09. Juli 2025 – Sebastian Tegtmeyer
Am 26. Juli geht's los
Noch größer, noch vielfältiger, noch politischer! Am 26. Juli startet in Hamburg die Pride Week mit rund 100 Veranstaltungen zu queeren Themen. Eine Übersicht der Highlights haben wir hier für euch.
"Wir sind hier, um zu bleiben. Queere Menschen schützen" - Das ist das diesjährige CSD-Motto, dass bei den rund 100 Veranstaltungen zu queeren Themen in der Stadt - darunter Stadt- und Ausstellungsführungen, Workshops, Diskussionsrunden, Informationsabende, Stand-Up-Comedy, Lesungen, Quizabende, Partys, das CSD-Straßenfest und die CSD-Demo - im Fokus steht.
Queere Menschen schützen
Das Motto greift Sorgen in der LGBTIQ*-Community vor einem Rollback und gesellschaftlichen Rückschritt auf: Während Gewalt gegenüber queeren Menschen in Hamburg und deutschlandweit zunimmt und CSD-Demonstrationen immer häufiger das Ziel von Angriffen werden, fährt die Bundesregierung ihre Unterstützung und Solidarität mit queeren Communities zurück.
Die Co-Vorsitzenden von Hamburg Pride e.V., Jenny Saitzek und Christoph Kahrmann: "Wir sind kein Trend und unsere Existenz kein Debattenthema. Wir sind Teil dieser Gesellschaft und uns stehen die gleichen Rechte zu wie allen anderen. Gerade jetzt, wo Queerpolitik für den Bundeskanzler offenbar nur Zirkus ist, ist es umso wichtiger, gemeinsam auf die Straße zu gehen und mit Sichtbarkeit, Entschlossenheit und Solidarität für Vielfalt und Gleichberechtigung einzustehen."
Diese Höhepunkte erwarten euch während der Pride Week
25. Juli bis 4. August: Hamburg zeigt Flagge
Traditionell läutet die Aktion "Hamburg zeigt Flagge" die Pride Week ein: Am Rathaus wird am 25. Juli um 11:30 Uhr die Regenbogenfahne gehisst, aber auch viele Behörden, Theater, Museen, Kirchen, öffentliche Einrichtungen, Hotels, Unternehmen und Privatpersonen hissen Flaggen, um ihre Unterstützung für die queere Community auszudrücken.
26. Juli: Pride Night
Die offizielle CSD-Eröffnung findet am 26. Juli auf Kampnagel statt, dieses Jahr moderiert von "The Queer Mum" Didine van der Platenvlotbrug. Auf der Pride Night werden die Pride Awards für herausragendes queeres Engagement vergeben: Der Ehren-Pride-Award geht an die Juristin Prof. Dr. Susanne Baer, die von 2011 bis 2023 die erste offen lesbische Richterin am Bundesverfassungsgericht war. Als deutschlandweit einzige Juristin hat sie einen Lehrstuhl für "Öffentliches Recht & Geschlechterstudien" und warnt eindringlich vor den Gefahren des Rechtspopulismus sowie einer Aushöhlung der Demokratie.
Auf der Bühne werden u.a. die Alt-Pop Newcomerin BOVIY, Musicalsänger Gino Emnes, bekannt aus vier Stage Theater Produktionen, 50 Männer vom Chor Bengelsstimmen, der Pianist Juan Elvira Márquez aus Berlin und Poetry Slammer Duke Duong erwartet sowie Henrik Mrochen mit einem eigens für den Abend komponierten Song: "We are here to stay". Tickets sind im Vorverkauf erhältlich und kosten 35 Euro.
27. bis 31. Juli: Pride House
Workshops, Lesungen, Diskussionsrunden: Rund 30 Veranstaltungen finden während der Pride Week im Pride House in den Räumen des Integrations- und Familienzentrums (IFZ) und des Jugendzentrums Schorsch in der Rostocker Straße 7 statt. Alle Veranstaltungen haben freien Eintritt. Themen sind u.a. Regenbogenfamilien, Pflegeangebote für ältere queere Menschen und die Queerpolitik der neuen Bundesregierung.
Hamburg Pride e.V. selbst veranstaltet zwei Events: Gemeinsam mit "Aufstehen gegen Rassismus Hamburg" geben "Stammtischkämpfer*innen" am 27. Juli um 16 Uhr in einem Workshop Hinweise und Tipps beim Argumentieren gegen rechte Hetze. Und am 30.7. findet um 19:30 Uhr der CSD-Motto-Talk "Wir sind hier, um zu bleiben. Queere Menschen schützen" mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Gesellschaft statt.
31. Juli: Regenbogentag auf dem Sommer-Dom
Hamburg Pride e.V. organisiert auf dem Sommer-Dom am Heiligengeistfeld eine bunte Parade über das Gelände, die für queere Sichtbarkeit auf dem größten Volksfest des Nordens sorgt. Start: 19 Uhr am Riesenrad.
1. August: Dyke* March
Das Lesbennetzwerk Hamburg ruft zum zehnten Dyke* March für lesbische* Sichtbarkeit auf. Der Begriff Dyke* steht für Lesbe, queere Frau und frauenliebende Frau. Durch die Mehrfachdiskriminierung als Frau und als Lesbe* werden Lesben* häufig unsichtbar gemacht. Der Dyke* March kämpft für eine offene, diverse und faire Gesellschaft, die Lesben* teilhaben lässt und sichtbar macht. Treffpunkt: 18:30 Uhr am Gänsemarkt.
1. bis 3. August: CSD-Wochenende
Das Straßenfest wird dieses Jahr größer: Es findet auf dem Rathausmarkt, Jungfernstieg und Ballindamm statt. Wie 2024 wird die große CSD-Bühne auf dem Rathausmarkt stehen. Dort stellt der Vorstand von Hamburg Pride e.V. am 1. August um 19:45 Uhr das CSD-Motto "Wir sind hier, um zu bleiben. Queere Menschen schützen" vor. Zu den musikalischen Höhepunkten gehören ab 20 Uhr die Auftritte von BOVIY und FAST BOY.
Die CSD-Demo, bei der bis zu 250.000 Menschen auf den Straßen erwartet werden, findet am 2. August statt. Neu ist der Startpunkt: Los geht es um 12 Uhr an der Lübecker Str. / Ecke Mühlendamm. Anschließend führt die Demo über den Steindamm, die Steinstr., Mönckebergstr. und Glockengießerwall bis zur Lombardsbrücke.
Das CSD-Finale findet mit dem Pink Pauli Festival auf St. Pauli statt, der offiziellen CSD-Abschlussparty. In 15 Locations wird hier ordentlich gefeiert. Das Party-Festival findet u.a. auf dem Spielbudenplatz, im Schmidts Tivoli, dem Schmidtchen, dem Sommersalon und in der WunderBar statt.
Jede Menge weitere Infos findet ihr auch online unter www.hamburg-pride.de.
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Foto: Bloomicon / Shutterstock.com
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