24. Oktober 2025 – Chiara-Lee Haartje
August Hanning, ehemaliger Präsident des BND, will nicht vor Gericht aussagen. Der Prozess dreht sich um die Entführung der Block-Kinder, und die Gründe für seinen Sinneswandel bleiben unklar.
Der ehemalige Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), August Hanning, weigerte sich überraschend, im Verfahren um die Entführung der Kinder der Hamburger Unternehmerin Christina Block auszusagen. Sein Anwalt informierte das Landgericht Hamburg, dass Hanning von seinem Auskunftsverweigerungsrecht Gebrauch machen wolle. Der Zeuge war ursprünglich für den kommenden Mittwoch geladen.
Zwei Wochen zuvor noch eine andere Haltung
Vor nur zwei Wochen hatte Hanning noch versichert, er werde „selbstverständlich aussagen und sich nicht auf sein Zeugnisverweigerungsrecht berufen“. Es bleibt unklar, warum er nun seine Meinung geändert hat. Der Anwalt des Ex-BND-Chefs war für eine Stellungnahme bisher nicht erreichbar.
Hintergrund des Block-Prozesses
Im Mittelpunkt des Verfahrens steht die Entführung der Kinder von Christina Block in der Silvesternacht 2023/24. Die Kinder wurden damals aus Dänemark zur Mutter nach Deutschland zurückgebracht. Christina Block wird vorgeworfen, hinter der Entführung zu stecken, was sie jedoch bestreitet. Der Vorfall ist Teil eines jahrelangen Sorgerechtsstreits zwischen den Eltern.
Verdacht auf gescheiterte Entführung im Jahr 2022
Ein Jahr vor der Entführung gab es bereits einen gescheiterten Versuch, die Kinder zurückzuholen. August Hanning wird im Zusammenhang mit diesem Vorfall verdächtigt, in einem Entführungsversuch aus dem Jahr 2022 eine Rolle gespielt zu haben. Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn, da er und ein ehemaliger LKA-Beamter verdächtigt werden, als Verantwortliche einer Sicherheitsfirma einen Auftrag von Christina Block zur Kindesentziehung übernommen zu haben.
Ermittlungen und Verdacht gegen Hanning
Laut Staatsanwaltschaft soll Christina Block mehr als 100.000 Euro für den Entführungsversuch gezahlt haben. Hanning und der andere Verdächtige sind jedoch nicht Teil der Anklage im aktuellen Prozess. Hannings Anwalt wies die Vorwürfe entschieden zurück, und es gilt die Unschuldsvermutung. Die Ermittlungen zu diesem Vorfall dauern an.
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