Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg mahnt

Bitte die 116 117 Arztnummer nicht missbrauchen!

Bürgermeister Peter Tschentscher hat zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung davor gewarnt die Arztnummer 116117 zu stark zu beanspruchen.

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Für viele scheint die Arztnummer 116 117 momentan die Hotline, die es in Fragen Corona und Coronainfizierung anzurufen gilt. Doch das ist nur bedingt wichtig! Jetzt warnt Hamburgers Bürgermeister Peter Tschentscher zusammen mit Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks und der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), dass die Notrufnummer an ihre Belastungsgrenzen stößt.

Eindringlicher Appell an Hamburger

Demnach sollen sich die Bürger sich nur in begründeten Fällen an den Arztruf 116117 wenden. Die Hotline sei sehr stark ausgelastet. "Wir müssen darum bitten, dass man wirklich sich nur meldet, wenn es bestimmte Situationen gibt, in denen man etwas zu entscheiden hat und auch diese Beratung braucht", so der Bürgermeister.

Nur in begründeten Fällen anrufen

Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) ergänzte, dass es klar definierte Fälle gibt, wann die Hotline anzurufen sei. Diese gilt für:

  • Menschen mit Grippe-Symptomen
  • Rückkehrer aus Risikogebieten
  • Kontaktpersonen von Infizierten

Hotline überlastet

Viele Anrufer hätten diesen Hintergrund aber nicht. Prüfer-Storcks betonte: "Solidarität in diesen Zeiten heißt auch, dass man nicht unbegründet medizinische Versorgungskapazitäten in Anspruch nimmt." "Wir erhielten in den vergangenen Tagen bis zu 20.000 Anrufe am Tag, das ist 25 mal so viel wie in normalen Zeiten", so KVH-Vorsitzender Walter Plassmann. Ein großer Teil der Anrufenden sei symptomfrei und gehöre damit nicht in die ärztliche Versorgung. Die KV baue ihre Kapazitäten nahezu täglich aus, aber nur wenn sich die Anrufer auf diesen Personenkreis beschränken, sei die Herausforderung zu bewältigen. Zudem, so Plassmann weiter, gebe es auch nach wie vor eine hohe Zahl von Patienten, die wegen anderer Beschwerden über den "Arztruf" versorgt werden müssten: "Auch deren Versorgung wird gefährdet, wenn die 116117 unberechtigterweise in Anspruch genommen wird."

Ärzte bitten um Zurückhaltung

Plassmann verwies die übrigen Personen auf die von der Behörde nun angebotenen weiteren Testeinrichtungen. Menschen, die nicht aus einem Risikogebiet gekommen sind, keinen Kontakt zu einem positiv getesteten Menschen hatten und symptomfrei sind, sollten überhaupt keine Testung in Anspruch nehmen: "Wir erreichen die Kapazitätsgrenze unserer Labore."

Mehr Kapazität für Arztnummer

In Absprache mit der Kassenärztlichen Vereinigung solle das Personal für die Hotline und die Tests aufgestockt werden. Die Senatorin rief Medizinstudenten und pensionierte Ärzte auf, den Gesundheitsämtern etwa bei der Rückverfolgung von Kontakten Infizierter und beim Arztruf zu helfen.

Das Vorgehen für euch noch einmal zusammengefasst:

  1. Patienten, die aus einem Risikogebiet kommen oder Kontakt hatten mit einem positiv auf das Corona-Virus getesteten Menschen und bei denen Erkältungs-Symptome aufgetreten sind, kontaktieren telefonisch den Hausarzt oder den Arztruf Hamburg (116117). Alles Weitere wird von dort veranlasst. Unter keinen Umständen soll eine Praxis, eine Notfallpraxis oder ein Krankenhaus aufgesucht werden.
  2. Personen, die keine Erkältungs-Symptome aufweisen, sich aber testen lassen möchten, können sich in von Testzentren testen lassen, welche die BGV an sieben Hamburger Krankenhäusern einrichten werden.
  3. Menschen, die sich allgemein über Corona informieren möchten, können sich über die Website der BGV informieren sowie über die BGV-Hotline 040/428 284 000.
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