04. Juni 2021 – Stefan Angele
Noch rund fünf Jahre wird es voraussichtlich dauern, bis Hamburg den Alten Elbtunnel wieder ganz in Besitz nehmen kann. Dann soll nach der vor zwei Jahren wiedereröffneten Oströhre auch die Weströhre fertig sein, die seit 2019 instandgesetzt wird. Die Gesamtkosten des Jahrzehnte währenden Sanierungsprojektes dürften sich bis dahin auf 114 Millionen Euro belaufen, wie Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) bei einer Besichtigung der Bauarbeiten sagte.
Historische Möglichkeit
"Es ist ein Meisterwerk der Ingenieurbaukunst damals wie heute und es ist uns auch was wert", sagte Dressel, "und ich glaube, hier ist jeder Euro auch im Sinne des Denkmalschutzes und für die Nachwelt gut angelegt". "Historisch gesehen ist das fantastisch, was hier gerade passiert", sagte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos). "Hundert Jahre ist es jetzt her, dass man dieses Bauwerk so erschließen konnte, ohne diese Möglichkeiten zu haben, die heute Technologie bietet".
Hafenbehörde plant große Eröffnung
Der Chef der Hafenbehörde HPA, Jens Meier, kündigte an, dass es nach der Wiedereröffnung der Oströhre 2019 auch in der Weströhre "eine genauso wunderschöne Einweihung mit vielleicht einem Tunnelkonzert oder was ähnlichem" geben werde. Die eigentlichen Sanierungsarbeiten in der Röhre selbst sollen Ende 2024 abgeschlossen sein. Bis zum Projektabschluss und der geplanten Eröffnung der Röhre 2026 sind noch weitere Arbeiten geplant, unter anderem der Bau einer zusätzlichen Treppenanlage auf der St.-Pauli-Seite.
Wichtiges Hamburger Bauwerk
Der Alte Elbtunnel mit seinem markanten kupfergedeckten Kuppelbau, in dem sich der Nordeingang befindet, gilt als Hamburger Wahrzeichen und ist eine beliebte Touristenattraktion. Seit der Sperrung für den Autoverkehr 2019 erobern immer mehr Fußgänger und Radfahrer das historische Bauwerk. Der 1911 eröffnete Tunnel verbindet mit einer Länge von 426 Metern die Landungsbrücken im Stadtteil St. Pauli mit dem Hafengebiet in Steinwerder.
Sanierung zieht sich hin
Der Tunnel wird seit 1995 instandgesetzt; allein die 2011 begonnene Sanierung der Oströhre hat mehr als acht Jahre gedauert. In den ersten Planungen wurden die Kosten ursprünglich einmal auf rund 16 Millionen Euro geschätzt. Das Projekt erwies sich im Laufe der Bauarbeiten jedoch als weitaus anspruchsvoller als gedacht. Für das Baudenkmal unter der Elbe liegen keine Baupläne oder Unterlagen mehr vor, so dass die Baufachleute bei den Arbeiten immer wieder auf Unerwartetes stoßen. Zudem ist Schutzausrüstung nötig, da durch die Arbeiten schadstoffhaltige Stäube freigesetzt werden.
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