15. Juni 2025 – Sebastian Tegtmeyer
Der Motorradgottesdienst im Michel hat Tradition. Seit mehr als 40 Jahren schon gibt es für die Bikerinnen und Biker dort Gottes Segen. Und eine große Ausfahrt. Doch diesmal war vieles anders.
Glänzender Chrom, knatterndes Röhren und Gottes Segen: Etwa 700 Bikerinnen und Biker haben am Sonntagnachmittag den traditionellen Motorradgottesdienst (Mogo) im Hamburger Michel besucht. Erstmals hat dort eine Frau die Predigt gehalten. Pastorin Ulrike Egener hatte in ihre Predigt über Lebensträume die amerikanische Kultfernstraße Route 66 einbezogen, wie ein Mogo-Sprecher sagte. Das sei bei den Besucherinnen und Besuchern sehr gut angekommen.
Musikalisch wurde der Gottesdienst von einer Band und einem Pianisten begleitet. Die spielten nicht nur das Lied "Flieg nicht schneller als dein Schutzengel fliegen kann", sondern auch bekannte Pop- und Rocklieder. Die Predigt sowie die Lieder wurden von einer Gebärdendolmetscherin übersetzt.
Nicht genug Geld für Konvoi-Ausfahrt
Auf dem Vorplatz des Michel hatten die Gottesdienst-Besuchenden vor und nach der Andacht ihre Motorräder geparkt, Kuchen gegessen und alkoholfreie Getränke getrunken. In diesem Jahr hat es allerdings nach dem Gottesdienst keine Ausfahrt im großen Konvoi gegeben. Dafür war nicht genügend Geld zusammengekommen.
Seit 1982 wird der Gottesdienst für Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer traditionell in der evangelischen Hauptkirche St. Michaelis gefeiert und hatte immer Tausende Biker angezogen, die im Michel um Gottes Segen und Beistand baten. Nach Angaben der Organisatoren war es der größte Motorradgottesdienst Europas. Im vergangenen Jahr hatte die Nordkirche die Stelle des Mogo-Pastors abgeschafft.
Einst kamen bis zu 30.000 Bikerinnen und Biker
In früheren Jahren waren bis zu 30.000 Motorradfahrer für den Gottesdienst beziehungsweise zum anschließenden Korso nach Buchholz (Landkreis Harburg) gekommen. Er war damit eine der größten kirchlichen Veranstaltungen in Norddeutschland.
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Foto: Bloomicon / Shutterstock.com
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