (AfD) ist zuversichtlich
Der Bundessprecher der der AfD zeigt sich bei ARD zuversichtlich: „Wir haben ein sehr solides Ergebnis. Ich bin sehr zufrieden darüber.“ Auch freue er sich darüber, dass die CDU endlich abgestraft werde.
Dietmar Bartsch von den Linken ist enttäuscht
Der Co-Fraktionschef der Linken, Dietmar Bartsch, ist sichtlich enttäuscht, wie sich der Abend für die Linken gestaltet. In der ARD gibt er zu verstehen: „Es gilt darauf Schlussfolgerungen zu ziehen.“ Die Partei würde nicht mehr die Interessenvertretung Ostdeutschlands darstellen: „Die Zahlen sprechen da eine ganz klare Sprache.“
Sarah Wagenknecht von den Linken
Auch Sarah Wagenknecht von den Linken bezieht Stellung: "Wir haben jetzt seit mehreren Jahren maue Ergebnisse gehabt. Das hat damit etwas zu tun, dass die Linke sich immer weiter von dem entfernt hat, wofür sie gegründet wurde."
CSU-Generalsekretär Markus Blume freut sich über Verhinderung des Linksrutschs
Am Sonntagabend sagte der CSU-Generalsekretär Markus Blume im ZDF: „Viele hatten ja die Union in den letzten Tagen und Wochen schon abgeschrieben, und wir haben immer gesagt, es wird ganz eng im Finale.“ Den Erfolg der Union sieht er vielmehr darin, einen Linksrutsch verhindert zu haben.
Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckhardt: Das war eine Generationenwahl
Katrin Göring-Eckhardt ist mit der 18.00-Uhr-Prognose zur Bundestagswahl zufrieden. Die Grünen-Fraktionsvorsitzende dazu: „Wir sind sehr froh darüber. Das war eine Generationenwahl. Auch wenn wir uns noch mehr erhofft hätten.“ In Verhandlungen soll Klimaschutz und Gerechtigkeit mit einem echten Aufbruch verbunden werden. Göring-Eckhardt führt aus: „Viele junge Leute hoffen darauf, und denen will ich sagen: 100 Prozent Energie dafür kann von uns erwartet werden.“
Philipp Amthor, CDU, spricht von einem schweren Tag
Der CDU-Politiker Philipp Amthor hat nach den ersten Prognosen zur Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern von einem «schweren Tag» für die Union im Nordwesten gesprochen. Die CDU habe bei der Landtagswahl eine historische Niederlage erlitten, sagte er bei der Wahlparty seiner Partei in der Orangerie des Schweriner Schlosses. Dieser Tag sei aber auch ein Tag, an dem die CDU Mecklenburg-Vorpommern zeige, dass sie sich nicht entmutigen lasse, und dass sie als Team zusammenstehe. Amthor war Spitzenkandidat der CDU im Nordosten zur Bundestagswahl. An die Adresse des CDU-Landesvorsitzenden und Spitzenkandidaten zur Landtagswahl, Michael Sack, sagte Amthor: «Man gewinnt gemeinsam, man verliert gemeinsam. Wir stehen hinter Dir.» Die erste Prognose des NDR sah die CDU bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern bei 14 Prozent - die Partei steht im Nordosten damit vor ihrem schlechtesten Ergebnis seit der Wiedervereinigung. (dpa)
Armin Laschet sieht klaren Regierungsauftrag
Der CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat sich auf der Bühne des Konrad-Adenauer-Haus erst einmal bei Angela Merkel bedankt. Er beginnt: „Uns war klar, ohne Amtsbonus wird das eine enge, eine harte Wahl. Mit dem Ergebnis können wir nicht zufrieden sein.“ Trotz allem sieht Armin Laschet einen klaren Regierungsauftrag für CDU/CSU: „Die Stimme für die Union ist eine Stimme gegen eine links geführte Bundesregierung. Wir werden jetzt alles daran setzen, eine Bundesregierung unter Führung der Union zu bilden.“
Annelena Baerbock lobt das Abschneiden der Grünen als historisch bestes Ergebnis
Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat das mutmaßliche Abschneiden ihrer Partei als das «historische beste Ergebnis» gelobt. Nach Hochrechnungen vom frühen Sonntagabend können die Grünen mit fast 15 Prozent der Stimmen rechnen. Das bislang beste Ergebnis bei einer Bundestagswahl erreichte die Ökopartei 2009 mit 10,7 Prozent. «Wir sind erstmals angetreten, um als führende Kraft dieses Land zu gestalten», sagte Baerbock bei der Wahlparty ihrer Partei in Berlin. «Wir wollten mehr», räumte sie ein. Das habe nicht geklappt, auch aufgrund eigener Fehler - ihrer Fehler, wie sie präzisierte. «Dieses Land braucht eine Klimaregierung», betonte Baerbock, die mit «Annalena»-Sprechchören empfangen wurde. «Dafür kämpfen wir jetzt weiter mit euch allen.» Co-Chef Robert Habeck umarmte Baerbock auf der Bühne und nannte sie «eine Kämpferin, ein Löwenherz». (dpa)
Anna Tranziska, Grünen-Vorsitzende Schleswig-Holstein, freut sich
Schleswig-Holsteins Grünen-Vorsitzende Anna Tranziska hat sich erfreut über das Abschneiden ihrer Partei bei der Bundestagswahl geäußert. «Deutschland braucht jetzt schnell eine neue Regierung, die sich um die Probleme und ganz besonders um den Klimaschutz kümmert statt weiter vor sich hin zu dödeln», sagte Tranziska am Sonntagabend in Kiel. Die Grünen stünden bereit, Verantwortung zu übernehmen. Viele Wähler hätten gegen die große Koalition gestimmt, so Tranziska. «Das ist ein klares Votum gegen das Weiter So und für Veränderung.» Schleswig-Holsteins Grünen-Spitzenkandidatin Luise Amtsberg sagte, ihre Partei blicke mit gemischten Gefühlen auf das Ergebnis. «Natürlich hätten wir uns ein noch besseres Ergebnis gewünscht.» (dpa)
Spitzenkandidat der Hamburger AfD, Bernd Baumann, sieht solides Ergebnis
Der Spitzenkandidat der Hamburger AfD für die Bundestagswahl, Bernd Baumann, sieht im Abschneiden seiner Partei ein «solides Ergebnis». Trotz heftigem Gegenwindes lägen die Zahlen «in der Nähe der Daten, die wir beim letztes Mal hatten», sagte er am
Sonntagabend. Gerade in Hamburg sei Wahlkampf für seine Partei nicht möglich gewesen. So habe man keine Großveranstaltungen abhalten können. «Alle Wirte wurden bedroht und mussten absagen», sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Bundestagsfraktion. «Dafür haben wir ein recht gutes Ergebnis.» (dpa)
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz erkennt Regierungsauftrag
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz versteht das Ergebnis der Bundestagswahl als Auftrag zur Bildung der nächsten Bundesregierung. «Ich glaube, dass wir daraus auch den Auftrag ableiten können, dass wir sagen «Wir wollen die nächste Regierung bilden»», sagte Scholz am Sonntagabend im ARD-Interview. «Die Bürgerinnen und Bürger wollen einen Wechsel. Sie wollen, dass der nächste Kanzler der Kanzlerkandidat der SPD ist. Das kann man aus den Umfragen, aber auch aus dem Wahlergebnis sehr deutlich sehen.» Bei ein paar Parteien gingen die Balken nach oben, bei der CDU ziemlich weit nach unten. «Das Votum ist eigentlich ziemlich eindeutig, und daraus leite ich auch die Kraft ab, jetzt das zu tun, was möglich ist, um eine solche Regierungsbildung auch schnell zustandezubringen.» (dpa)
Niedersachsens Ministerpräsident und SPD-Landeschef Stephan Weil zu den Hochrechnungen
Niedersachsens Ministerpräsident und SPD-Landeschef Stephan Weil (SPD) hat sich mit den ersten Hochrechnungen zur Bundestagswahl hochzufrieden gezeigt. «Olaf Scholz und mehr als 400 000 Mitglieder haben es geschafft, eine Aufholjagd hinzulegen, wie es sie wahrscheinlich in dieser Weise kaum jemals gegeben haben wird», teilte Weil am Sonntagabend mit. «Wenn wir dieses Gespräch vor zwei Monaten geführt hätten, dann wäre es äußerst unwahrscheinlich gewesen, dass der nächste Bundeskanzler unseres Landes Olaf Scholz heißt - nach dem jetzigen Stand ist es dagegen wahrscheinlich», sagte er. Das sorge für «ganz große Freude im Willy-Brandt-Haus» in Berlin. Zu möglichen Koalitionsoptionen im Bund wollte Weil sich noch nicht äußern. «Sicherlich wird es noch eine Zeit dauern bis das Ergebnis wirklich belastbar ist und wir abschließend auch die Schlussfolgerungen daraus ziehen können», sagte er. (dpa)
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