10. März 2023 – Sebastian Tegtmeyer

Hamburg steht unter Schock

Nach Amoklauf: Erste Details zum Täter bekannt

Hamburg steht unter Schock. Bei einem Amoklauf in einem Gebäude der Zeugen Jehovas in Alsterdorf sind acht Menschen gestorben und weitere verletzt. Nun gibt es erste Details zum Täter.

Nach den tödlichen Schüssen während einer Veranstaltung der Zeugen Jehovas in Hamburg gehen am Freitag die Ermittlungen zu der Bluttat weiter. Nach Medieninformationen soll es sich bei dem Täter um einen Deutschen handeln. Er soll vor etwa eineinhalb Jahren aus der Gemeinde ausgeschlossen worden sein. Die genauen Hintergründe der Tat sind aber noch unklar. Innensenator Andy Grote (SPD) kündigte für den Mittag eine Pressekonferenz an, bei der Details zu der Tat und zum Stand der Ermittlungen bekanntgegeben werden sollen.

Mehrere Tote und Verletzte

Während der Veranstaltung am Donnerstagabend wurden offenbar von dem Mann sieben Menschen durch Schüsse getötet und weitere verletzt. Der Täter soll sich ebenfalls getötet haben. Seine Tat stuft die Polizei nach Informationen aus Sicherheitskreisen als Amoklauf ein. Die Hintergründe waren auch rund sieben Stunden nach der Tat zunächst unklar.

Polizei schaltet Telefonnummer für Angehörige und Betroffene

Nach den tödlichen Schüssen mit acht Toten hat die Polizei auf ein Telefon für Angehörige und Betroffene hingewiesen. Die telefonische Anlaufstelle sei unter den Nummern +49 40 4286-24393, -24386 und -24323 erreichbar. Diese Nummern sollen nicht für Hinweise genutzt werden. Dafür hat die Polizei ein Hinweisportal eingerichtet.

Polizei richtet Hinweisportal ein

Die Polizei richtete ein Hinweisportal ein. Auf der Webseite https://hh.hinweisportal.de/ könnten "Fotos und Videos zur Tat oder relevanten Ereignissen in diesem Zusammenhang hochgeladen werden", teilte die Polizei Hamburg auf Twitter mit.

Hamburg ist geschockt

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zeigte sich "erschüttert" über die Tat im Hamburger Stadtteil Alsterdorf. "Meine Gedanken sind in dieser schweren Stunde bei den Opfern und ihren Angehörigen, bei den Gemeindemitgliedern und auch bei den Einsatzkräften", sagte Faeser der Deutschen Presse-Agentur. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) zeigte sich ebenfalls bestürzt. "Die Meldungen aus Alsterdorf / Groß Borstel sind erschütternd", schrieb Tschentscher bei Twitter. "Den Angehörigen der Opfer gilt mein tiefes Mitgefühl."

Augenzeugen berichten von der Tat

Eine Nachbarin berichtete von mehreren Schüssen bei der Veranstaltung der Zeugen Jehovas. "Es waren ungefähr vier Schussperioden. In diesen Perioden fielen immer mehrere Schüsse, etwa im Abstand von 20 Sekunden bis einer Minute", berichtete Studentin Lara Bauch. Später seien Menschen von Polizisten an Händen und Füßen auf die Straße getragen worden.

Straßen wieder freigegeben

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10.03.2023
Stadtteilreporter André: Update zu der Straßensperrung
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Vier Stunden nach den tödlichen Schüssen betrat schließlich die Spurensicherung in der Nacht den Tatort. Auch um 4.15 Uhr morgens waren sie am Freitag noch in dem dreistöckigen Gewerbegebäude unterwegs. Streifenwagen hatten den Tatort zuvor weiträumig abgesperrt. Beamte mit Maschinenpistolen sicherten den Bereich zusätzlich ab. Am frühen Freitagmorgen (10.03.) ist die Straße Deelböge von der Hamburger Polizei für den Verkehr wieder frei gegeben worden.

Welche Art von Veranstaltung abgehalten wurde, war zunächst unklar

Welche Art von Veranstaltung in der Kirchengemeinde der Zeugen Jehovas abgehalten wurde, war zunächst unklar. Auf der Internetseite der Zeugen Jehovas war für den Donnerstagabend eine von zwei wöchentlichen Zusammenkünften angekündigt. Polizeiangaben zufolge hatten mehrere Menschen die Veranstaltung besucht.

Die Zeugen Jehovas sind eine christliche Gemeinschaft mit eigener Bibel-Auslegung. Die Anhänger glauben an Jehova als "allmächtigen Gott und Schöpfer" und sollen sich strengen Vorschriften unterwerfen. Sie sind davon überzeugt, dass eine neue Welt bevorsteht und sie als auserwählte Gemeinde gerettet werden. Weltweit haben die Zeugen Jehovas etwa acht Millionen Mitglieder. Die "Weltzentrale" ist in New York. Die deutsche Gemeinschaft mit weniger als 200 000 Mitgliedern gehört zu den größten in Europa.

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(Quelle: dpa)

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