11. Mai 2025 – Sebastian Tegtmeyer

Maritime Party an der Elbe

1,2 Millionen Besucher feiern beim 836. Hamburger Hafengeburtstag

Mehr als eine Million Menschen haben drei Tage den 836. Hamburger Hafengeburtstag besucht und bei strahlendem Sonnenschein das maritime Flair der Hansestadt erlebt.

836. Hafengeburtstag, Schlepperballett
Das Schlepperballett beim 836. Hafengeburtstag I Foto: Picture Alliance

"Unser Hafen ist weit mehr als der Wirtschaftsmotor unserer Stadt: Er ist das Herz Hamburgs und verbindet uns mit der Welt – ein Ort, der Identität stiftet, Austausch ermöglicht und Begegnungen schafft", erklärte Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard zum Abschluss des dreitägigen Hafenfests. Der Hafen bringe Menschen zusammen – über Grenzen und Generationen hinweg. "Das hat das Fest einmal mehr gezeigt."

Nach Angaben der Veranstalter kamen diesmal insgesamt rund 1,2 Millionen Menschen zum Hafengeburtstag. Hinzu kamen Tausende Fußballfans, die erst am Samstagabend den Aufstieg der Männermannschaft des HSV in die Erste Bundesliga und dann am Sonntag das gleiche Kunststück der HSV-Frauen feierten. Der Hafengeburtstag sollte am frühen Abend mit der Auslaufparade enden - der letzten Chance, die Großsegler, historischen Schiffe und Einsatzboote aus aller Welt in Hamburg zu bestaunen.

Rund 600 Schiffe beim Hafengeburtstag

Offiziell waren rund 250 Schiffe gemeldet. Nach Veranstalterangaben beteiligten sich aber rund 350 weitere Schiffe am maritimen Spektakel – darunter Privat- und Sportboote, Segel- und Motorschiffe. Auch seien viele Gäste auf dem Wasserweg angereist: So hatten insgesamt sieben Kreuzfahrtschiffe mit ihren Passagieren in Hamburg festgemacht.

Höhepunkt war wieder das Schlepperballett

Ein Höhepunkt des Spektakels war wieder das Schlepperballett. Dabei drehten sich vier Schiffe zu Melodien aus Klassik und Pop im Takt auf dem Wasser. Ein besonderer musikalischer Fokus lag in diesem Jahr auf klassischen Klängen aus der Partnerregion Burgenland in Österreich.

3.000 PS starke Schlepper tanzen "La Paloma"

Angeführt vom dirigierenden Hafenlotsen Götz Bolte wurde das außergewöhnliche Ballett auf der Elbe von bunten Raucheffekten begleitet. Die bis zu 3.000 PS starken Schlepper tanzten in diesem Jahr auch zu dem durch Freddy Quinn in Deutschland populär gewordenen Seemannslied "La Paloma".

Daneben luden unter anderem die Hochseeschlepper "Elbe" und "Holland" Gäste auf ihr Deck ein, die Deutsche Lebens-Rettungsgesellschaft (DLRG) feierte ihr 100-jähriges Bestehen mit einem Bootskorso, der traditionsreiche Dreimaster "Alexander von Humboldt II." legte an den Landungsbrücken an. Auch das Großsegelschiff "Dar Młodzieży" war gekommen.

DJ David Puentez und Johannes Oerding auf schwimmender Bühne

Abends traten bei "Elbe in Concert" auf der 2.500 Quadratmeter großen, schwimmenden Pontonbühne als Haupt-Acts DJ David Puentez, Johannes Oerding, Nina Chuba und Wincent Weiss auf. Traditioneller Höhepunkt am Samstag war auch das große, rund 15-minütige Feuerwerk über der Elbe.

Die zunehmende Bedeutung maritimer Sicherheit sowie der Schutz von Küsten, Infrastruktur und internationalen Handelswegen spiegelten sich nach Angaben der Veranstalter in der wachsenden Präsenz behördlicher Einsatzfahrzeuge wider, etwa das Mehrzweckschiff "Neuwerk" der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV).

Hybride Polizeischiffe getauft

Daneben wurden zwei neue hybride Polizeischiffe offiziell auf den Namen "Bürgermeister Brauer" und "Bürgermeister Weichmann" getauft. Die emissionsarmen Küstenstreifenboote sind bereits im Dezember letzten Jahres an die Flotte Hamburg übergeben worden. "Die hybriden Schiffe haben die Möglichkeit, bis zu zwei Stunden vollelektrisch zu fahren", erklärte Karsten Schönwald, Geschäftsführer der Flotte Hamburg, vor der Schiffstaufe. Der Hamburger Hafen soll bis zum Jahr 2040 klimaneutral werden.

Kritik kam von der Umweltorganisation Nabu. Sie lehne den Hafengeburtstag nicht grundsätzlich ab, bemängelt aber weiterhin eine unzureichende Nachhaltigkeit und etwa konventionelles Feuerwerk, schlechte Luftqualität und hohes Müllaufkommen. Der Nabu forderte, innovative Kreuzfahrtschiffe mit zukunftsträchtiger Abgastechnik einzuladen, Shows mit Drohnen und Lasern zu präsentieren und wiederverwendbares Geschirr zur Regel zu machen.

837. Hafengeburtstag vom 8. bis 10. Mai 2026

Der Hafengeburtstag erinnert an den Beginn des zollfreien Handels über die Elbe, den Kaiser Friedrich Barbarossa am 7. Mai 1189 mit einem Freibrief ermöglicht haben soll. Dieses Datum gilt seither als Geburtsstunde des Hamburger Hafens. Der 837. Hafengeburtstag ist für den 8. bis 10. Mai 2026 geplant.

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(Quelle: dpa)

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