26. Juni 2025 – Chiara-Lee Haartje
Nach tödlichen Schüssen an einer Hamburger U-Bahnstation wurde ein 20-Jähriger zu siebeneinhalb Jahren Jugendstrafe verurteilt. Die Tat, ein Angriff auf einen Zeugen und mögliche Drogenermittlungen geben dem Fall besondere Brisanz.
Ein junger Mann stirbt nach Schüssen nahe dem U-Bahnhof Mümmelmannsberg. Jetzt wurde der Täter verurteilt – doch der Fall sorgt weiterhin für Schlagzeilen.
Gericht verhängt Jugendstrafe wegen Totschlags
Das Hamburger Landgericht hat einen 20-Jährigen zu einer Jugendstrafe von siebeneinhalb Jahren verurteilt. Der Angeklagte wurde wegen Totschlags, gefährlicher Körperverletzung und illegalen Waffenbesitzes schuldig gesprochen, wie ein Gerichtssprecher mitteilte.
Tödliche Auseinandersetzung nahe Mümmelmannsberg
Am Abend des 14. Dezember 2024 war es in einem Durchgang nahe dem U-Bahnhof Mümmelmannsberg zu einem Streit zwischen mehreren jungen Männern gekommen. Dabei zog der Angeklagte eine Waffe und schoss auf zwei Personen. Ein 20-Jähriger starb später im Krankenhaus, ein 21-Jähriger wurde verletzt.
Flucht und anschließende Selbststellung
Nach der Tat floh der Schütze zunächst vom Tatort. Er hatte laut Staatsanwaltschaft alle Patronen verschossen. Vier Tage später stellte er sich der Polizei und wurde festgenommen.
Zeuge vor Gericht angegriffen
Ein 22-jähriger Bekannter des Täters, der vor Gericht ausgesagt hatte, wurde nach seiner Aussage vor dem Gerichtsgebäude angegriffen und im Gesicht verletzt. Er hatte ausgesagt, der Angeklagte habe zu einer Gruppe gehört, deren Anführer im Drogenmilieu aktiv sei.
Da der Täter zum Tatzeitpunkt 20 Jahre alt war, wurde Jugendstrafrecht angewendet. Dieses zielt stärker auf Erziehung und Resozialisierung ab. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.