20. August 2021 – Stefan Angele
In Hamburg sind im ersten Halbjahr 2021 deutlich weniger Menschen im Straßenverkehr verunglückt als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. 3.295 Verunglückte bedeuteten einen Rückgang um 8,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag (20.08.) unter Berufung auf vorläufige Ergebnisse mitteilte. Die Zahl der Verkehrstoten blieb unverändert bei acht.
Auch deutschlandweiter Rückgang
Bundesweit kamen im ersten Halbjahr 1.128 Menschen im Straßenverkehr ums Leben. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum beträgt 12,6 Prozent. Die Zahl der Verletzten sank um 10,0 Prozent auf knapp 134.800. Noch nie seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990 seien von Januar bis Juni weniger Menschen bei Verkehrsunfällen getötet oder verletzt worden, erläuterte das Bundesamt.
Corona wohl als Ursache
Grund sei, dass wegen Corona weiterhin deutlich weniger Verkehrsteilnehmer unterwegs seien. In Hamburg war das Risiko, bei einem Verkehrsunfall getötet zu werden, mit vier Toten je eine Million Einwohner bundesweit am geringsten. Das größte Risiko bestand mit 27 Verkehrstoten je eine Million Einwohner in Sachsen-Anhalt. Der Unfallforscher Siegfried Brockmann von der Unfallforschung der Versicherer (UDV) zeigte sich dennoch überrascht, dass die Zahlen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 noch einmal so deutlich zurückgingen. "Am ehesten kann man das damit erklären, dass es im ersten Halbjahr 2021 praktisch keine Reisetätigkeit mit dem Pkw gab", sagte er. Das sei im Vorjahreszeitraum noch nicht so ausgeprägt gewesen.
Auch deutlich weniger Unfälle
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes nahm die Polizei in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 2,4 Prozent weniger Unfälle auf als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl sank den Angaben zufolge auf rund 1,05 Millionen, ebenfalls ein historischer Tiefstand. Bei knapp 935.700 Unfällen blieb es bei Sachschaden, hier betrug das Minus 1,5 Prozent. Bei rund 109.400 Unfällen gab den Angaben zufolge Getötete oder Verletzte, hier verzeichnet die Statistik ein Minus von 9,3 Prozent. Brockmann erwartet, dass die Zahlen früher oder später ungefähr auf den Stand vor der Pandemie zurückgehen werden. "Von der Tendenz her schätze und fürchte ich, dass wir wieder zurückkommen auf das Niveau von 2019", sagte er. Sollte sich der Trend zum verstärkten Radverkehr halten, könnten die Zahlen der Verkehrstoten sogar darüber hinausgehen, "weil der Radfahrer einfach verletzlicher ist".
Auch in Schleswig-Holstein weniger Unfälle
Dem Trend folgt auch Schleswig-Holstein. Sort sind im ersten Halbjahr 2021 deutlich weniger Menschen bei Verkehrsunfällen getötet worden als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. 38 Menschen kamen ums Leben, 26 weniger als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Insgesamt verunglückten im Norden im ersten Halbjahr 5.652 Menschen, 11 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2020. Das Risiko, bei einem Verkehrsunfall getötet zu werden, war in den ersten sechs Monaten 2021 in Schleswig-Holstein etwas geringer als im Bundesdurchschnitt. Im Norden starben 13 Menschen je eine Million Einwohner, bundesweit waren es 14.
Trend wird auch in Niedersachsen bestätigt
Auch in Niedersachsen sind im ersten Halbjahr des laufenden Jahres weniger Menschen durch Verkehrsunfälle ums Leben gekommen als im Vorjahreszeitraum. So starben in den ersten sechs Monaten insgesamt 148 Menschen im Straßenverkehr, 33 weniger als im ersten Halbjahr 2020. Auch die Anzahl der Verunglückten im Straßenverkehr sank in Niedersachsen. So waren es in den ersten sechs Monaten im aktuellen Jahr 14.811 Verunglückte und damit gut zehn Prozent weniger als noch im Vorjahreszeitraum. Das Risiko, bei einem Verkehrsunfall ums Leben zu kommen, ist in Niedersachsen trotzdem höher als im Bundesdurchschnitt. Bundesweit starben 14 Menschen pro eine Million Einwohner, in Niedersachsen waren es 19.
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