31. August 2022 – Stefan Angele
Arbeitslosenzahlen steigen leicht
Arbeitsmarkt im Norden trotz Dauerkrise robust
Foto: Bundesagentur für Arbeit
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im August gegenüber dem Vormonat um 77.000 auf 2,547 Millionen gestiegen. Wie die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch (31.08.) in Nürnberg weiter mitteilte, nahm die Arbeitslosenquote um 0,2 Punkte auf 5,6 Prozent zu. Im Vergleich zum August des Vorjahres sank die Zahl der Arbeitslosen um 31.000. "«Trotz der wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten ist der Arbeitsmarkt robust", sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur, Andrea Nahles. Die ehemalige SPD-Parteichefin hatte Anfang August ihre neue Position in Nürnberg angetreten und präsentierte erstmals die Statistik der Bundesagentur.
31.08.2022
Nachrichtenchef Rainer Hirsch über die Arbeitslosenzahlen im August
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Ukrainische Geflüchtete sind Großteil der neuen Arbeitslosen
"Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben zwar im August erneut stärker zugenommen als jahreszeitlich üblich", sagte Nahles. "Dies liegt jedoch weiterhin an der Erfassung ukrainischer Geflüchteter." Die Flüchtlinge werden inzwischen nicht mehr über das Asylbewerberleistungsgesetz, sondern über die Grundsicherung erfasst und tauchen damit auch in der Arbeitslosenstatistik auf. Dieser Effekt hatte bereits in den beiden Vormonaten die Arbeitslosenstatistik beeinflusst. Für die August-Statistik konnte die Bundesagentur auf Zahlenmaterial zurückgreifen, das bis zum 11. August vorlag.
Ukrainekrieg hat sonst wenig Auswirkungen
Kaum Einfluss auf den Arbeitsmarkt hat bisher die Energiekrise in Folge des Ukraine-Krieges. Die Zahl der Anzeigen für Kurzarbeit - einer der ersten Indikatoren für Probleme bei Betrieben - betrug den Angaben der Bundesagentur zufolge im August lediglich 36.000. Tatsächlich in Anspruch genommen wurde Kurzarbeit im Juni noch von 259.000 Menschen in Deutschland. Aktuellere Daten liegen nicht vor. Im April 2020 hatten fast sechs Millionen Deutsche Kurzarbeitergeld erhalten. Dagegen bewegt sich die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften weiterhin auf sehr hohem Niveau. Im August waren 887.000 freie Arbeitsstellen bei den Arbeitsagenturen gemeldet, 108.000 mehr als noch vor einem Jahr.
Arbeitsmarkt auch im Norden robust
Hamburg
Die Arbeitslosigkeit in Hamburg ist auch im August den dritten Monat in Folge gestiegen. Insgesamt waren 77.911 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet und damit 1,3 Prozent mehr als im Juli. Im Vergleich zum Juli 2021 sank die Zahl der Arbeitslosen um 0,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag im August bei 7,2 Prozent nach 7,1 Prozent im Vormonat. Ein Jahr zuvor hatte der Wert noch bei 7,3 Prozent gelegen.
Schleswig-Holstein
Die Zahl der Arbeitslosen in Schleswig-Holstein ist im August leicht auf 85.200 gestiegen. Das waren 1.200 mehr als im Juli. "Wir haben eine insgesamt stabile Lage am Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein", erklärte der Chef der Regionaldirektion Nord, Markus Biercher. Im Vergleich zum August 2021 blieb die Zahl der Arbeitslosen mit einem Zuwachs um 18 Personen praktisch gleich. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,4 Prozent und damit auf dem Niveau des Vorjahresmonats.
Niedersachsen
Die Zahl der Arbeitslosen in Niedersachsen ist im August gestiegen. Sie legte um 9275 auf 245 390 zu. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Punkte auf 5,6 Prozent. Als Gründe verwies die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit zum einen auf Schulabgänger, die sich für den Sommer arbeitslos gemeldet haben. Zum anderen komme die Registrierung von Ukraine-Flüchtlingen hinzu. Landesweit seien 21.237 Flüchtlinge arbeitslos gemeldet. Der Chef der Regionaldirektion, Johannes Pfeiffer, betonte, dabei handele es sich allerdings um vorübergehende Effekte. "Mittel- und langfristig sind fehlende Energiesicherheit und Arbeitskräftemangel die größten Bedrohungen für den Arbeitsmarkt", sagte er. "Die schwierige Situation auf dem Ausbildungsmarkt gibt einen Vorgeschmack auf die künftige Entwicklung." Die Unterbeschäftigung, die auch Menschen umfasst, die Arbeit suchen, allerdings erkrankt sind oder an einer Qualifizierung teilnehmen, lag bei 311.786 Personen. Das sind 1,1 Prozent mehr als zur gleichen Zeit vor einem Jahr.
Foto: Bloomicon / Shutterstock.com
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