Impfstopp

Astrazeneca: Martin Helfrich von der Hamburger Gesundheitsbehörde beantwortet dringende Fragen

Der Astrazeneca-Impfstoff wird nun vorerst nicht mehr verimpft. Natürlich kommen da Fragen auf: Bin ich nun umsonst geimpft worden? Was für ein Risiko besteht nun? Martin Helfrich von der Hamburger Gesundheitsbehörde hat auf diese Fragen Antworten.

Impfstoff von Astrazeneca
Foto: rafapress / Shutterstock.com

Der Astrazeneca-Impfstoff wird vorerst nicht mehr verimpft. Auch in Hamburg wurden die Impftermine abgesagt. Um diesen Impfstoff hat es schon das eine oder andere Mysterium gegeben. Weniger wirksam, starke Nebenwirkungen? Wir alle brauchen dringend Antworten: Deshalb haben wir mit Martin Helfrich von der Hamburger Gesundheitsbehörde gesprochen.

Warum geht es mit Astrazeneca nun in den Rückzug?

Martin Helfrich: "Es gibt einige Berichte, dass es Problematiken gibt bei denen nicht ganz klar ist: Stehen die im Zusammenhang mit diesem Impfstoff oder nicht? Und wenn es daran Zweifel gibt, dann müssen die gestärkt werden. Dann kann der Impfstoff eben dann erst verwendet werden, wenn diese Zweifel geklärt sind. Wir haben eine ganz ganz kleine Anzahl. Hier in Hamburg wissen wir von keinen schweren Impfreaktionen oder Impfnebenwirkungen. Das heißt, sich große Sorgen machen, muss man nicht. Wenn man mehr als vier Tage nach der Impfung noch schwere Schmerzen hat, dann sollte man sich vom Arzt untersuchen lassen. Aber das unmittelbar nach der Impfung ein paar Reaktionen auftauchen ist nicht nur erwartbar, sondern auch erwünscht. Weil das zeigt ja, der Körper legt los und fängt an zu arbeiten - und produziert die Antikörper, die wir letztendlich haben wollen."

Bin ich nun das erste Mal umsonst geimpft worden? Was passiert da jetzt?

Martin Helfrich: "Gott sei Dank haben wir ja ein bisschen Zeit. Die zweite Impfung erfolgt erst 12 Wochen nach der Erstimpfung. So viel zeit haben wir also, um zu klären: Ist da was dran. Gibt es wirklich ein Problem oder gibt es vielleicht schon in ein paar Tagen oder Wochen Entwarnung? Wenn das so ist, dann können wir den Impfstoff natürlich weiter verwenden. Dann geht es auch ganz normal weiter mit dem Lieferungen, die hier eintreffen."

Aber meinen sie nicht, dass der Image-Schaden immens ist?

Martin Helfrich: "Auf jeden Fall ist das für den Moment kein gutes Zeichen. Alleine schon, weil das Tempo bei den Impfungen gedrosselt wird. Aber am Ende ist dieses Aussetzen eine Vorsichtsmaßnahme, die im Zweifel genau dazu dient, aufräumen zu können. Aber wie gesagt, wenn jemand berechtigte Zweifel an der Wirksamkeit und Sicherheit vorträgt, dann muss man das checken. Und dieser Check ist wichtig, um das Vertrauen sicherzustellen. Denn egal was dabei rauskommt, wenn wir den Impfstoff nicht weiter verwenden können, dann war es gut, diese Nutzung zu unterbrechen. Wenn es aber ein positives Ergebnis gibt, dann können alle sicher sein: Diese Zweifel wurden untersucht, sie sind wissenschaftlich unabhängig angeguckt worden und das Ergebnis ist: Wir können ihn benutzen.“

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