06. Oktober 2022 – Zoe Groening (deaktiviert 16.07.24)
In der Bürgerschaftssitzung am Donnerstag (06.10) wurde auch unter die Flüchtlingsunterbringung in der Hansestadt diskutiert. Die Opposition hatte dem rot-grünen Senat vorgeworfen ohne ausreichende Planung zu viele Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen zu haben.
Die Opposition in der Hamburgischen Bürgerschaft hat dem Senat Versäumnisse in der Flüchtlingspolitik vorgeworfen. Rot-Grün habe keine Lehren aus der Flüchtlingskrise von 2015 gezogen, waren sich CDU, Linke und AfD am Donnerstag in der Aktuellen Stunde einig. Es sei absehbar gewesen, dass durch den russischen Angriff "immer mehr Flüchtlinge aus der Ukraine ankommen", sagte der CDU-Sozialpolitiker Andreas Grutzeck. Es habe sich aber gezeigt, dass der Senat mit ihrer Aufnahme und Unterbringung überfordert sei. Jahrelang seien in Hamburg Unterkunftsplätze abgebaut worden, sagte Carola Ensslen von den Linke. "Wie kurzsichtig."
Auch Geflüchtete aus anderen Ländern brauchen weiterhin Hilfe
AfD-Fraktionschef Dirk Nockemann sagte, "wir sind wieder mitten in einem 2015". Das Versprechen, alle Flüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen, nannte er Größenwahn. Zunächst müsse Platz für die Aufnahme neuer Menschen geschaffen werden. "Wir brauchen einen Doppelwumms bei der Abschiebung", forderte er. Abgeordnete der anderen Parteien warfen der AfD vor, sich auf Kosten der Flüchtlinge profilieren zu wollen. "Dass ihr Weltbild einfach ist wie auch schlicht, dass wissen wir", sagte Sören Schumacher von der SPD. Hamburg stehe vor großen Herausforderungen. "44.000 Menschen befinden sich in öffentlicher Unterbringung, bald werden es 50.000 sein". Jeden Tag kämen 80 bis 100 weitere Menschen aus der Ukraine in die Stadt, 50 weitere pro Tag aus anderen Staaten. "Auch diese Menschen brauchen Unterstützung und Hilfe", sagte er.
Auf der Suche nach Unterbringungsmöglichkeiten
Die vorübergehende Unterbringung von Flüchtlingen in Turnhallen oder Containern sei in dieser Situation nötig. "All das ist besser, als die Menschen ohne Obdach zu lassen", sagte Schumacher. Nun müssten "in jedem Stadtteil nach Flächen und Gebäuden gesucht werden". "Solidarität und Humanismus zeigt sich in Zeiten der Krise", mahnte Michael Gwosdz von den Grünen. Daraus ergebe sich auch "eine Verpflichtung, die Menschen aufzunehmen und ihnen einen sichere Unterkunft zu bieten".
Weitere News On Air
Weitere Nachrichten aus Hamburg, Deutschland und der Welt hört ihr immer zur vollen Stunde bei uns im Programm. Holt euch einfach unsere kostenlose App, hört uns über euren Smartspeaker oder schaltet mit einem Klick unten auf den Playbutton das Webradio ein. Zum Nachhören gibt's das Ganze natürlich auch noch mal als Podcastangebot.
Hier geht's zum Programm von Radio Hamburg
Radio Hamburg Live Stream
Eure Mega-Hits für die schönste Stadt der Welt und dazu alle wichtigen News aus Hamburg, Deutschland und der Welt hört ihr bei uns im Programm.