Spenden auch in Krisenzeiten

Deutsches Rotes Kreuz ruft zu Blutspenden auf

Mit einem eindringlichen Appell wendet sich das Deutsche Rote Kreuz an die Bevölkerung: Es werden dringend Blutspender benötigt.

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Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat angesichts der Coronakrise vor einem akuten Mangel an Blutspenden gewarnt und die Bevölkerung Ende März 2020 eindringlich gebeten, weiter zum Spenden zu gehen. "Die Versorgung mit lebensrettenden Blutpräparaten ist derzeit noch auf niedrigstem Niveau gesichert", sagte der medizinische Geschäftsführer des DRK-Blutspendediensts Nord-Ost, Torsten Tonn, am Montag, den 23. März 2020. Doch das könne sich angesichts der Infektionsdynamik rasch ändern.

Patientenversorgung könnte zusammenbrechen

"Sollten in den kommenden Tagen nicht genügend Blutspenden eingehen, wäre die Patientenversorgung innerhalb kurzer Zeit nicht mehr lückenlos abgesichert." Der DRK-Blutspendedienst Nord-Ost - zuständig für die Länder Hamburg, Schleswig-Holstein, Berlin, Brandenburg und Sachsen - forderte die Menschen auf, alle bereits vereinbarten Blutspendetermine auch wahrzunehmen. "Es ist wichtig, dass gerade jetzt in einer Frühphase der Epidemie verstärkt gespendet wird, wo die Durchseuchung noch auf Einzelfälle beschränkt ist, um einen Vorrat anlegen zu können", sagte Tonn.

Blutspende trotz Corona sicher

Er betonte, es gebe nach derzeitigem Stand der Wissenschaft keine Anhaltspunkte dafür, dass das Virus über eine Blutspende übertragen werden könne. Übrigens ausdrücklich ausgenommen von den neuen Kontakt-Beschränkungen ist der Besuch von Blutspendeterminen. Das Blutspendewesen gilt als systemrelevant. Deshalb wird der DRK-Blutspendedienst Nord-Ost in den kommenden Wochen weiterhin regelmäßig Blutspendetermine in Schleswig-Holstein und Hamburg anbieten. Das Terminangebot wird hierbei auf einzelne ausgewählte Spendeorte konzentriert, welche die Einhaltung notwendiger Hygiene- und Abstandsregeln zum Schutz der Spender und des Personals ermöglichen.

Es gelten folgende Regeln:

  • BlutspenderInnen sollen bitte den Personalausweis, den Blutspendeausweis (wenn vorhanden) und ggf. das Einladungsschreiben des DRK-Blutspendedienstes mit sich führen und auf Nachfrage vorweisen können
  • Personen mit Erkältungssymptomen, Fieber und Durchfall werden nicht zur Blutspende zugelassen. Es wird gebeten, dass sie die Termine gar nicht erst aufsuchen.
  • Spendewillige sollen sich bitte tagesaktuell auf der Website des DRK-Blutspendedienstes über stattfindende Termine informieren
  • Nach Möglichkeit soll für die einzelnen, ausgewählten Spendeorte eine Terminreservierung im Internet genutzt werden, dies hilft, die Anzahl von Anwesenden auf Terminen zu steuern und die Abstandsregeln einhalten zu können.
  • Aus Infektionsschutzgründen kann es in Einzelfällen bei sehr gut besuchten Terminen vorkommen, dass Blutspender gebeten werden, zu einem späteren Termin wiederzukommen. Nur so können die Abstandsregeln gewährleistet werden

Spendewillige sind gebeten, sich kurzfristig im Internet oder über die kostenfreie Hotline zu informieren, ob der in Frage kommende Termin tatsächlich stattfinden kann oder ob es Alternativen gibt: www.blutspende.de und Telefon 0800 11 949 11

Auch wichtig zu wissen: Blutspenden werden n i c h t auf SARS-CoV-2 untersucht. Prof. Dr. med. Torsten Tonn, medizinischer Geschäftsführer des DRK-Blutspendedienstes Nord-Ost, betont: "Gemäß Mitteilung des RKI ist eine Übertragung von SARS-CoV-2 durch Blut derzeit nicht anzunehmen, weil das Virus bei symptomlosen Personen im Blut nicht nachweisbar ist. Der Hauptübertragungsweg des SARS-CoV-2 ist die Tröpfcheninfektion. Eine Testung der Spenden wird daher aktuell nicht praktiziert."

Sicherheit auf Blutspendeterminen

Bereits seit dem 16. März 2020 hat der DRK-Blutspendedienst Nord-Ost weitreichende Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, um ein Ansteckungsrisiko für Blutspender, Personal und Ehrenamt auf Blutspendeterminen so gering wie möglich zu halten. Diese Maßnahmen werden der aktuellen Pandemiephase ständig angepasst. Aktuell besteht die Maßnahme in Zugangskontrolle, Kurzanamnese, Fiebermessen und größtmöglicher Vereinzelung durch Abstände vor Betreten des Spendeortes und im gesamten Ablauf der Blutspende.

Der DRK-Blutspendedienst hat dafür auf seiner Website www.blutspende-nordost.de ein Blutspendebarometer eingerichtet, wo man tagesaktuell sehen kann, wie hoch die Vorräte verschiedener Blutgruppen noch sind. Dies soll Blutspender als Entscheidungshilfe dienen.

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