Streit im Block-Prozess:

Christina Block verweigert Antworten im Kindesentführungsprozess

Im Prozess um die Rückholung ihrer Kinder aus Dänemark verweigert Christina Block die weitere Aussage gegenüber dem Anwalt ihres Ex-Mannes. Der Streit im Gerichtssaal führt zum vorübergehenden Stillstand. Die Nebenklage spricht von einem „Kindergartenspiel“.

Christina block
Foto: picture alliance/dpa/dpa Pool | Marcus Brandt

Am sechsten Verhandlungstag im Verfahren vor dem Hamburger Landgericht um die umstrittene Rückholung zweier Kinder aus Dänemark kam es erneut zu Spannungen: Christina Block, Tochter des „Block House“-Gründers Eugen Block, verweigerte die Beantwortung weiterer Fragen durch den Anwalt ihres Ex-Mannes Stephan Hensel.

Block macht von ihrem Schweigerecht Gebrauch

Blocks Verteidiger Ingo Bott kündigte an, dass seine Mandantin keine Fragen des Nebenklagevertreters Philip von der Meden mehr beantworten werde. Sie mache von ihrem Schweigerecht Gebrauch. Die Vorsitzende Richterin Isabel Hildebrandt gestattete dem Anwalt dennoch, seine Fragen zu stellen – die Angeklagte könne entscheiden, ob sie antwortet oder nicht. Bott beantragte daraufhin einen Gerichtsbeschluss.

Vorwurf der Einflussnahme durch den Vater

Am vorherigen Prozesstag hatte Hensels Anwalt erstmals das Wort. Er stellte Fragen zum Sorgerechtsstreit, woraufhin Block ihm indirekte Manipulation ihrer Tochter vorwarf. Die Nebenklage wies diese Anschuldigung zurück. Bott warf Meden vor, seine Fragen zielten darauf ab, die Mutter weiterhin öffentlich zu diskreditieren.

Gericht spricht von „Kindergartenspiel“

Die Vorsitzende Richterin erlaubte Meden, seine Fragen gesammelt vorzulesen. Bott dürfe diese dann anschließend gebündelt beanstanden. Meden reagierte gereizt auf das Vorgehen der Verteidigung und sagte, man müsse einen Weg finden, „wie wir aus diesem Kindergartenspiel rauskommen“. Bis zur Pause las Meden über 60 Fragen vor.

Angeklagte weisen alle Vorwürfe zurück

Christina Block soll laut Staatsanwaltschaft die Rückführung ihrer beiden jüngsten Kinder in der Silvesternacht 2023/24 organisiert haben. Beteiligt waren demnach mehrere Mitarbeiter eines israelischen Sicherheitsdienstes. Der Vater wurde bei der Aktion verletzt. Vier Tage später wurden die Kinder per Gerichtsbeschluss zurück nach Dänemark gebracht.

Am dritten Prozesstag hatte Block die Vorwürfe in einer mehrstündigen Erklärung bestritten. Auch ihr Lebensgefährte, der frühere Sportmoderator Gerhard Delling, sowie fünf weitere Angeklagte wiesen die Anklage zurück.

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(Quelle: Bernhard Sprengel und Stephanie Lettgen, dpa)

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