14. Juni 2021 – Stefan Angele
Mit Start des Sommer steigen auch in Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein die Temperaturen. Für Autobesitzerinnen ist das aber ziemlich oft ein Problem, denn Hitze im Fahrzeug kann unangenehm werden. Der richtige Gebrauch der Klimaanlage, der Umgang mit blendendem Sonnenschein, Blitz, Donner oder Starkregen will gelernt sein. Deshalb haben wir euch zusammen mit den TÜV Nord die besten Sommer-Tipps für's Auto zusammengestellt, sodass ihr sicher, entspannt und vor allem kühl durch die warmen Monate kommt.
Autos schnell runterkühlen
PKWs werden im Sommer schnell zu wahren Backöfen. Wer seinen Wagen im Schatten parken kann, erspart sich viel heiße Luft im Auto. Es gibt aber auch eine einfache Möglichkeit das aufgeheizte Auto vor dem Fahrtbeginn schnell abzukühlen. Dazu einfach Fenster und Türen vor der Fahrt ein paar Minuten öffnen, damit die heiße Luft abziehen kann. Wem dazu die Zeit fehlt, kann natürlich auch bei der Fahrt mit voll geöffnetem Fenster für Durchzug sorgen. Aber Achtung, auf keinen Fall vor der Fahrt oder schon kurz nach Fahrtbeginn die Klimaanlage anwerfen.
Die Klimaanlage richtig einsetzen
"Wenn sich die Innenraumtemperatur über die Fenster nicht weiter senken lässt, kommt die Klimaanlage zum Einsatz. Nachdem alle Fenster geschlossen sind, ist es sinnvoll, bei maximaler Kühlleistung kurzzeitig auf Umluft zu schalten. Nach circa fünf Minuten sollte dann wieder auf Zuluft umgestellt werden", erklärt Julian Klüß, Stationsleiter der TÜV Nord-Station Hamburg. Verfügt das Auto über eine Klimaautomatik, kann die gewünschte Temperatur direkt ausgewählt werden. Der TÜV-Experte gibt weitere Tipps: "Mit der Kälte nicht übertreiben: Der Unterschied zwischen Innen- und Außentemperatur sollte nicht mehr als fünf Grad betragen, sonst können Kreislaufprobleme beim Aussteigen auftreten. Zudem den Luftstrom nicht direkt auf den Körper richten, da sonst Erkältungsgefahr besteht." Wer nur kurz fährt, sollte die Klimaanlage übrigens gar nicht einschalten, weil die Kühlleistung meist nicht ausreicht, um das Auto schnell zu kühlen. Außerdem verbraucht man unfassbar viel Energie. Wichtig ist, die Klimaanlage rund drei Minuten vor Fahrtende auszuschalten. So wirkt man dem Entstehen von Pilzen und Bakterien entgegen. Wichtig ist es zudem den Filter der Klimaanlage etwa alle zwei Jahre auszutauschen, da dieser durch Dreck, Pollen, Staub und Co. für eine verminderte Funktion der Lüftung und Klimaautomatik sorgt. Im schlimmsten Fall kann sogar Kühlflüssigkeit auslaufen, was dann sehr teuer wird.
E-Autos mit geringerer Reichweite
Die Akkus von E-Autos geben jetzt bei hohen Temperaturen nicht den Geist auf, leiden aber dennoch unter Bedingungen. "Bei Hitze können sich die chemischen Bindungen der im Akku enthaltenen Stoffe lösen. Zwar nimmt der Akku selbst bei 50 Grad noch keinen Schaden, jedoch leidet die Kapazität, sodass eine Leistungsminderung zu erwarten ist", so Der Auto-Experte. Bei etwa 35 Grad Außentemperaturen können das schon einmal 4 Prozent weniger Reichweite sein. Um das zu verhindern, parkt man sein Auto am besten immer an einem möglichst schattigen Platz.
Verhalten bei Gewittern
Gewitter sind im deutschen Sommer relativ normal und häufig. Für Autofahrer gilt es bei diesen unwetterartigen Ereignissen aber 1-2 Sachen zu beachten. Laut TÜV Nord empfiehlt es sich bei Gewitter:
- Scheinwerfer einschalten, weil sich die Sicht durch plötzlichen Starkregen stark verschlechtern kann
- Tempo drosseln und Abstand zum Vordermann vergrößern, um bessere Sicht zu haben, weil so weniger Gischt auf dem Fahrzeug landet
- Bei Aquaplaning unbedingt Ruhe bewahren, Auskuppeln und abwarten, bis das Auto wieder Traktion hat. Keine plötzlichen Lenk- oder Bremsmanöver einleiten, denn das kann zu Unfällen führen
- Keine Angst vor Blitz und Donner, durch die Autokarosserie ist man in einem sogenannten Faradayschen Käfig sehr sicher. Der Blitz würde im Fall der Fälle um den Autofahrer herumgeleitet werden
- Schreckhafte und unsichere Verkehrsteilnehmer sollten bei einem schweren Gewitter einen Parkplatz aufzusuchen und abzuwarten, bis das Unwetter vorüber ist
Sonnenschutz im Auto verwenden
Auch im Auto sollte man im Sommer auf Sonnenschutz achten. Gemeint ist aber nicht die gute alte Sonnencreme sondern Sonnenschutz-Systeme wie Blenden, Rollos, Gardinen, Folien oder Überzüge, die vor UV-Strahlung, blendende Sonne sowie Hitze schützen. "Die einfachste Lösung sind Sonnenschutzblenden, die dank Saugnäpfen oder Selbstklebestreifen einfach anzubringen sind“, erklärt Klüß. Diese decken jedoch nur einen Teil der Scheibe ab und verhindern das Öffnen des Fensters. Auch Sonnenschutzrollos oder - gardinen sind per Saugnapf schnell montiert oder an der Fensteroberkante eingehängt. Da sie ausziehbar sind, geben sie die Sicht schnell wieder frei, wenn eine Verdunklung nicht länger gewünscht ist. Überzüge werden über die Scheibe oder den Türrahmen gezogen und decken das Fenster vollständig ab. Sie verhindern nicht das Öffnen der Fenster und fungieren darüber hinaus bei geöffnetem Fenster als Insektenschutz. Das Abmontieren hingegen kann erst bei Stillstand des Autos geschehen. Sonnenschutz- oder UV-Folien sind die aufwendigste, teuerste aber auch effizienteste Lösung. Hier ist der UV-Schutz und die Wärmedämmung schlichtweg am besten. Zudem wir hier die Sicht kaum eingeschränkt.
Der beste Verkehr für den Norden
Was sonst noch auf den Straßen in Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein los ist, hört ihr immer um Voll und Halb im Radio Hamburg Verkehrsservice. Wenn ihr also schnell von A nach B wollt, hört ihr am besten direkt mal rein. Geht im Auto natürlich am einfachsten über UKW oder DAB+ auf der Frequenz 103.6 oder aber über die Radio Hamburg App.