20. April 2022 – Stefan Angele
Hamburg - Sylt
Ausbau der Marschbahn kurz vor Abschluss
Foto: Deutsche Bahn AG / Georg Wagner
Seit einigen Jahren modernisiert die Deutsche Bahn die Marschbahnstrecke zwischen Hamburg und Sylt - jetzt befinden sich die Arbeiten auf der Zielgeraden. In diesem Jahr sollen die Maßnahmen der Investitionsoffensive abgeschlossen werden, wie die Deutsche Bahn am Mittwoch (20.04.) mitteilte. Die Offensive war 2018 angekündigt worden, um die Qualität der Marschbahn zu verbessern.
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Knapp 50 Kilometer fehlen noch
Noch muss allerdings gearbeitet werden. "Wir haben noch einen großen Teil vor uns», sagte der Leiter Betrieb Nord der DB Netz AG, Sönke Kreft, am Mittwoch (20.04.). 2022 werden die Gleise noch auf einer Strecke von insgesamt knapp 48 Kilometern erneuert. Bereits am Sonntag (24. 04.) beginnt die erste Baumaßnahme im laufenden Jahr.
Einschränkungen zwischen Wilster und Hochdonn
Bis zum 19. Mai wird die Strecke zwischen Wilster und Hochdonn auf knapp zehn Kilometer Länge erneuert. Es kommt zu Zugausfällen im Nahverkehr. Um die Auswirkungen für Reisende so gering wie möglich zu halten, bündelt die Bahn wo immer möglich die Arbeiten und baut weitestgehend nicht in Ferienzeiten, insbesondere auf dem Abschnitt Niebüll-Westerland. Zudem wird der Zugverkehr auf den zweigleisigen Abschnitten grundsätzlich auf einem Gleis aufrechterhalten. In den eingleisigen Streckenabschnitten wird in der Regel nachts gearbeitet. Wenn dies nicht möglich ist, wird außerhalb der Ferienzeit gebaut. Als Ersatz fahren dann Busse. In der Sommersaison wird es zudem eine mehrmonatige Baupause geben.
Modernisierung der Marschbahn kostet 140 Millionen Euro
Insgesamt werden seit 2018 rund 140 Millionen Euro investiert, um die Gleisanlagen auf der Strecke zwischen Elmshorn und Sylt zu erneuern. Zusätzlich werden Bahnübergänge, die Signaltechnik sowie Brücken für rund 20 Millionen Euro modernisiert. Insgesamt sollen rund 200 Kilometer Gleise und mehr als 30 Weichen erneuert werden. "Die leistungsstärkere Infrastruktur soll dazu beitragen, künftig noch mehr Menschen und Verkehre auf die umweltfreundliche Schiene zu bringen", teilte die Bahn mit. Bauarbeiten und Investitionskosten liegen demnach im Plan. Auch nach Abschluss der Modernisierungsarbeiten Ende der Investitionsoffensive will die Deutsche Bahn weiter in die Marschbahn investieren. So würden für den Unterhalt der Strecke rund zehn Millionen Euro jährlich eingeplant, sagte Kreft. Zudem werden in den kommenden Jahren in Westerland auf Sylt, Niebüll und Tönning die alten Stellwerke durch Elektronische Stellwerkstechnik (ESTW-Technik) ersetzt. Außerdem werden für optimierte Betriebsabläufe beispielsweise Arbeiten am Oberbau oder an Abstellgleisen ausgeführt. Im Anschluss kann dann der gesamte Zugverkehr entlang der nördlichen Westküste aus dem zentralen ESTW in Husum gesteuert und überwacht werden, wie die Bahn weiter mitteilte.
Problemstrecke zwischen Hamburg und Sylt
In den vergangenen Jahren gab es wegen defekten Zugmaterials, Personalmangels und der schlechten Infrastruktur immer wieder Probleme auf der Strecke zwischen Hamburg-Altona und Westerland. Pendler und Urlauber klagten über Verspätungen. Die Marschbahn wird auf ihrem letzten Teilstück vom Festland nach Sylt täglich auch von vielen tausend Pendlern genutzt. Sie können nur so zu ihrem Arbeitsplatz auf der Insel gelangen.
Foto: Bloomicon / Shutterstock.com
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