03. November 2022 – Stefan Angele
Die Protestaktionen von Klimaschützern auf Deutschlands Straßen und in Museen sorgen seit Monaten für Diskussionen. Hamburgs Museen sind bisher von Kartoffelpüree- und Tomatensoße-Attacken auf Gemälde verschont geblieben. Kunsthallen-Direktor Alexander Klar bleibt da auch entspannt und sympathisiert sogar mit dem Anliegen der Aktivisten.
03.11.2022
Hier anhören: Nachrichtenchef Rainer Hirsch zu der Reaktion der Hamburger Kunsthalle auf die Klimaproteste
"Verstehe den Aufschrei nicht"
"Über die Methode muss man nochmal diskutieren. Ich verstehe aber den Aufschrei nicht so ganz. Die Aktivisten haben deutlich gemacht, dass ihre Intention eben nicht ist, die Gemälde zu beschädigen oder zu zerstören", so Klar. Rahmen können man immer reparieren und Wände könne man ebenfalls immer streichen. "Materiell ist den Gemälden nichts passiert", fasst es der Kunstexperte zusammen. Nur die Einschläge würden inzwischen immer näher kommen. Die Chance auf Nachahmer steige mit jeder Aktion.
Hamburger Kunsthalle will keine Taschenverbote
Darum ist Klar darauf eingestellt, dass solche Aktionen auch in der Kunsthalle passieren können. Der Kunsthallendirektor sagt deshalb auch, man sei vorbereitet auf solche Aktionen, Taschenkontrollen oder sogar -verbote wie jetzt in Berlin geplant soll es nicht geben. "Wir sind kein Hochsicherheitstrakt" Das Sicherheitspersonal wurde aber aufgestockt, damit diese weniger gestresst seien. "Wir würden uns jetzt nicht zwischen die Aktivisten und das Kunstwerk werfen und unsere Aufsichten sind aufgefordert, sich ruhig zu verhalten, sodass niemand zu schaden kommt", erklärt der Kunsthallen-Direktor.
Schaden solche Aktionen dem Klimaschutz?
Der Hamburger Klimaforscher Mojib Latif fürchtet dagegen, dass solche Aktionen die Gesellschaft spalten und dem Klimaschutz nichts bringen. Der "Mopo" hat er sogar gesagt: über den Klimaschutz müssen die gewählten Politiker entscheiden und wenn sie das nicht tun, ist das zwar schlimm, aber so sei nun mal unser System.
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