19. September 2025 – Chiara-Lee Haartje

Historisch inspiriert, zukunftsorientiert:

Bornplatzsynagoge wird wieder aufgebaut

Im Grindelviertel wird die Bornplatzsynagoge wiederaufgebaut – als starkes Zeichen jüdischen Lebens. Der Siegerentwurf des Architekturwettbewerbs lehnt sich eng an das zerstörte Original von 1908 an und schafft Raum für Tradition, Erinnerung und Zukunft.

Bornplatzsynagoge
Foto: picture alliance/dpa | David Hammersen

Kuppel und Backstein: So soll die neue Bornplatzsynagoge aussehen

Die Bornplatzsynagoge im Hamburger Grindelviertel wird wiederaufgebaut – und zwar eng orientiert am historischen Original. Der Siegerentwurf des internationalen Architekturwettbewerbs wurde nun vorgestellt: Ein beeindruckender Kuppelbau mit rund 40 Metern Höhe bildet das Herzstück des Ensembles.

Gestaltet wurde der Entwurf vom Leipziger Büro Schulz und Schulz Architekten in Zusammenarbeit mit den Berliner Haberland Architekten sowie POLA Landschaftsarchitekten. Neben dem monumentalen Synagogenbau sind mehrere schlichte Backsteingebäude geplant. Diese sollen unter anderem eine Gemeindeverwaltung, ein Café und eine liberale Reformsynagoge beherbergen.

„Ein weiterer großer Schritt zum Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge“, erklärte Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) in einer Videobotschaft. Er hob die Bedeutung des Projekts als zentralen Ort für jüdisches Leben und Kultur in der Hansestadt hervor. Die 27-köpfige Jury kürte den Entwurf einstimmig. Der Fokus lag auf der Würdigung des historischen Ortes und der Integration in das städtische Umfeld – mit offener Architektur, die Raum für Begegnung schafft.

Bornplatzsynagoge
Foto: bornplatzsynagoge.org

Ein Ort mit schmerzlicher Geschichte

Die Bornplatzsynagoge wurde 1908 im Grindelviertel eingeweiht und war mit 1.200 Plätzen das größte jüdische Gotteshaus in Norddeutschland. Während der Novemberpogrome 1938 wurde sie von den Nationalsozialisten in Brand gesetzt und verwüstet. Bereits ein Jahr später wurde die Synagoge zwangsweise und auf Kosten der jüdischen Gemeinde abgerissen.

Der geplante Wiederaufbau ist ein sichtbares Zeichen gegen das Vergessen – und ein Bekenntnis zu jüdischer Identität in Deutschland.

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(Quelle: dpa)

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