26. September 2021 – Sebastian Tegtmeyer
Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern liegt die SPD klar vor der Union. Bei der Abgeordnetenhauswahl in Berlin zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen SPD und Grünen ab.
Die SPD von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern klar gewonnen. Laut einer ZDF-Prognose erzielten die Sozialdemokraten am Sonntag zudem einen deutlichen Zuwachs im Vergleich zur vorherigen Landtagswahl 2016 und haben nun mehrere Möglichkeiten zur Regierungsbildung. Der bisherige Koalitionspartner CDU erlitt dagegen erneut Stimmenverluste und steht vor dem schlechtesten Ergebnis im Nordosten seit der Wiedervereinigung.
Der Prognose (18 Uhr) zufolge kommt die SPD auf 39,0 Prozent. Sie legt damit gegenüber der Wahl von 2016 kräftig zu, damals entschied sie die Abstimmung mit 30,6 Prozent für sich.
Die CDU mit ihrem Landesvorsitzenden Michael Sack als Spitzenkandidat erhielt laut Prognose 14,0 Prozent der Stimmen - 2019 stand sie noch bei 19,0 Prozent. Die Partei bleibt damit erneut hinter der AfD zurück, die laut Prognose auf 17,0 Prozent kommt. Auch sie büßt damit gegenüber der Wahl von 2016 ein. Damals kam sie auf 20,8 Prozent.
Für die Linke wurden 10,0 Prozent prognostiziert. Damit konnte sie den seit 2011 anhaltenden Abwärtstrend nicht stoppen und fährt voraussichtlich ihr bislang schlechtestes Wahlergebnis ein.
Für die Grünen prognostiziert das ZDF 6,5 Prozent, für die FDP 6,0 Prozent. Beide Parteien waren zuletzt nicht im Landtag vertreten.
Mit wem wird Schwesig regieren?
Für Schwesig, die die Regierungsgeschäfte 2017 in der laufenden Wahlperiode von ihrem Vorgänger Erwin Sellering übernommen hat, war es die erste Landtagswahl als Spitzenkandidatin. Sie war mit dem Ziel angetreten, das Land weiter zu führen. Sie hatte offen gelassen, wen sie als Koalitionspartner bevorzugt, aber deutlich gemacht, dass sie eine stabile Mehrheit im Parlament anstreben werde. Die Sozialdemokraten stellen in Mecklenburg-Vorpommern seit 1998 den Ministerpräsidenten.
Kopf-an-Kopf-Rennen bei Berliner Abgeordnetenhauswahl
Bei der Abgeordnetenhauswahl in Berlin zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen SPD und Grünen ab. Beide Parteien lagen am Sonntag in Prognosen von RBB und ZDF nahezu gleichauf, wie die Sender nach Schließung der Wahllokale um 18 Uhr berichteten.
Die SPD mit Spitzenkandidatin Franziska Giffey kam demnach auf 21,5 bis 23 Prozent. Die Grünen, für die Bettina Jarasch als Spitzenkandidatin ins Rennen ging, erreichten 22 bis 23,5 Prozent. Für die CDU sprachen sich laut den Prognosen 15 bis 17 Prozent der Wählerinnen und Wähler aus. Die Linke erreichten demnach 14 bis 14,5 Prozent. Die FDP erreichte 7,5 bis 8 Prozent, die AfD lag zwischen 6,5 und 7 Prozent.
Berlin wurde in den vergangenen Jahren von einem rot-rot-grünen Bündnis unter Führung der SPD regiert. Nach den Prognosen wäre eine Fortsetzung dieser Koalition rein rechnerisch möglich. Giffey hatte sich zuletzt aber nicht klar dazu bekannt und die Koalitionsfrage offengelassen. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller trat am Sonntag nicht wieder zur Abgeordnetenhauswahl an, er wollte als Spitzenkandidat der Berliner SPD in den Bundestag einziehen.
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(Quelle: dpa)