Bei der Tour de France war Wout van Aert einer der Hauptdarsteller: Drei Etappensiege, Grünes Trikot und Edelhelfer von Champion Jonas Vingegaard. In Hamburg wird er aber überraschend vom Österreicher Marco Haller düpiert.
Marco Haller riss die Arme hoch, brüllte seine Freude heraus und bejubelte mit Teamkollege Nils Politt einen kaum für möglich gehaltenen Coup. Der Österreicher aus dem deutschen Bora-hansgrohe-Team hat dem großen Favoriten Wout van Aert die Schau gestohlen und völlig überraschend am Sonntag (21.08.) die 25. Auflage der Hamburger Cyclassics gewonnen. Haller siegte im Sprint einer fünfköpfigen Spitzengruppe nach 204,7 Kilometer vor dem Belgier van Aert und dessen Landsmann Quinten Hermans und trat damit die Nachfolge des Italieners Elia Viviani an, der vor der zweimaligen Absage des Rennens während der Corona-Pandemie von 2017 bis 2019 drei Mal in der Hansestadt triumphiert hatte.
Deutsche Fahrer abgeschlagen
Die deutschen Fahrer spielten bei dem prominent besetzten WorldTour-Rennen bei der Entscheidung auf der Mönckebergstraße keine Rolle. Bester Deutscher war Phil Bauhaus zehn Sekunden zurück auf Platz sieben, Max Kanter wurde Neunter. Für den letzten Heimsieg hatte 2015 Sprinter André Greipel gesorgt.
Bora-Team jubelt erstmals in der Hansestadt
"Ein Traum wird wahr", sagte Haller: "Wout van Aert zu schlagen, ist eine Sache, aber nach über 200 Kilometern gute Beine zu haben, macht mich sehr stolz. Ich habe erst einen Meter vor dem Ziel daran geglaubt, dass ich Wout schlagen kann." Damit hatte der Belgier nicht gerechnet: "Marco hat mich überrascht. Das war etwas enttäuschend."
(Quelle: Stefan Tabeling, dpa)
Trotz schwerer Erkrankung: Hobby-Radfahrer bei Cyclassics mit Weltrekord
Jan Bodenbach hat seiner Ankündigung bei der 25. Auflage der Hamburg Cyclassics Taten folgen lassen. Der im Alter von 15 Jahren an der Bewegungsstörung generalisierte Dystonie erkrankte Hobbysportler meisterte am Sonntag auf dem Rennrad die 100 Kilometer. Damit ist er der ersten Mensch, dem dies trotz der Erkrankung gelungen ist. Dass der mittlerweile 26-Jährige überhaupt auf dem Rad sitzen kann, verdankt er einem batteriebetriebenen Hirnschrittmacher. Kurz nach dem Auftreten der Erkrankung war der gebürtige Ahrweiler zu einem Pflegefall geworden und saß zeitweilig sogar im Rollstuhl.
Zwar muss die Leistung noch als Weltrekord anerkannt werden, um unter anderem ins Guinessbuch der Rekorde eingetragen zu werden, doch das tat Bodenbachs Freude keinen Abbruch. Nach 2:31:35 Stunden hatte er das Ziel auf der Mönckebergstraße in der Hamburger City erreicht. "Es war cool. Ich bin ja noch nie im Pulk gefahren. Es war ein tolles Erlebnis", sagte er. Er habe vor der Veranstaltung und auch unterwegs sehr viel positive Resonanz erhalten, erzählte Bodenbach, verwies aber auch darauf, dass das Rennen für ihn nach gut zehn Kilometern schon hätte vorbei sein können. "Da hat es ein paar Meter hinter mir doch ordentlich gerumpelt."
(Quelle: dpa)
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