09. Juli 2021 – Sebastian Tegtmeyer

Wohnviertel, Jobcenter, Bürgerhäuser

Diese Impfangebote planen Hamburg & Schleswig-Holstein

Im Kampf gegen Corona sollen möglichst viele für Impfungen gewonnen werden - und Termine sind nicht mehr so knapp. Um es manchen leichter zu machen, sind jetzt vor Ort auch ungewöhnliche Aktionen geplant.

Mann impft Frau mit Coronaimpfung
Foto: Shutterstock

Angesichts teils nachlassenden Andrangs bei den Corona-Impfungen in Deutschland bereiten mehrere Bundesländer neue, einfachere Angebote für bisher Unentschlossene vor. Angedacht sind Aktionen unter anderem auf Parkplätzen, bei Veranstaltungen, in Bürgerhäusern, Kirchen und Moscheen oder in Jobcentern, wie es von zuständigen Ministerien hieß. Ziel sind zusätzliche unkomplizierte Impf-Gelegenheiten ohne größeres Kümmern um Termine in Praxen und Impfzentren - auch dort sind nach monatelangen Wartezeiten jetzt aber häufig leichter Termine zu bekommen, wie mehrere Länder betonen.

Impfungen in Shisha-Bars & Co.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach forderte kreative Lösungen. "Wo die jungen Leute sind, da muss es möglich sein, dass die sich impfen lassen können, mit mobilen Impfteams, ohne jeden Aufwand", sagte er am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". Lauterbach nannte etwa Shisha-Bars und Ausgehmeilen. Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele, schlug im Redaktionsnetzwerk Deutschland vor, mobile Impfstellen in Supermärkten und Fußgängerzonen einzurichten.

So plant der Norden

Bundesweit ist der Ansturm auf Impfungen etwas zurückgegangen. Teils verweisen Behörden auf die begonnene Urlaubszeit oder dass sich viele Entschlossene inzwischen schon impfen ließen. Mit diesen Ideen für Impfungen vor Ort planen Hamburg und Schleswig-Holstein.

Hamburg

In unserer Stadt sollen mobile Teams zu mehreren Aktionen ausrücken, wie ein Sprecher der Gesundheitsbehörde der dpa sagte. Geplant sind ab Ende Juli Impf-Angebote für bis zu 40.000 Sozialleistungsbezieher - Termine sollen wie übliche Beratungstermine direkt mit dem Jobcenter gemacht werden können, die Impfungen laufen dann auch wohnortnah am gewohnten Jobcenter-Standort. Geplant seien parallel Impfangebote in Bürgerhäusern und in weiteren Schritten in Elternschulen, Kirchen oder Moscheen. Ziel sei, durchaus impfbereite Menschen zu erreichen, die bisher aber nicht selbst für Termine initiativ geworden sind.

Vollkommen "spontane" Impfaktionen wie auf Marktplätzen würden in Hamburg derzeit nicht geplant, erläuterte der Sprecher. "Bei unseren Angeboten soll ein würdiger Rahmen bestehen und eine angemessene Anamnese, Aufklärung und Dokumentation erfolgen – insbesondere auch, um die Durchführung der Zweitimpfung sicherzustellen." Auch Prämien fürs Impfen-Lassen seien derzeit nicht vorgesehen.

Schleswig-Holstein

Hier gibt es bereits Impfangebote an Hochschulen. Mobile Teams impften auch gezielt Erntehelfer, wie ein Ministeriumssprecher sagte. Bei "Quartiersimpfungen" in Wohnvierteln könnten sich auch Menschen impfen lassen, die es sonst möglicherweise nicht tun würden. Bei sogenannten Open-House-Aktionen kann man sich in einigen Impfzentren auch ohne Termin impfen lassen. Impfungen in Fußgängerzonen sind laut Ministerium derzeit nicht geplant.

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