13. Februar 2025 – Mira Oetinger
Kriminalstatistik
Anzahl der Straftaten sinkt - Gewaltkriminalität nimmt jedoch zu
Die Gewaltkriminalität in Hamburg ist im vergangenen Jahr um sieben Prozent gestiegen. Die Anzahl der Straftaten in ihrer Gesamtheit ist allerdings gesunken. Innensenator Andy Grote nennt zwei Gründe, warum die Entwicklung die meisten Hamburger kaum betrifft.
Foto: klauscook / Shutterstock.com
13.02.2025
Jetzt anhören: Niklas Uther zur Veröffentlichung der aktuellen Kriminalstatistik für Hamburg
Die Zahl der Straftaten in Hamburg ist nach Angaben der Polizei im vergangenen Jahr um 4 Prozent gesunken. Es seien 224.913 Delikte erfasst worden, 9.328 weniger als im Jahr 2023, sagte Innensenator Andy Grote bei der Vorstellung der neuen polizeilichen Kriminalstatistik. Die Gewaltkriminalität nahm um 604 Fälle oder 7,2 Prozent zu. Von den 8.998 Taten wurden 77 Prozent in den beiden Stadtteilen St. Pauli und St. Georg verübt. Zur Gewaltkriminalität zählen Mord und Totschlag, gefährliche und schwere Körperverletzung sowie Vergewaltigungen.
Polizeipräsident Falk Schnabel erklärte den Anstieg vor allem mit der verstärkten Polizeipräsenz am Hauptbahnhof, der zu St. Georg gehört. Dadurch seien vielen Taten in das "Hellfeld" geholt worden. Wenn etwa Beamte vor der Drogenhilfe-Einrichtung Drob Inn einen Mann mit einer Platzwunde entdeckten und dieser angebe, er sei geschlagen worden, müsse von Amts wegen ein Verfahren eingeleitet werden. Es würden vermehrt Taten innerhalb der Drogen- und Trinkerszene angezeigt.
Fast jede vierte Straftat kommt nur bei Kontrollen zur Anzeige
Eine statistische Sonderauswertung zum Hauptbahnhof und zum benachbarten Busbahnhof zeige, dass sich die objektive Sicherheitslage dort verbessert habe. Erst am Mittwoch (12.02.) hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) bei einem Besuch in Hamburg gesagt, die Bundespolizei habe im vergangenen Jahr rund 25 Prozent weniger Gewaltdelikte am Hauptbahnhof erfasst. Schnabel kündigte an, dass die Polizei nun mehr Präsenz im übrigen Stadtteil zeigen werde. Die Zahl der Straftaten je 100.000 Einwohner betrug im vergangenen Jahr 11.750 und ist damit deutlich niedriger als im Vorjahr (12.380).
Fast jede vierte erfasste Straftat ist allerdings ein sogenanntes Kontrolldelikt, kommt also wie etwa das Schwarzfahren nur bei Kontrollen zur Anzeige. Auch die Statistik zur Drogenkriminalität kann sich auf diese Weise verändern. Schnabel erwähnte die weitgehende Legalisierung des Cannabis-Besitzes. Allein dadurch sei die Zahl der Rauschgiftdelikte um rund ein Drittel - 5.709 Taten - gesunken.
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(Quelle: dpa/Ino)